Zwei Funkzellen im Netz von T-Mobile Austria zeigen die nächste Generation der Kommunikation. Die Anlagen in Innsbruck sind laut T-Mobile die ersten in Österreich und unter den ersten in Europa, welche bereits weitestgehend nach dem neuen 5G Standard arbeiten. Mit dieser Vorversion des finalen 5G Standards sollen Übertragungsraten von zwei Gigabit pro Sekunde und eine Latenz von drei Millisekunden erreicht werden. [...]
Beim ersten 5G-Livebetrieb in Innsbruck nutzt T-Mobile das Frequenzspektrum 3,7 Gigahertz und setzt auf das 5G Ende-zu-Ende Netzwerksystem von Technologiepartner Huawei und Glasfaser-Infrastruktur der Innsbrucker Kommunalbetriebe. Im Netz in Innsbruck kommt technisch ein 5G-Vorstandard zum Einsatz. Das bedeutet, dass sich T-Mobile mit ihren Spezifikationen hier sehr eng am weltweiten 3GPP-Standard für 5G New Radio orientiert.
„Wir haben Innsbruck bereits 2009 als Pionierstadt der vierten Generation des Mobilfunks ausgewählt und sind mit dem ersten Testnetz der damals neuen Technologie LTE on Air gegangen. Neun Jahre später zeigen wir in Innsbruck den nächsten Evolutionsschritt des Mobilfunks: 5G live mitten in der Stadt und nicht im Labor“, so Rüdiger Köster, CTO T-Mobile Austria. „Unsere Tests sind ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zu einer schnellen Einführung von 5G in Österreich.“
Live-Erlebnis über 5G
In Innsbruck zeigt T-Mobile wie der konkrete Einsatz von Multi-Gigabit-Datenraten und geringen Latenzzeiten aussieht, beispielsweise anhand einer Virtual Reality Anwendung. Eine 360-Grad-Kamera mit 8K-Auflösung überträgt ihr Bild in eine VR-Brille und ermöglicht dem Anwender einen Rundumblick. Dabei entsteht der Eindruck, man stünde selbst an der Stelle der Kamera. Dafür sind schnelle Datenraten essenziell, um eine Echtzeitübertragung der hochauflösenden 360-Grad-Bilder zur VR-Brille zu gewährleisten. Eine schnelle Latenz wird für die Reaktionszeit zwischen Brille und Kamera benötigt, um das Blickfeld zu ändern sobald der Anwender den Kopf und somit die VR-Brille bewegt.
Erster 5G-Drohnenflug Europas
Mit dem ersten 5G-Drohnenflug Europas demonstriert T-Mobile mit Technologiepartner Huawei, dass Mobilfunk der nächsten Generation schnell genug ist, um eine Drohne in Echtzeit zu steuern und zudem noch ein hochauflösendes Kamerabild der Drohne zu übertragen.
Während Drohnen heute eine programmierte Flugstrecke bewältigen können, war es bisher nicht möglich, Drohnen effizient über Mobilfunk zu steuern, zum Beispiel bei unvorhersehbaren Rettungseinsätzen. In solchen Fällen wird oft ein WLAN-Signal verwendet, das zwischen Pilot und Drohne Kontakt hält, gleichzeitig aber durch Reichweite und Sender eingeschränkt ist. Mit 5G erhalten Drohnen neue Anwendungsmöglichkeiten, so könnte ein Pilot in Wien ohne Zeitverzögerung eine Rettungsdrohne in Salzburg steuern.
Thomas Pühringer, Vorstandsdirektor IKB: „Zur Umsetzung des 5-G-Mobilfunknetzes braucht T-Mobile österreichweit regionale Partner, die den hohen Anforderungen an Glasfasernetze gerecht werden. Die IKB hat hier in Innsbruck die benötigte Infrastruktur und kann mobile Videoübertragungen, HD-Streaming und viele weitere Anwendungen mit hohem Datenaufkommen ermöglichen. Wir bieten ein 640 Kilometer langes, leistungsstarkes Lichtwellenleiter-Netz. Damit sind blitzschnelles Surfen, Fernsehen in Full-HD und der Transport von hohen Datenmengen ohne Geschwindigkeitsverluste möglich.“
„Huawei investiert seit Jahren einen großen Teil seiner Forschungskapazitäten in die Entwicklung der 5G-Technologie. Heute sind wir Vorreiter auf diesem Gebiet und freuen uns sehr, uns gemeinsam mit T-Mobile als 5G-Pioniere präsentieren zu können“, so Erich Manzer, Vice General Manager Huawei Austria. „5G erlaubt eine wesentlich höhere Geschwindigkeit als 4G – und eröffnet damit völlig neue Möglichkeiten auf dem Weg zu einer super-vernetzten Welt.“
„Ich bin sehr stolz darauf, dass Tirol Vorreiter bei der Digitalisierung ist. Mit unserer Breitband-Initiative haben wir den Grundstein für den zukünftigen Ausbau des 5G-Netzes gelegt. Es freut mich ganz besonders, dass hier Innsbruck eine erste Pilotregion wird. Zukünftig möchte das Land Tirol mit allen Betreibern eine Task Force starten, um den 5G Rollout noch schneller voranzutreiben“, sagt der Tiroler Landeshauptmann Günther Platter.
Frequenzauktion entscheidet über 5G-Rollout
Noch in diesem Jahr werden die notwendigen Frequenzen für 5G versteigert. „Die kommende Frequenzauktion entscheidet, mit welcher Geschwindigkeit 5G in Österreich ausgerollt werden kann. Nur durch ein einfaches, komplexitätsminderndes Auktionsdesign, die nationale Vergabe von Lizenzen bei zusammenhängendem Frequenzspektrum sowie durch die Ermöglichung von Kooperationen wird es möglich sein, Österreich schnell mit 5G zu versorgen,“ so Köster.
5G ist der Nährboden für eine gesamtvolkswirtschaftliche Weiterentwicklung und verhindert das Abwandern von Zukunftsindustrien aus Österreich. Eine A.D. Little- Studie rechnet vor, wie sich die 5G-Entwicklung in Österreich auf den gesamten Wirtschaftsstandort auswirken kann. Im optimalen Szenario läge das das Wachstumspotenzial bei einem zusätzlichen BIP-Beitrag von vier Mrd. Euro pro Jahr, entspricht einem Prozent BIP-Wachstum, und 35.000 zusätzlichen Beschäftigen.
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