System konvertiert 3D für brillenlose Displays

Klassische stereoskopische 3D-Inhalte sind für die zunehmend aufkommenden brillenlosen 3D-Displays eigentlich nicht geeignet. Doch Forscher von Disney Research und der ETH Zürich haben nun ein System aus Algorithmen und Hardware entwickelt, das existierende 3D-Videos in Echtzeit geeignet für die autostereoskopischen Multi-View-Bildschirme umwandelt. [...]

Die zur IEEE International Conference on Visual Communications and Image Processing vorgestellte Lösung könnte dem Team zufolge auch in ein System-on-a-Chip (SoC) integriert werden, womit sie für mobile Anwendungen geeignet ist. Multi-View-Displays stellen mehrere – gängigerweise fünf bis neun – Perspektiven gleichzeitig dar, damit ein 3D-Genuss ohne Brille möglich wird.

„Um das volle Potenzial dieser neuen 3D-Technologie auszuschöpfen, brauchen wir auch Content, den es in diesem Format bislang praktisch nicht gibt“, betont Markus Gross, Leiter des Disney-Research-Labors in Zürich. Denn existierende 3D-Filme umfassen normalerweise nur zwei Bildperspektiven, die dank einer Brille zum 3D-Erlebnis werden. Das neue System wandelt solche Inhalte so um, dass sie für die neuen, brillenlosen Displays geeignet sind.

SINNVOLLE VERZERRUNG

Dabei setzt das Team laut Michael Schaffner, Doktorand bei Disney Research und an der ETH Zürich, auf eine „Image Domain Warping“ (IDW) genannte Methode. Dabei analysiert das System die beiden existierenden Bildperspektiven nach herausragenden Merkmalen, einander entsprechenden Punkten und Kanten. Durch Lösen einer mathematischen Optimierungsaufgabe ist es dann möglich, neue Bildperspektiven zwischen den beiden ursprünglichen zu berechnen.

Diese „Warps“, eigentlich „Verzerrungen“, versprechen den Forschern zufolge eine bessere Bildqualität als Ansätze, die aus den Originalansichten eine Tiefenkarte zu erstellen versuchen. Obwohl der IDW-Ansatz rechenintensiv ist, schafft das System dank der Hardware-Architektur des Teams vollautomatisch acht neue Perspektiven in Echtzeit und HD-Qualität.

Seines Wissens nach sei es die erste Hardware-Umsetzung eines derart leistungsfähigen IDW-Systems, so Schaffner. Dabei scheint eine sehr kompakte Umsetzung möglich. „Die Hardware könnte als energieeffizienter Koprozessor in ein SoC integriert werden“, erklärt der ETH-Doktorand. Damit erscheint die Echtzeit-Umwandlung von 3D-Inhalten auch in mobilen Geräten, wie beispielsweise Smartphones, möglich. (pte)


Mehr Artikel

Udo Würtz, Fellow und Chief Data Officer, Fujitsu European Platform Business (c) Fujitsu
News

Fujitsu Private GPT: Die Kontrolle bleibt im Haus

Mit der zunehmenden Verbreitung generativer KI-Lösungen stehen Unternehmen vor neuen Herausforderungen. Datenschutz, Kostenkontrolle und regulatorische Anforderungen rücken in den Fokus. Fujitsu hat mit „Private GPT“ eine Lösung entwickelt, die speziell auf die Bedürfnisse von Unternehmen zugeschnitten ist und höchste Sicherheitsstandards erfüllt. ITWelt.at hat darüber mit Udo Würtz, Fellow und Chief Data Officer, Fujitsu European Platform Business, gesprochen. […]

News

Cyber-Immunität statt reaktive Maßnahmen

Das Konzept der „Cyber Immunity“ beschreibt IT- und OT-Systeme, die aufgrund speziellerer Entwicklungsmethoden und architektonischer Anforderungen „secure-by-design“ sind und über eine eingebaute Widerstandsfähigkeit gegenüber Cyberangriffen verfügen. […]

News

42 Prozent der Österreicher:innen sind gestresst im Job 

41,5 Prozent der Arbeitnehmer:innen sind bei der Arbeit gestresst. Zudem sagt in einer Studie von kununu nur rund jede dritte angestellte Person (35,7 Prozent) in Österreich, dass ihr Arbeitsplatz eine gesunde Work-Life-Balance sowie das mentale oder körperliche Wohlbefinden unterstützt oder aktive Pausen fördert. […]

Be the first to comment

Leave a Reply

Your email address will not be published.


*