Studie: Österreichische IT-Infrastruktur ineffizient

Eine europaweite Studie von NetApp im November 2012 unter 1.400 Entscheidungsträgern zeigt im europäischen Vergleich klare Defizite in heimischen Unternehmen. Keine der befragten Firmen kann Daten für strategische Entscheidungen auf Knopfdruck liefern. [...]

Die Studie für die Entscheidungsträger aus neun Ländern befragt wurden, zeigt zum einen deutliche Übereinstimmungen über generelle Business-Trends. So sind nahezu 80 Prozent aller Befragten der Meinung, dass Entscheidungen Jahr für Jahr schneller fallen. Trotzdem können nur 10 Prozent der Befragten Daten für strategisch relevante Entscheidungen auf Knopfdruck liefern. 19 Prozent benötigen dafür einige Stunden, weitere 19 einen ganzen Tag. 27 Prozent gar einige Tage, und 25 Prozent schon eine Woche oder mehr.
Als größte Hindernisse für rasche Entscheidungen werden die Komplexität der Daten (54 Prozent), die Menge an Daten (46 Prozent) und die Verteilung von Datenservices über unterschiedliche Abteilungen (33 Prozent) genannt. Als Konsequenzen für langsame Entscheidungsprozesse sieht man Umsatzverluste (23 Prozent), Verlust potenzieller Neukunden (22 Prozent), im Spiel übrig zu bleiben (20 Prozent), Verlust bestehender Kunden (18 Prozent) und Verlust von Marktanteilen gegenüber Mitbewerbern (17 Prozent).

When a new idea is proposed at board level meetings, how long does it take your organisation to gather all of the facts and data in order to make a strategic decision, on average?

             

Base: All respondents

Total

UK

France

Germany

Italy

Austria

Instantly

10%

22%

14%

7%

17%

0%

Within a few hours

19%

19%

25%

22%

25%

5%

Within a day

19%

14%

26%

20%

16%

13%

Within a few days

27%

20%

24%

26%

28%

27%

Within a week

15%

12%

8%

12%

8%

41%

Within a fortnight

6%

5%

3%

9%

4%

11%

Within a month

3%

6%

2%

2%

3%

3%

More than a month

1%

4%

0%

2%

2%

0%

Base

1400

200

200

200

200

100

Quelle: NetApp
ÖSTERREICH: SIND WIR WIRKLICH SO SCHECHT?
Österreichische Unternehmen schneiden in der Umfrage auffallend schlecht ab. Keiner der befragten heimischen Executives hat Daten auf Knopfdruck bereit, und nur 6 Prozent befinden die eigene IT-Infrastruktur für schnell genug um rasche Entscheidungen auf Management-Ebene zu unterstützen. Damit ist Österreich krasses Schlusslicht, weit unter dem Durchschnitt von 24 Prozent und dem Spitzenreiter Großbritannien (44 Prozent). Während in Großbritannien 41 Prozent der Befragten Daten „sofort“ oder zumindest innerhalb „einiger Stunden“ liefern können, liegt dieser Prozentsatz in Österreich bei nur 5 Prozent. Auch bei der Interpretation der Bedeutung von Big Data und Storage-Technologien auf die Unterstützung rascher Entscheidungsprozesse laufen wir dem Feld hinterher. Der Aussage, dass die Art und Weise wie Daten gespeichert werden großen Einfluss auf die Nutzung durch das Management hat, stimmen Österreichische Unternehmen nur zu 45 Prozent zu, womit sie sich erneut am unteren Ende der Skala befinden. Spitzenreiter sind hier Großbritannien (85 Prozent), Italien (70 Prozent) and Frankreich (66 Prozent).

Befragt nach den Gründen für das schlechte Abschneiden zuckt man bei NetApp ratlos mit den Schultern. Laut EMEA-Boss Manfred Reitner liegt Österreich technologisch keineswegs zurück. Im Gegenteil, Wien werde hausintern klar als Technologie-Hub in den Osten erkannt und positioniert. Und die Innovationsfreude heimischer Unternehmen unterscheide sich nicht erkennbar von jenen anderer Hochtechnologie-Länder. Seine Erklärung: „Die gute Position von England erklärt sich auch durch das Herüberschwappen von neuen Technologien aus Amerika. Dort haben wir zudem als Vorreiter die großen Banken und Versicherungen, welche Top-Technologie deutlich früher benötigen.“ Zudem seien innovative, externe Service und Hosting Provider in Großbritannien sehr stark vertreten. Möglicherweise werde hierzulande auch mehr in Lösungen gedacht, und Storage nur als Teil der Gesamt-Lösung begriffen.

Warum habe die Art und Weise wie Daten gespeichert werden überhaupt Einfluss auf die Nutzung durch das Management? Klarerweise deshalb, weil stark abgegrenzte Insellösungen keine raschen Analysen ermöglichen würden. Reiter: „Kommerzielle EDV bietet die Möglichkeiten einer Live-Analyse des gesamten Datenbestandes ZB aus Oracle oder SAP derzeit nicht. Data Warehouse wie wir es kennen funktioniert derzeit eher als Notlösung, bei der ein Daten-Subset für Auswertungen herangezogen wird.“ NetApp Lösungen hingegen würden ermöglichen, Live-Daten ZB der letzten vier Geschäftsjahre sofort für Entscheidungen analysieren zu können.


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