Super-Festplatte arbeitet nur noch mit Laserblitzen

Nanometergroße Kristalle sind die Datenspeicher der Zukunft, glauben zumindest Forscher der University of South Australia und der University of Adelaide. Die winzigen Magnete auf heutigen Festplatten sollen durch Lichtspeicher ersetzt werden. [...]

Der Datenspeicher der Zukunft hat Forschern zufolge gigantische Kapazität. (c) pixabay
Der Datenspeicher der Zukunft hat Forschern zufolge gigantische Kapazität. (c) pixabay

Derartige photonische Speicher arbeiten energieeffizient und haben eine vielfach größere Kapazität als heutige Datenträger, so die Experten. „Weil die Datenmengen wegen der Nutzung der sozialen Netzwerke, der Nutzung von Daten-Clouds und Smartphones dramatisch ansteigen, stoßen herkömmliche Datenspeicher bald an ihre Grenzen“, sagt Projektleiter Nick Riesen von der University of South Australia. „Wir leben in einem Zeitalter, in dem es darum geht, hunderte Terabyte oder gar Petabyte abzuspeichern“, so Riesen. „Da bieten sich optische Techniken an.“

Die Speichertechnik, die Riesen und sein Doktorand Xuanzhao Pan entwickelt haben, basiert auf Nanokristallen, die die Fähigkeit haben, Licht zu emittieren. Extrem kurze Laserblitze verändern die fluoreszierenden Eigenschaften dieser Kristalle, sodass die digitalen Informationshäppchen „Null“ und „Eins“ analog zum ummagnetisieren bei Festplatten gespeichert werden können.

Speichern mit extrem wenig Energie

Dass es funktioniert, haben die Experten mit Kristallen gezeigt, die viele 100 Mal kleiner sind als die kleinsten Teilchen, die der Mensch sehen kann. Was die Technik so attraktiv mache, sei die Tatsache, dass mehrere Informationen in einen Kristall eingeschrieben oder ausgelesen werden könnten. Weil zum Beschreiben Laser mit sehr wenig Leistung ausreichen, ist der Energieverbrauch äußerst gering.

Die optische Datenspeicherung nach australischer Art ebnet auch den Weg zu dreidimensionalen Speichern mit drastisch erhöhter Kapazität. „Wir glauben, dass es möglich ist, die Kristalle in eine Matrix aus Glas oder Kunststoff einzubetten“, sagt Heike Ebendorff-Heidepriem von der University of Adelaide. Kleine würfelförmige optische Datenspeicher könnten möglicherweise Daten in Petabyte-Dimensionen speichern. Damit zögen sie mit dem menschlichen Gehirn gleich, das 2,6 Petabyte speichert. Bis es tatsächlich derartige Datenspeicher gibt, wird es noch eine Weile dauern. Bisher gibt es nur Labormodelle.


Mehr Artikel

Die Teilnehmer des Roundtables (v.l.n.r.): Roswitha Bachbauer (CANCOM Austria), Thomas Boll (Boll Engineering AG), Manfred Weiss (ITWelt.at) und Udo Schneider (Trend Micro). (c) timeline/Rudi Handl
News

Security in der NIS2-Ära

NIS2 ist mehr ein organisatorisches Thema als ein technisches. Und: Von der Richtlinie sind via Lieferketten wesentlich mehr Unternehmen betroffen als ursprünglich geplant, womit das Sicherheitsniveau auf breiter Basis gehoben wird. Beim ITWelt.at Roundtable diskutierten drei IT-Experten und -Expertinnen über die Herausforderungen und Chancen von NIS2. […]

Christoph Mutz, Senior Product Marketing Manager, AME, Western Digital (c) AME Western Digital
Interview

Speicherlösungen für Autos von morgen

Autos sind fahrende Computer. Sie werden immer intelligenter und generieren dabei jede Menge Daten. Damit gewinnen auch hochwertige Speicherlösungen im Fahrzeug an Bedeutung. Christoph Mutz von Western Digital verrät im Interview, welche Speicherherausforderungen auf Autohersteller und -zulieferer zukommen. […]

Andreas Schoder ist Leiter Cloud & Managend Services bei next layer, Alexandros Osyos ist Senior Produkt Manager bei next layer. (c) next layer
Interview

Fokus auf österreichische Kunden

Der österreichische Backup-Experte next layer bietet umfassendes Cloud-Backup in seinen Wiener Rechenzentren. Im Interview mit ITWelt.at erläutern Andreas Schoder, Leiter Cloud & Managed Services, und Alexandros Osyos, Senior Produkt Manager, worauf Unternehmen beim Backup achten müssen und welche Produkte und Dienstleistungen next layer bietet. […]

Miro Mitrovic ist Area Vice President für die DACH-Region bei Proofpoint.(c) Proofpoint
Kommentar

Die Achillesferse der Cybersicherheit

Eine immer größere Abhängigkeit von Cloud-Technologien, eine massenhaft mobil arbeitende Belegschaft und große Mengen von Cyberangreifern mit KI-Technologien haben im abgelaufenen Jahr einen wahrhaften Sturm aufziehen lassen, dem sich CISOS ausgesetzt sehen. Eine große Schwachstelle ist dabei der Mensch, meint Miro Mitrovic, Area Vice President DACH bei Proofpoint. […]

Alexander Graf ist Geschäftsführer der Antares-NetlogiX Netzwerkberatung GmbH. (c) Antares-NetlogiX Netzwerkberatung GmbH
Interview

Absicherung kritischer Infrastrukturen

NIS2 steht vor der Tür – höchste Zeit, entsprechende Maßnahmen auch im Bereich der Operational Technology (OT) zu ergreifen. »Wenn man OT SIEM richtig nutzt, sichert es kritische Infrastrukturen verlässlich ab«, sagt Alexander Graf, Experte für OT-Security (COSP) und Geschäftsführer der Antares-NetlogiX Netzwerkberatung GmbH, im ITWelt.at-Interview. […]

Brian Wrozek, Principal Analyst bei Forrester (c) Forrester
Interview

Cybersicherheit in der Ära von KI und Cloud

Die Bedrohungslandschaft im Bereich der Cybersicherheit hat sich zu einer unbeständigen Mischung von Bedrohungen entwickelt, die durch zunehmende Unsicherheit und steigende Komplexität bedingt ist. Zu diesem Schluss kommt der Report »Top Cyber-security Threats In 2024« von Forrester. ITWelt.at hat dazu mit Studienautor Brian Wrozek ein Interview geführt. […]

Be the first to comment

Leave a Reply

Your email address will not be published.


*