Zwei Drittel der im Rahmen des HP KI Reports 2025 Befragten stehen dem Einsatz von KI im Büro grundsätzlich positiv gegenüber. Außerdem sind hierzulande 72 Prozent mit ihrer Arbeit zufrieden sind und finden diese erfüllend und motivierend. [...]
Einmal im Jahr veröffentlicht HP seinen globalen Work Relationship Index (WRI), der die Beziehung der Welt zur Arbeit untersucht. 2025 präsentiert HP dazu erstmals einen KI-Report für Österreich, der auf länderspezifische Eigenheiten des Arbeitsalltags und damit verbundenen KI-Gewohnheiten fokussiert. Gemeinsam mit dem Markforschungsinstitut marketagent wurden dazu im Juni 2025 mittels repräsentativem Online Access Panel 1.374 Personen zwischen 18 und 65 Jahren befragt. Die Ergebnisse zeigen, dass in Österreich die Beziehung zur Arbeit von nahezu drei Viertel der Befragten positiv bewertet wird. Das ist international gesehen ein beachtlich hoher Wert, der landesweit auf gute Arbeitsmöglichkeiten schließen lässt. Dazu kommt, dass die Österreicher und Österreicherinnen die Vorteile einer KI-gestützten Arbeitswelt schätzen, darin viel Potenzial für die Zukunft sehen und sich nicht vom technischen Fortschritt „bedroht“ fühlen.
In Österreich habe Büroarbeit offensichtlich ein gutes Image“, konstatiert Michael Smetana, Managing Director HP Österreich, die Ergebnisse. „Der KI-Report zeigt uns, dass Unternehmen stark darum bemüht sind, ihren Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen ein gutes und vor allem zeitgemäßes Arbeitsumfeld zu bieten. Dazu gehört eben auch, sich auf die Bedürfnisse von modernen Hybrid- und Remote-Belegschaften einzustellen. Was daran zu erkennen ist, dass mittlerweile mehr als die Hälfte der österreichischen Unternehmen auf den Einsatz von KI setzt.“ Auch, wenn die Österreicher damit das volle Potenzial von Künstlicher Intelligenz noch nicht nutzen – es wurde erkannt, dass KI den Arbeitsalltag effizienter macht und ein Game Changer für das Miteinander im Unternehmen sein kann.
KI: Mehr Unterstützung als Bedrohung
67 Prozent der Befragten stehen dem Einsatz von Künstlicher Intelligenz am Arbeitsplatz grundsätzlich positiv gegenüber. Das erleichtert es Unternehmen in Österreich, neue KI-fähige Produkte und Lösungen im Büroalltag zu etablieren. Auch deshalb, weil sich die Österreicher zuversichtlich zeigen, dass KI künftig menschliche Arbeit in gewissen Bereichen ergänzen und unterstützen wird – nicht aber vollständig ersetzt: 84 Prozent der Befragten sind überzeugt, dass ihre eigenen Fähigkeiten auch in einer zunehmend KI-gestützten Arbeitswelt gefragt bleiben werden. Auf die Frage, welche Berufsgruppen sie allgemein als am wenigsten durch KI gefährdet einschätzen, nennen sie am häufigsten Pflege- und Gesundheitsberufe (60 Prozent), gefolgt von handwerklichen und technischen Berufen (54 Prozent) sowie Beratung und Coaching (42 Prozent). Im internationalen Vergleich zeigen sich die Österreicher und Österreicherinnen damit ähnlich optimistisch wie der weltweite Durchschnitt (63 Prozent positiv vs. 37 Prozent besorgt). In Deutschland hingegen äußern sich 25 Prozent der Befragten besorgt darüber, durch KI ersetzt zu werden – was auf eine etwas geringere Skepsis hinweist als in Österreich.
Mit KI zu mehr Arbeitsmotivation
2024 zeigte der HP Work Relationship Index noch, dass 42 Prozent der Personen unsicher sind, wann sie KI am Arbeitsplatz einsetzen sollen. Österreich hat dazu eine klare Meinung: Im aktuellen KI-Report dominieren drei Einsatzbereiche, denen die Befragten Potenzial zur Auslagerung an Künstliche Intelligenz zuschreiben. In erster Linie sind das die Recherche und Informationsbeschaffung (38,2 Prozent), Text-, Bild- und Videoerstellung (37,3 Prozent) sowie Datenanalyse und Reporting (35,7 Prozent). Das Auslagern dieser Aufgaben an KI macht Ressourcen frei und schenkt Zeit, die dafür genutzt werden kann, um sich intensiver den eigenen Kernkompetenzen zu widmen, neue (Geschäfts-)Ideen zu entwickeln oder sich weiterzubilden.
- KI-Chatbots zählen mit 65 Prozent zu den meistgenutzten KI-Tools und Plattformen in Österreich. Gefolgt von Sprach- und Übersetzungsplattformen (26 Prozent) und Sprachassistenzsysteme (13 Prozent).
