Unternehmen verwenden fast ein Drittel ihres IT-Budgets für technische Schulden und deren Konsequenzen. Das geht aus einer Untersuchung von OutSystems hervor. [...]
Die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie auf die Wirtschaft werden in vielen Bereichen deutlich. Während Unternehmen als Reaktion darauf gerade versuchen, sich neu aufzustellen, betrachten zwei von drei IT-Führungskräften (69 Prozent) technische Schulden als wesentliche Bedrohung für die Innovationsfähigkeit. Das geht aus einer Untersuchung von OutSystems hervor, einem Plattformanbieter für Applikationsentwicklung. Der Bericht „The Growing Threat of Technical Debt“ hat die dadurch entstehenden Kosten, die Ursachen sowie die damit verbundenen Herausforderungen für Unternehmen untersucht. Befragt wurden branchenübergreifend 500 IT-Führungskräfte weltweit.
Technische Schulden („technical debt“) erweisen sich als ein großes Hindernis für Innovationen und Aufschwung – insbesondere in Unternehmen, die auf Wachstum ausgerichtet sind. Damit bezeichnet man technische Design- oder Entwicklungsentscheidungen, die nicht nur einen kurzfristigen Nutzen mit sich bringen, sondern auch langfristige, unerwünschte Konsequenzen.
Termindruck und veraltete Technologien
Sie resultieren aus der Entwicklung von Lösungen, bei denen die zukunftssichere Optimierung zugunsten einer schnellen Implementierung vernachlässigt wurde. Der nun vorgelegte OutSystems-Report zeigt die – branchenübergreifenden – Herausforderungen von Unternehmen auf, die sich den vielfältigen Ursachen technischer Schulden stellen. Dazu zählen Termindruck, ständige Veränderungen auf dem Markt und veraltete Technologien.
„Die Kombination aus altem Code einerseits und der neuen Generation von mobilen Apps, Stack-Applikationen und SaaS-Wildwuchs andererseits raubt Unternehmen Ressourcen, Zeit und die Fähigkeit zur Innovation“, kommentiert Paulo Rosado, CEO und Gründer von OutSystems. „Der Bericht belegt, dass sich technische Schulden weiter anhäufen – und dass Unternehmen einen neuen Ansatz brauchen, um sie zu überwinden und Innovationen in der Geschwindigkeit und Größenordnung einzuführen, die einen Wettbewerbsvorteil ermöglichen.“
Die wichtigsten Ergebnisse im Überblick
- Zwei Drittel der IT-Führungskräfte (69 Prozent) gaben an, dass technische Schulden ihre Innovationsfähigkeit grundlegend einschränken. Etwas weniger (61 Prozent) sagten, dass diese die Leistung ihres Unternehmens beeinträchtigen. 64 Prozent wiederum sind der Meinung, dass das Thema auch in Zukunft großen Einfluss haben wird.
- Unternehmen aller Größen und Branchen investieren Zeit – und damit Geld – in technische Schulden statt in Innovation und beklagen daraus resultierende Opportunitätskosten (entgangene Erträge im Vergleich zur besten, nicht realisierten Handlungsalternative).
- Im Durchschnitt geben Unternehmen etwa ein Drittel ihres IT-Budgets für den Umgang mit technischen Schulden aus – bei Großunternehmen sind es sogar vier Zehntel (41 Prozent).
- Technische Schulden lassen sich nicht auf eine einzelne Ursache zurückführen. Als wichtige Gründe nennen IT-Führungskräfte das Vorhandensein zu vieler Programmiersprachen/Frameworks (52 Prozent), Fluktuation innerhalb des Entwicklungsteams (49 Prozent) und die Inkaufnahme bekannter Fehler, um Release-Termine einzuhalten (43 Prozent).
- Unternehmen zögern weiterhin, technische Schulden abzubauen – und verschärfen damit das Problem. Nur ein Fünftel der Befragten (20 Prozent) meint, dass ihr Unternehmen die technischen Schulden derzeit in den Griff bekommen. Allerdings ist ein Drittel (36 Prozent) optimistisch, dass dies zukünftig gut zu bewältigen sei.
- Technische Schulden häufen sich an, wenn Unternehmen wachsen. Großunternehmen geben 41 Prozent ihres IT-Budgets für das Thema aus, kleinere Unternehmen 27 Prozent.
Dazu sagt Rui Gonçalves, Partner bei KPMG Portugal: „Wir beobachten schon seit Jahren, wie sich technische Schulden negativ auf die Fähigkeit von Unternehmen auswirken, Innovationen und Flexibilität zu priorisieren. Dabei sind genau dies entscheidende Faktoren, um einen Wettbewerbsvorteil zu erlangen und zu erhalten. Durch unsere langjährige Partnerschaft mit OutSystems haben wir gesehen, welche signifikanten Möglichkeiten die moderne Applikationsentwicklung bietet, um technische Schulden zu beseitigen und Unternehmen dabei zu helfen, ihre Ressourcen sinnvoll und erfolgreich für Innovationen einzusetzen.“
„In der Finanzdienstleistungsbranche können technische Schulden besonders kostspielig sein“, ergänzt Izak Joubert, CTO der JTC Group. „Denn hier leben Unternehmen von ihrer Fähigkeit, innovativ zu sein und zugleich schnelle und zuverlässige Dienste bereitzustellen. Bei JTC Americas arbeiten wir bereits seit Jahren mit OutSystems zusammen, um Software-Produkte zu entwickeln, die Finanztransaktionen für unsere Kunden optimieren. OutSystems hat uns dabei geholfen, Probleme rund um technische Schulden zu überwinden. So können wir uns darauf konzentrieren, Software zu entwickeln, die vorhersehbar, sicher sowie schnell und einfach zu aktualisieren ist.“
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