Die Telekom Austria Group hat verlautbart, dass sie für ihre bulgarische Tochter Mobiltel eine Wertminderung in Höhe von ca. 400 Mio. Euro buchen wird, die sich aus regelmäßig stattfindenden Sensitivitätsanalysen ergibt. [...]
Die Wertminderung ist den Angaben zufolge im Wesentlichen auf einen Anstieg der Kapitalkosten für das bulgarische Segment und veränderte Erwartungen bezüglich der mittelfristigen makroökonomischen Entwicklung in Bulgarien, sowie auf die diesbezüglichen Markteffekte zurückzuführen, die sich auf die Bewertung des Telekom Austria Group Business Plans für das Segment Bulgarien auswirken.
Ungefähr die Hälfte der Wertminderung geht auf die Veränderung der gewichteten durchschnittlichen Kapitalkosten (WACC = weighted average cost of capital) für das bulgarische Segment, sowie veränderte mittelfristige Erwartungen bezüglich makroökonomischer Risiken für Bulgarien zurück, u.a. durch die Krise in der Ukraine.
Bis Mai 2014 stieg der WACC von Mobiltel um 20 Prozent im Vergleich zur letzten Werthaltigkeitsprüfung im vierten Quartal 2013, so die Telekom Austria Group. Dies gehe primär auf einen Anstieg der Volatilität der Telekom Austria Aktie in der ersten Jahreshälfte 2014 zurück. Diese Volatilität führte zu einem Anstieg des Beta (ein Maß für die Korrelation der Aktienperformance im Vergleich zum Gesamtmarkt), das in die „Discounted Cash Flow“-Bewertung des Telekom Austria Group Business Plans einfließt. Das bulgarische Segment war das einzige Gruppensegment, in dem der Anstieg des WACC nach IFRS Regeln zu einer Wertminderung führte.
Darüber hinaus führten veränderte mittelfristige makroökonomische Erwartungen zu veränderten Erwartungen für den gesamten bulgarischen Telekommunikationsmarkt und die Entwicklung der bulgarischen Tochtergesellschaft Mobiltel. Die Ratingagentur Standard & Poor’s reduzierte am 13. Juni 2014 ihre Einstufung der Bonität des Landes Bulgarien von BBB auf BBB-, da sie erwartet, dass das wirtschaftliche Wachstum ohne maßgebliche strukturelle und politische Reformen schwach bleiben wird. Die Erwartung des Managements, dass sich die Region mittelfristig erholen wird, ist somit nicht länger haltbar. Die daraus resultierenden Effekte auf die Bewertung des Telekom Austria Group Business Plans für das bulgarische Segment sind der Grund für den Rest der Wertanpassung.
Die Wertminderung wird im konsolidierten Zwischenabschluss der Telekom Austria Group des 1. Halbjahres 2014 abgebildet sein und wird sich negativ auf Nettogewinn und Eigenkapital auswirken. Da sich die Anpassung des Business Plans für das bulgarische Segment primär mittelfristig auf die Erwartungen auswirkt, bestätigt das Management der Telekom Austria Group trotz der Wertminderung den Ausblick für 2014 mit einem Umsatzrückgang von ca. 3 Prozent, Anlagenzugänge von ca. 700 Mio. Euro und einer vorgeschlagenen Dividende von 0,05 Euro. (pi)
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