Studie: Kritische Mainframe-Workloads nehmen zu

Mehr als drei Viertel der Kunden-Anwendungen hängen vom Mainframe ab, gleichzeitig sinkt die Zahl der Mainframe-Experten. [...]

Jedes Land benötigt in gewissen Bereichen sehr spezifische Anforderungen. (c) Fotolia

Der Mainframe wird für große Unternehmen immer wichtiger. Die Zahl der Nutzer, die mindestens die Hälfte ihrer geschäftskritischen Anwendungen auf dieser Plattform laufen lässt, wird im kommenden Jahr steigen. Allerdings droht der Mangel an Mainframe-Experten die Qualität, Geschwindigkeit und Effizienz der Anwendungen zu gefährden.

Dieses und weitere Ergebnisse zeigt eine Studie von Forrester Consulting im Auftrag von Compuware. Darin heißt es: „Die Mainframe-Workloads nehmen zu – aufgrund moderner Analyseprozesse, Blockchain und steigender mobiler Prozesse auf der Plattform. Daher sollten kundenorientierte Unternehmen die Bereitstellung ihrer Anwendungen modernisieren und Innovationshürden abbauen.“

Wichtige Ergebnisse der Studie

Die Umfrage unter Mainframe-Entscheidern und -Entwicklern in den USA und Europa zeigt

  • 64 Prozent (in Deutschland sogar 68 Prozent) der Unternehmen werden im nächsten Jahr mehr als die Hälfte ihrer kritischen Anwendungen auf der Plattform laufen lassen, dieses Jahr sind es 57 Prozent (in Deutschland nur 46 Prozent).
  • 72 Prozent (in Deutschland 79 Prozent) der Kunden-Anwendungen dieser Unternehmen hängen vollständig oder stark vom Mainframe ab.
  • Unternehmen haben im Durchschnitt 23 Prozent (in Deutschland 20 Prozent) ihrer Mainframe-Spezialisten in den vergangenen fünf Jahren eingebüßt.
  • 63 Prozent (in Deutschland 67 Prozent) dieser Positionen konnten nicht mehr besetzt werden.
  • Während 55 Prozent (in Deutschland 68 Prozent) der Befragten die Qualität ihrer Anwendungen als „extrem wichtig“ betrachten, legen nur 42 Prozent (in Deutschland 39 Prozent) genauso viel Wert auf Entwicklungsgeschwindigkeit und 46 Prozent (in Deutschland 57 Prozent) auf Effizienz.
  • Obwohl Firmen die Bedeutung von Qualität, Geschwindigkeit und Effizienz anerkennen, misst eine große Anzahl keine KPIs dafür (Qualität: 27 Prozent, in Deutschland: 32 Prozent, Geschwindigkeit: 38 Prozent, in Deutschland: 32 Prozent, Effizienz: 39 Prozent, in Deutschland: 32 Prozent).
  • 59 Prozent (in Deutschland 61 Prozent) sagen, dass Verbesserungen von Qualität, Geschwindigkeit und Effizienz die Customer Experience optimieren. Doch nur 31 Prozent (in Deutschland 21 Prozent) erkennen einen Rückgang der von Kunden entdeckten Mängel.

Die Ergebnisse zeigen, dass sich Mainframe-Investitionen und -Managementprozesse deutlich weiterentwickeln müssen. Unzureichende Beachtung der Geschwindigkeit ist etwa ein Relikt aus der Vergangenheit und entspricht nicht mehr den heutigen Anforderungen der schnellen digitalen Wirtschaft. Auch eine Geringschätzung der Effizienz können sich Unternehmen angesichts des Fachkräftemangels nicht mehr leisten.

Laut der Forrester-Studie lebt der Mainframe und gedeiht im Herzen vieler Unternehmen. IT-Entscheider können ihre Mainframe-Anwendungen jedoch nicht mehr wie statische Umgebungen mit langen Entwicklungszyklen behandeln. Auch dürfen sie nicht ignorieren, dass immer mehr Fachkräfte in den Ruhestand gehen. Stattdessen müssen Firmen notwendige moderne Tools implementieren, um nicht nur die Qualität, sondern auch die Geschwindigkeit und Effizienz ihres Mainframes zu verbessern sowie junge Talente für das Arbeiten mit dieser Plattform zu begeistern.

„Viele CIOs stehen vor einer Alles-oder-Nichts-Entscheidung in Bezug auf den Mainframe„, sagt Chris O’Malley, CEO von Compuware. „Sie müssen schnellstmöglich ihre Herangehensweise an Mainframe DevOps überdenken und weiterentwickeln oder sie sind künftig einfach zu langsam und unflexibel, um im Wettbewerb mitzuhalten.“


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