Studie: Kontinuierliche Software-Tests gehören zur agilen Entwicklung

Unternehmen müssen die Umstellung auf umfassende kontinuierliche Tests in der agilen Software-Entwicklung beschleunigen, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Dies geht aus einer neuen Studie hervor, die heute von Capgemini und Sogeti in Zusammenarbeit mit Broadcom Inc. veröffentlicht wurde. [...]

Bis zu 56 Prozent der Unternehmen gaben zu, dass sie Probleme mit dem Testen in den Sprints haben. (c) Pixabay
Bis zu 56 Prozent der Unternehmen gaben zu, dass sie Probleme mit dem Testen in den Sprints haben. (c) Pixabay

„Kontinuierliche Software-Tests sind ein entscheidender Wettbewerbsvorteil in einem Umfeld, in dem Unternehmen ihre Produkte immer schneller auf den Markt bringen müssen, um relevant zu bleiben. Wir empfehlen dafür, die Investitionen in Quality Engineering und kontinuierliches Testen für Agile- und DevOps-Teams zu beschleunigen, um sicherzustellen, dass Agile at Scale nicht versagt“, so Sven Euteneuer, Portfolio-Verantwortlicher der Sogeti Deutschland. „Zu diesem Zweck sollten Unternehmen ihre Feature-Teams mit ausreichender Erfahrung im Quality Engineering ausstatten. Ein flexibles Support-Team sollte Coaching und Unterstützung bei Themen wie Agile QS, Automatisierung sowie der Bereitstellung von Testumgebungen sicherstellen.“

Die Mehrheit der Unternehmen kämpft darum, ihre Bedarfe im Hinblick auf Qualität und die agile Arbeitsweise aneinander anzupassen. Im Kern stehen sie vor der Herausforderung, viele Releases schneller in die Produktion zu bringen und gleichzeitig einen ebenso schnellen wie angemessenen und kontinuierlichen Validierungsprozess umzusetzen, der ernsten Problemen in der Produktion vorbeugt. Ohne diese Balance sind Unternehmensleistung und Wachstum gefährdet, bestätigt der aktuelle Continuous Testing Report von Capgemini, der auf Basis einer Umfrage unter 500 leitenden Entscheidungsträgern in der Unternehmens-IT entstand.

Die Studie betont, dass Unternehmen ohne die vollständige Einführung von kontinuierlichen Software-Tests langfristig weder den Qualitätserwartungen der Kunden, noch den eigenen Erwartungen zur Release-Frequenz gerecht werden können. Ein klarer Nachteil gegenüber erfolgreicheren, agilen Wettbewerbern.

Herausforderungen von kontinuierlichen Software-Tests

Während eine Mehrheit (55 Prozent) der befragten Unternehmen inzwischen einen Ansatz für kontinuierliche Tests eingeführt hat, spricht die vergleichsweise langsame Zunahme des Reifegrades dafür, dass die Unternehmen vor einer entscheidenden Herausforderung stehen.

Bis zu 56 Prozent der Unternehmen gaben zu, dass sie Probleme mit dem Testen in den Sprints haben: 44 Prozent bestätigten, dass ihre Teams ihre Zeit mit der Suche, Verwaltung und Generierung von Testdaten verbringen, während 36 Prozent davon ausgehen, dass ihre Teams mehr als die Hälfte ihrer Zeit mit dem Aufbau und der Verwaltung von Testumgebungen verbringen. Eine Mehrheit der Befragten (62 Prozent) hat Schwierigkeiten, qualifizierte Fachkräfte für den Aufbau ihrer Strategie für kontinuierliche Software-Tests zu finden.

Dazu kommt in vielen Organisationen, dass veraltete Systeme, monolithische Legacy-Anwendungen und Hierarchien die Anwendung neuer Arbeitsmethoden zur Herausforderung machen. Um diese zu bewältigen, müssen sich Unternehmen darauf konzentrieren, die Orchestrierung von Quality Engineering in Agile und DevOps zu übernehmen.