- Künstliche Intelligenz unterstützt auch das datenbasierte Treffen von Entscheidungen (27 Prozent), steigert die Qualität (27 Prozent) und Produktivität (25 Prozent) und hilft dabei, Fehler zu reduzieren oder zu vermeiden (24 Prozent).
- Der größte Vorteil von KI für die eigene Arbeit liegt für 48 Prozent im Zeitgewinn. Damit gehen auch andere positive Effekt einher – u.a. die Möglichkeit, die Arbeitsbelastung zu senken (21 Prozent), Kreativität zu fördern (20 Prozent) und die Work-Life-Balance zu verbessern (12 Prozent).
Österreich ist offen für KI – Einschränkungen gibt es aber
Unter jenen Befragten, in deren Unternehmen KI bereits eingesetzt wird und die selbst damit arbeiten (n=351), nutzen 99 Prozent KI auch im Arbeitsalltag. Allerdings sind es „nur“ 42 Prozent, die angeben, beruflich regelmäßig auf die Hilfe der Künstlichen Intelligenz zurückzugreifen. 51 Prozent nutzen KI gelegentlich und sechs Prozent selten. Und das, obwohl die Vorteile der KI erkannt und als helfend empfunden werden: Immerhin geben 44 Prozent der Österreicher an, dass sie sich – wenn es keinerlei technische Grenzen gäbe – von KI in erster Linie eine vollständige Automatisierung von sich wiederholenden Aufgaben wünschen würden. Aber auch Assistenzjobs und die Unterstützung von organisatorischen und administrativen Tätigkeiten würde man durchaus gerne an die KI abgeben (32 Prozent).
- Wer, wo, wie viel Zugang zur KI hat unterscheidet sich allerdings im Büroalltag der Österreicher: So entscheidet in rund der Hälfte der Fälle die Geschäftsführung (48 Prozent) über den Einsatz von KI. Bei rund einem Drittel ist es die IT-Abteilung und bei einem Viertel kann der Mitarbeitende individuell entscheiden.
- Weitere Hindernisse für die KI-Nutzung sind eher technischer Natur: Unter jenen Befragten, in deren Unternehmen KI eingesetzt wird, die sie selbst aber nicht bzw. nicht regelmäßig nutzen (n = 611), nennen fast ein Drittel (31 Prozent) Bedenken hinsichtlich des Datenschutzes bzw. der Datensicherheit als „Unsicherheitsfaktor“.
- Auch andere Zweifel bestehen: In ein KI-System, das Entscheidungen über die eigene Karriere trifft, hätten mehr als 6 von 10 Befragte wenig bis gar kein Vertrauen (65 Prozent) – wobei sich in diesem Punkt die befragten Frauen (73 Prozent) weit skeptischer zeigen als die befragten Männer (58 Prozent).
Flexible Arbeitswelt – ja, aber nicht um jeden Preis
Es zeigt sich, dass es noch weitere Gründe für die Österreicher und Österreicherinnen gibt, warum sie KI bislang nicht in ihren Arbeitsalltag integriert haben. Unter jenen Befragten, in deren Unternehmen KI eingesetzt wird, die sie selbst aber nicht bzw. nicht regelmäßig nutzen, sehen 30 Prozent keinen Bedarf für den Support durch Künstliche Intelligenz. 27 Prozent fehlt die Zeit, sich damit zu beschäftigen, und ebenso viele geben an, nicht über das nötige Wissen zu verfügen. „Ob sich einzelne Personen und Unternehmen im österreichischen Büroalltag den KI-Entwicklungen dauerhaft entziehen werden können, wird die Zeit zeigen“, resümiert Michael Smetana. „Fest steht, dass Arbeitswelten immer flexibler werden – auch in Österreich. Nahezu jede und jeder Vierte arbeitet hierzulande sowohl im Büro als auch im Home-Office. Das eröffnet neue Möglichkeiten der Zusammenarbeit, setzt aber unweigerlich die Nutzung von KI-Lösungen voraus.“ Unter jenen Befragten, in deren Unternehmen KI bereits eingesetzt wird, nimmt etwa jede und jeder Dritte wahr, dass KI zu einer Effizienzsteigerung in der Zusammenarbeit mit dem Team führt. 24 Prozent dieser Gruppe merken aber auch an, dass der Einsatz von KI mit veränderten Anforderungen an den Austausch verbunden ist. Die bestehenden Zweifel können somit als Auftrag an österreichische Arbeitgeber verstanden werden, ihre Mitarbeitenden mit gezielten Schulungen fit für die weitere KI-Zukunft zu machen.
Auf die Frage, ob man bereit wäre, für flexiblere Arbeitsbedingungen auf einen Teil des Gehalts zu verzichten, antworteten in Österreich 72 Prozent der Befragten mit einem „Nein“. Wobei die Bereitschaft auf bis zu zehn Prozent des Gehalts zu verzichten, bei den 18-39-Jährigen am höchsten wäre und mit dem Alter abnimmt.

Be the first to comment