Die Digitalisierung und moderne Arbeitswelt rufen nach einem Umdenken in der Ausbildung. Bei deutlich verkürzten Halbwertszeiten für einmal Erlerntes geht es nun darum, das Wissen permanent durch Weiterbildung auf dem Laufenden zu halten. [...]
Unternehmen suchen deshalb für Mitarbeiter nach Möglichkeiten, sich jobbezogene Fachinformationen und wichtige Praxistipps schnell, einfach und zeitunabhängig anzueignen, auch wenn sie geografisch weit verstreut sind. Ein absolutes Muss angesichts der sich rasch ändernden Herausforderungen im Markt. Im globalen Wettbewerb kann es sich daher kein Betrieb leisten, wichtige Positionen mit Personen zu besetzen, deren Qualifikation sich nicht mit den Business-Veränderungen entwickelt. Folgende sechs Tipps zum Thema E-Learning können Unternehmen helfen, die Weichen in der Aus- und Weiterbildung neu zu stellen.
E-Learning erlaubt Experten, Lehrpläne granular zu entwerfen, Kurse oder einzelne Lektionen aufzuzeichnen und alles über eine Online-Plattform jederzeit abrufbar zu machen. Damit ist E-Learning ein wichtiger Schritt in Richtung selbstbestimmtes Lernen. Und dieses wird in Zukunft für Unternehmen immer wichtiger.
Online- und selbstbestimmtes Lernen bedeutet nicht notwendig allein lernen. Die gemeinsame Schaffung von Lerninhalten sowie das Kategorisieren und Teilen von Content sind gut geeignet, einen Geist der Zusammenarbeit zu schaffen. Geschieht das unter Zuhilfenahme von Elementen aus Social Media, Smartphone-Apps und Spielen, erleben die Mitarbeiter die Faszination der Echtzeit-Zusammenarbeit.
In der modernen Business-Welt erweist sich der allgegenwärtige und zeitunabhängige Zugang auch zu sehr spezialisierten Informationen als großer Segen. Ein Lern- beziehungsweise Talent-Management-System sollte dabei auch stark die Aspekte einer zunehmend mobilen Welt berücksichtigen.
Organisationen sollten bei ihren Weiterbildungsmaßnahmen vermeiden, dass die betreffenden Mitarbeiter gelangweilt oder gar genervt sind und für längere Zeit aus dem produktiven Business abgezogen werden. Das gelingt am besten über geeignete Lernportale, vor allem wenn sie populäre Trends wie zum Beispiel Gamification (Einbindung von Elementen aus Computerspielen) und Mikro-Learning (sehr kleine Lehreinheiten) berücksichtigen. Lernen wird so zur arbeitsbegleitenden Sofortmaßnahme, über die Mitarbeiter kontinuierlich ihre Qualifikation erweitern oder anpassen und ihre Karrierechancen verbessern.
Im Idealfall ist Lernen ein starker Treiber – eine „Maschine“, wie es manche Analysten gar bezeichnen – für Qualität und Leistung. Sicht- und messbar wird das aber nur, wenn die Disziplinen E-Learning, Personalwesen und IT ihre Synergien ausschöpfen. Einfache und effiziente Tools, die E-Learning und Talent-Management-Programme zusammenführen, sind dafür eine gute Basis.
Es gibt eine Diskussion darüber, ob unterschiedliche Lernstile existieren und Lernprogramme darauf zugeschnitten sein müssen. Für Unternehmen empfiehlt sich hier ein pragmatischer Ansatz. Er stellt einen Mix aus traditionellem Lernen und digitalen, selbstbestimmten Lernprogrammen dar. Letztere wiederum sollten die gesamte Palette von einfachem E-Learning über Mischprogramme bis hin zu virtuellen 3D-Elementen abdecken. Vielleicht noch wichtiger, als flexibel auf unterschiedliche Lernstile einzugehen, ist Flexibilität der Lernmanagementsysteme im Zusammenspiel mit verschiedenen Aspekten des Personalwesens und den Zielen des Unternehmens. Nur dann können die Entscheider die Entwicklung der Fähigkeiten ihrer Mitarbeiter punktgenau in Richtung einer neuen Generation der Belegschaft steuern.
* Carsten Busch ist seit 2012 für die Lumesse GmbH tätig und bekleidet dort seit 2015 die Position des CEO Business Unit ETWeb.
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