Technische Schulden gefährden die Einführung von KI

Veraltete Legacy-Technologien sind für Unternehmen eine teure Hürde, so das Ergebnis der jüngsten Studie von Pegasystems. Sie kosten Zeit, Geld, Innovationsfähigkeit und am Ende womöglich auch Kunden. [...]

Fast die Hälfte (48 Prozent) der Befragten erklärt, dass die Legacy-Systeme nach wie vor geschäftskritisch sind und sie deshalb nicht darauf verzichten können – obwohl sie dies gerne würden. (c) stock.adobe.com/PeopleArea

Auf der PegaWorld in Las Vegas stellte Pegasystems eine gemeinsam mit dem Forschungsunternehmen Savanta durchgeführte Studie vor. Aus ihr geht hervor, dass technische Schulden und eine nach wie vor starke Abhängigkeit von veralteten Legacy-Systemen und -Anwendungen Unternehmen bei der Einführung künstlicher Intelligenz behindern. Für die Studie wurden mehr als 500 IT-Entscheidungsträger in Unternehmen weltweit zu den Herausforderungen durch technische Schulden und den Fortschritten bei der Modernisierung veralteter Technologien befragt.

Laut der Studie sind mehr als zwei Drittel der Befragten (68 Prozent) der Meinung, dass veraltete Systeme und Anwendungen ihr Unternehmen daran hindern, moderne Technologien vollumfänglich zu nutzen. Eine überwältigende Mehrheit (88 Prozent) ist zudem besorgt darüber, dass sich die technischen Schulden negativ auf ihre Fähigkeit auswirken, mit agileren, innovativeren Wettbewerbern Schritt zu halten. Jeder Dritte (29 Prozent) gab bei dieser Frage sogar an, „klare“ oder „erhebliche“ Bedenken zu haben. Mehr als die Hälfte (57 Prozent) räumt ein, dass ihre Abhängigkeit von Legacy-Systemen „wahrscheinlich” oder „sehr wahrscheinlich“ dazu führt, dass Kunden aufgrund der daraus resultierenden schlechten Erfahrungen abwandern.

Die wichtigsten Ergebnisse der Studie

  • Abhängigkeit von Legacy-Systemen: Fast die Hälfte (48 Prozent) der Befragten erklärt, dass die Legacy-Systeme nach wie vor geschäftskritisch sind und sie deshalb nicht darauf verzichten können – obwohl sie dies gerne würden. Fast die Hälfte (47 Prozent) gibt an, dass ihre älteste Legacy-Anwendung zwischen 11 und 20 Jahre alt ist, während mehr als jeder Zehnte (16 Prozent) Anwendungen betreibt, die zwischen 21 und 30 Jahre alt sind.
  • Ineffizienz von Legacy-Systemen: Zwei Drittel (68 Prozent) der Befragten geben an, dass Legacy-Systeme ihr Unternehmen daran hindern, so effektiv wie möglich zu arbeiten. Als Hauptgründe nennen sie den Zeitaufwand für die Wartung (44 Prozent), die Wartungskosten sowie die Isolierung durch nicht miteinander verbundene Systeme (jeweils 37 Prozent). Lediglich 7 Prozent sind der Meinung, dass Legacy-Anwendungen keinerlei Probleme für ihr Unternehmen verursachen.
  • Konsequenzen für die Kundenzentrierung: Drei Viertel (74 Prozent) der Befragten stimmen zu, dass ihr Unternehmen Investitionen zur Steigerung der Rentabilität Vorrang vor Maßnahmen zur Verbesserung des Kundenerlebnisses einräumt, beispielsweise Technologien zur Modernisierung veralteter Anwendungen. Dies deckt sich mit einer von Pegasystems Anfang dieses Jahres durchgeführten Verbraucherumfrage. Dabei waren 69 Prozent der Befragten der Meinung, dass Unternehmen bei ihren IT-Investitionen den Gewinn über ein positives Kundenerlebnis stellen. Dies könnte auch erklären, warum jeder Dritte (32 Prozent) angibt, dass die durchschnittliche Bearbeitungszeit für Kundenanfragen in den letzten 12 Monaten um 26 bis 50 Prozent gestiegen ist – eine direkte Folge davon, dass die Mitarbeiter veraltete Legacy-Anwendungen nutzen.  

„Unsere aktuelle Studie zeigt, wie leicht Unternehmen durch veraltete, schwer zu bedienende und ressourcenintensive Systeme ausgebremst werden können – und damit eine Kultur der Verschwendung in der Organisation zementieren“, erklärt Don Schuerman, Chief Technology Officer bei Pegasystems. „Die direkten Kosten für Unternehmen sind zwar erheblich, doch die wahren Kosten der technischen Schulden betreffen das Erlebnis, das Kunden heute erwarten und verdienen. Es ist für Unternehmen an der Zeit, ihre Denkweise zu ändern, die Leistungsfähigkeit generativer KI durch Innovationen wie Pega Blueprint zu nutzen, eine schnelle und effiziente Transformation ihrer Altsysteme voranzutreiben und sich aus dem Teufelskreis der technischen Altlasten zu befreien – bevor sie ihre Kunden endgültig verlieren.“

(c) Pegasystems

Mehr Artikel

News

Produktionsplanung 2026: Worauf es ankommt

Resilienz gilt als das neue Patentrezept, um aktuelle und kommende Krisen nicht nur zu meistern, sondern sogar gestärkt daraus hervorzugehen. Doch Investitionen in die Krisenprävention können zu Lasten der Effizienz gehen. Ein Dilemma, das sich in den Griff bekommen lässt. […]

Maximilian Schirmer (rechts) übergibt zu Jahresende die Geschäftsführung von tarife.at an Michael Kreil. (c) tarife.at
News

tarife.at ab 2026 mit neuer Geschäftsführung

Beim österreichischen Vergleichsportal tarife.at kommt es mit Jahresbeginn zu einem planmäßigen Führungswechsel. Michael Kreil übernimmt mit 1. Jänner 2026 die Geschäftsführung. Maximilian Schirmer, der das Unternehmen gegründet hat, scheidet per 14. April 2026 aus der Gesellschaft aus. […]

News

Warum Unternehmen ihren Technologie-Stack und ihre Datenarchitektur überdenken sollten

Seit Jahren sehen sich Unternehmen mit einem grundlegenden Datenproblem konfrontiert: Systeme, die alltägliche Anwendungen ausführen (OLTP), und Analysesysteme, die Erkenntnisse liefern (OLAP). Diese Trennung entstand aufgrund traditioneller Beschränkungen der Infrastruktur, prägte aber auch die Arbeitsweise von Unternehmen.  Sie führte zu doppelt gepflegten Daten, isolierten Teams und langsameren Entscheidungsprozessen. […]

News

Windows 11 im Außendienst: Plattform für stabile Prozesse

Das Betriebssystem Windows 11 bildet im technischen Außendienst die zentrale Arbeitsumgebung für Service, Wartung und Inspektionen. Es verbindet robuste Geräte, klare Abläufe und schnelle Entscheidungswege mit einer einheitlichen Basis für Anwendungen. Sicherheitsfunktionen, Updates und Unternehmensrichtlinien greifen konsistent und schaffen eine vertrauenswürdige Plattform, auf der sowohl Management als auch Nutzer im Feld arbeiten können. […]

Be the first to comment

Leave a Reply

Your email address will not be published.


*