Sub-Terahertzwellen leiten fahrerlose Autos

Forscher am Massachusetts Institute of Technology (MIT) haben fahrerlose Autos mit einem zusätzlichen Erkennungssystem ausgestattet, das auf Sub-Terahertzwellen basiert. [...]

Ein neues System von MIT-Forschern erkennt im Gegensatz zu Radar selbst im dichtesten Nebel Hindernisse. (c) pixabay
Ein neues System von MIT-Forschern erkennt im Gegensatz zu Radar selbst im dichtesten Nebel Hindernisse. (c) pixabay

Deren Frequenzen liegen zwischen Infrarot und Mikrowelle im elektromagnetischen Spektrum. Sie durchdringen mühelos selbst den dichtesten Nebel oder andere Hindernisse, die Radarwellen nicht zuverlässig erkennen, sagen die Forscher.

System auf einem Chip

Um Objekte zu erkennen, sendet das System Sub-Terahertzwellen aus. Ein Teil davon wird reflektiert, ein anderer absorbiert. Ein Empfänger analysiert die reflektierten Wellen und sendet das Ergebnis an eine Auswerteeinheit. Diese zeichnet ein getreues Bild des Objekts, eines anderen Fahrzeugs etwa oder eines Fußgängers.

Die Nutzung von Sub-Terahertzwellen in Fahrzeugen ist eine echte Herausforderung, sagt Ruonan Han, Assistenzprofessor für Elektrotechnik und Computerwissenschaften am MIT. Zuverlässig funktionierende Geräte seien zu groß, um sie in Autos einzubauen. Kleine Systeme, die auf einen Chip passen, senden zu schwache Signale aus. Den Forschern ist es gelungen, ein Sende- und Empfangssystem auf einem Chip zu platzieren, das ausreichend starke Signale produziert, sodass Objekte sicher erkannt und dargestellt werden können.

4.300 Mal empfindlicher

Die Forscher haben einen Prototyp mit 32 Bildpunkten (Pixel) gebaut. Der Flächenbedarf beträgt nur 1,2 Quadratmillimeter. Jedes dieser Pixel ist 4.300 Mal empfindlicher als die besten in bisherigen Sub-Terahertzwellen-Systeme, so die Forscher. Noch ist der Prototyp für den Einbau in fahrerlose Autos, Drohnen und Roboter ungeeignet. Doch es benötige nur noch ein bisschen Entwicklungsarbeit, um ihn zur Serienreife zu bringen.

„Die Aussicht, autonomen Fahrzeugen und Drohnen bessere Augen zu verschaffen, ist eine große Motivation für uns“, sagt Han. Der Vorteil gegenüber Radarsensoren liege darin, dass Sub-Terahertzsysteme hochaufgelöste Bilder der Objekte erzeugen. Das sei wichtig für deren Identifizierung. Es ist schließlich ein Unterschied, ob ein Fußgänger am Straßenrand wartet, um die Straße zu überqueren oder ein Schildermast unverrückbar fest dort steht, schließt der Wissenschaftler.


Mehr Artikel

News

Klassifizierung von KI-Systemen gemäß EU AI Act

Unternehmen, die KI nutzen, sollten die rechtlichen Rahmenbedingungen kennen, um teure Bußgelder zu vermeiden. Der EU AI Act stellt den ersten umfassenden Rechtsrahmen zur Regulierung von KI dar und zielt darauf ab, die Grundrechte der Bürger innerhalb der Europäischen Union zu schützen. Da der EU AI Act KI-Systeme nach Risikostufen klassifiziert und damit spezifische rechtliche Verpflichtungen beinhaltet, ist es für Unternehmen unerlässlich, ihre Systeme korrekt zu kategorisieren. […]

Nicola Acutt, Chief Sustainability Officer (CSO) von NetApp. (c) Wolfgang Franz
News

Nachhaltigkeit heißt Teamarbeit

Nicola Acutt ist der erste Chief Sustainability Officer (CSO) von NetApp. Im Gespräch mit transform! berichtet sie über die Herausforderungen und Chancen ihrer Rolle – und was ihre Leidenschaft fürs Segeln mit nachhaltiger Unternehmensführung gemeinsam hat. […]

News

Digitale Fähigkeiten der Österreicher:innen lassen zu wünschen übrig

39 Prozent der Beschäftigten in Österreich arbeiten nur selten mit digitalen Tools. Dabei ist klar: die Digitalisierung betrifft immer mehr Jobs. Vor diesem Hintergrund fühlt sich nur etwa jeder Achte hierzulande sehr gut auf die Herausforderungen der Arbeitswelt von morgen vorbereitet. Das sind die Ergebnisse der repräsentativen kununu Arbeitsmarktstudie, für die über 3.000 Beschäftigte in Österreich befragt wurden. […]

News

Mehrheit der Unternehmen könnte den Geschäftsbetrieb nach einer Cyberattacke nicht weiterführen

Den Backups gilt sowohl die Sorge der Securityverantworlichen als auch die Aufmerksamkeit der Hacker. So zeigt die global durchgeführte ESG-Commvault-Studie „Preparedness Gap: Why Cyber-Recovery Demands a Different Approach From Disaster Recovery“, dass nur jedes fünfte Unternehmen weltweit zuversichtlich ist, nach einer Cyberattacke seine Geschäftsprozesse weiterführen zu können. […]

Be the first to comment

Leave a Reply

Your email address will not be published.


*