Studie Homeoffice lässt IT-Sicherheitsbudgets klettern

Eine aktuelle Studiezeigt, dass Budgets für IT-Sicherheit in den kommenden Monaten teils deutlich ansteigen werden. Viele Unternehmen arbeiten an einer "Everywhere-Workplace"-Strategie. [...]

Die Studie ergab, dass das durchschnittliche IT-Sicherheitsbudget im vergangenen Jahr bei über 64 Millionen Euro pro Unternehmen lag (c) pixabay.com

Die Gefahr dabei: Die Flut an Aufgaben zur Absicherung einer dezentral arbeitenden Belegschaft kann tendenziell dazu führen, dass die Kosten für IT-Sicherheit aus dem Ruder laufen. Für die Studie wurden 400 Chief Information Security Officer (CISOs) in der gesamten EMEA-Region befragt. Die Untersuchung ging unter anderem der Frage nach, wie sich der flächendeckende Umzug ins Home-Office künftig auf die Budgets der Security-Teams auswirken wird.

Die Studie ergab, dass das durchschnittliche IT-Sicherheitsbudget im vergangenen Jahr bei über 64 Millionen Euro pro Unternehmen lag. 81 Prozent der Befragten CISOs erwarten, dass dieser Betrag in den nächsten 12 Monaten noch steigen wird. Jeder Vierte (27 Prozent) prognostiziert sogar eine deutliche Steigerung. Fast alle CISOs (92 Prozent) identifizierten einen primären Budgettreiber: Die Notwendigkeit, zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen implementieren zu müssen, um Mitarbeiter, die von überall aus arbeiten, besser zu unterstützen und abzusichern. In Deutschland lag dieser Wert mit 91 Prozent auf gleichem Niveau. Vier von fünf (80 Prozent, in Deutschland 78 Prozent) der CISOs wiesen zudem auf die Notwendigkeit hin, Passwörter durch sicherere Formen der Authentifizierung ersetzen zu müssen.

UEM und biometrische Authentifizierung hoch im Kurs

Auf die Frage, in welche Softwarelösungen sie im nächsten Jahr investieren wollen, standen Unified Endpoint Management (UEM) und biometrische Authentifizierungslösungen an erster Stelle. Deutsche CISOs haben fast die Hälfte (47 Prozent) ihres gesamten Budgets für IT-Sicherheit (EMEA: 41 Prozent) im letzten Jahr für UEM-Software ausgegeben. Interessant hierbei: 75 Prozent erwarten zudem, dass die Investitionen in spezielle UEM-Software im nächsten Jahr noch steigen werden. Dieser Investitionsanstieg dient in erster Linie der Verwaltung und Absicherung einer massenhaft wachsenden Zahl von Geräten, die versuchen, auf Unternehmensressourcen zuzugreifen.

Um den Fernzugriff auf Geschäftsdaten zu ermöglichen, verlassen sich Organisationen zunehmend auf biometrische Authentifizierung. Sieben von zehn CISOs aus Deutschland (69 Prozent; EMEA: 70 Prozent) vertraten diese Ansicht, wobei ein Fünftel (18 Prozent) sogar eine deutliche Zunahme prognostiziert. Der verstärkte Fokus auf biometrische Authentifizierung ist anscheinend Folge der deutlichen Zunahme von Phishing-Angriffen der letzten Monate.

Laut des 2020 Data Breach Investigations Report von Verizon, waren im Jahr 2019 erst 22 Prozent aller Unternehmensangriffe mit Phishing verbunden. Im Jahr 2020 verzeichneten bereits 75 Prozent der Unternehmen weltweit irgendeine Art von Phishing-Angriff. Anmeldedaten, einschließlich Passwörter sind die am häufigsten kompromittierten Daten durch Phishing-Attacken. Durch die Einführung von biometrischer Authentifizierung mithilfe von mobilen Geräten können Unternehmen den Hauptangriffspunkt für Phishing-Angriffe eliminieren. Auf die Frage, wie sich ihre Investitionen in biometrische Authentifizierungslösungen im Vergleich zum letzten Jahr verändern werden, prognostizierten 69 Prozent der Befragten aus Deutschland einen Anstieg und 23 Prozent sogar einen starken Anstieg an.

Deutliche Zunahme von Remote-Geräten

„Der Everywhere Workplace hat zu einer explosionsartigen Zunahme von Remote-Geräten geführt, die versuchen, Zugriff auf Unternehmensressourcen zu erhalten. Diese neue dezentrale Arbeitslandschaft stellt CISOs vor Probleme, da der Zuwachs an Geräten Cyberkriminellen zahlreiche neue Angriffsmöglichkeiten bietet“, erläutert Nigel Seddon, VP EMEA West von Ivanti. „CISOs müssen sicherstellen, dass sie vollen Einblick in alle Geräte haben, die versuchen, auf ihr Firmennetzwerk zuzugreifen. Dann gilt es, diese Geräte bestmöglich zu verwalten und abzusichern. Die Gefahr ist groß, dass dabei die Kosten für IT-Sicherheit aus dem Ruder laufen. Um IT- und Software-Ausgaben besser zu verwalten, sollten CISOs den Einsatz von Spend-Intelligence-Technologien in Betracht ziehen.“

Spend Intelligence bietet Einblicke in Softwarelandschaften und Ausgaben für Applikationen über alle IT-Umgebungen hinweg. Mit ihr verbessert sich die betriebliche Geschwindigkeit und die Transparenz von Assets. Vor allem lassen sich Kosten wirkungsvoll senken. Dabei bietet sich eine Kombination mit einem Zero-Trust-Ansatz an. Alle Arten von digitalen Assets, von Cloud-Systemen bis hin zu IoT Endgeräten, lassen sich damit effektiv absichern. Bevor ein Zero-Trust-System den Zugriff auf Ressourcen gewährt, werden alle beteiligten Objekte verifiziert, zur Authentifizierung des Anwenders kommt dabei die, für Anwender sehr komfortable, biometrischer Authentifizierung zum Einsatz. Unternehmen schaffen sich so einen stärkeren Sicherheitsstandard, verbessern die Nutzererfahrung, kontrollieren die IT-Sicherheitsausgaben und nehmen den Druck von Helpdesks zur Optimierung von IT-Umgebungen.

*Bernhard Lauer ist unter anderem freier Redakteur der dotnetpro und betreut hier beispielsweise die Rubrik Basic Instinct. Mit Visual Basic programmiert er privat seit der Version 1.0.


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