Empfehlungen für Continuous Testing

Der Bericht hebt eine Reihe von Bereichen hervor, in denen Unternehmen ihren Ansatz für kontinuierliche Tests verbessern können:

  • Transparenz über das Qualitätsniveau durch aussagekräftige KPIs
  • Nutzung intelligenterer Lösungen in der QS
  • Investitionen in die Qualitätssicherungsfähigkeiten ihrer Teams
  • Testorganisation und Testumgebungen

„Eine kontinuierliche Qualität ist für Agile, DevOps und die digitale Transformation entscheidend. Abgesehen von der Priorisierung der Testautomatisierung, müssen Organisationen auch daran denken, die Qualität in jede Phase der Software-Entwicklung sicherzustellen. Dies erfordert moderne, entwicklerfreundliche, KI-gestützte Werkzeuge, die es jedem Beteiligten und jedem Team – vom Unternehmen bis zum technischen Anwender – einfach und praktikabel machen, eine kontinuierliche Qualität beizubehalten. Die Teams müssen traditionelle Qualitätshürden mit Hilfe von Werkzeugen überwinden, die eine Verschiebung nach links und rechts ermöglichen und die KI nutzen, um proaktive, umsetzbare Erkenntnisse zur Maximierung der Qualität zu liefern“, so Sushil Kumar, Head of DevOps and Continuous Testing Business, Enterprise Software Division, Broadcom.


Mehr Artikel

News

KI ist das neue Lernfach für uns alle

Die Mystifizierung künstlicher Intelligenz treibt mitunter seltsame Blüten. Dabei ist sie weder der Motor einer schönen neuen Welt, noch eine apokalyptische Gefahr. Sie ist schlicht und einfach eine neue, wenn auch höchst anspruchsvolle Technologie, mit der wir alle lernen müssen, sinnvoll umzugehen. Und dafür sind wir selbst verantwortlich. […]

Case-Study

Erfolgreiche Migration auf SAP S/4HANA

Energieschub für die IT-Infrastruktur von Burgenland Energie: Der Energieversorger hat zusammen mit Tietoevry Austria die erste Phase des Umstieges auf SAP S/4HANA abgeschlossen. Das burgenländische Green-Tech-Unternehmen profitiert nun von optimierten Finanz-, Logistik- und HR-Prozessen und schafft damit die Basis für die zukünftige Entflechtung von Energiebereitstellung und Netzbetrieb. […]

FH-Hon.Prof. Ing. Dipl.-Ing. (FH) Dipl.-Ing. Dr. techn. Michael Georg Grasser, MBA MPA CMC, Leiter FA IT-Infrastruktur der Steiermärkischen Krankenanstaltengesellschaft m.b.H. (KAGes). (c) © FH CAMPUS 02
Interview

Krankenanstalten im Jahr 2030

Um sich schon heute auf die Herausforderungen in fünf Jahren vorbereiten zu können, hat die Steiermärkische Krankenanstaltengesellschaft (KAGes) die Strategie 2030 formuliert. transform! sprach mit Michael Georg Grasser, Leiter der Fachabteilung IT-Infrastruktur. […]

News

Risiken beim Einsatz von GenAI in vier Schritten senken

Die Themen Datenschutz und Modellverwaltung sind in der Datenwissenschaft zwar nicht neu, doch GenAI hat ihnen eine neue Dimension der Komplexität verliehen, die Datenschutzbeauftragte vor neue Herausforderungen stellt. Die Data-Science-Spezialisten von KNIME haben die Potenziale und Risiken der KI-Nutzung beim Einsatz bei der Datenarbeit zusammengefasst und empfehlen vier Schritte zur Risikominimierung. […]

Otto Neuer, Regional VP und General Manager bei Denodo. (c) Denodo
Kommentar

Wie logisches Datenmanagement das ESG-Reporting vereinfacht

Mit zunehmendem Bewusstsein für Nachhaltigkeitsthemen wächst auch der Druck, den Stakeholder diesbezüglich auf Unternehmen ausüben. Gerade auf Seiten der Gesetzesgeber entstehen vermehrt Richtlinien, die „ESG“ (Enviornmental, Social und Governance)-Anliegen vorantreiben und Unternehmen zu mehr Transparenz in Form von entsprechender Berichterstattung verpflichten. […]

Be the first to comment

Leave a Reply

Your email address will not be published.


*