Technologischer Wandel wird außerhalb der IT-Abteilungen angestoßen

Laut einer neuen VMware-Studie sehen fast zwei Drittel (61 Prozent) der Führungskräfte in der EMEA-Region die IT-Abteilung nicht mehr als Vorreiter beim strategischen Management von Technologien. Demnach nähmen andere Fachabteilungen diese Aufgabe selbst in die Hand, träfen technische Entscheidungen und trieben Innovationen voran. [...]

Die VMware-Studie dreht sich im Wesentlichen um die Dezentralisierung von IT. Damit wird in der Studie bezeichnet, wenn Mitarbeiter eines Unternehmens, die nicht zur IT-Abteilung gehören, IT-Käufe tätigen, Software installieren oder betreiben. Oder wenn Mitarbeiter nicht-zugelassene Software, wie beispielsweise Dropbox nutzen, ohne die zentrale IT-Abteilung hinzuzuziehen. Die Kernaussage der VMware-Studie für die weltweit je 1.650 IT-Entscheidungsträger und Abteilungsleiter in Betrieben mit über 1.000 Mitarbeitern befragt wurden, ist, dass diese Dezentralisierung der IT auch zahlreiche geschäftliche Vorteile mit sich bringt: Neue Produkte und Services können schneller auf den Markt gebracht werden (59 Prozent), Unternehmen verfügen über mehr Freiraum um Innovationen voranzutreiben (58 Prozent) und auf sich verändernde Marktbedingungen kann besser reagiert werden (56 Prozent). Dass neben der IT-Abteilung auch andere Bereiche Verantwortung für IT- und Technologieressourcen beanspruchen, hat positive Auswirkungen auf die Personalentwicklung: die Mitarbeiterzufriedenheit wird gestärkt (55 Prozent) und junge Talente können leichter angeworben werden (54 Prozent).
Diese Entwicklung geht allerdings auch mit zahlreichen Herausforderungen einher. Laut der in EMEA befragten Führungskräfte werden sich Kosten für IT-Services verdoppeln (55 Prozent). Zudem sehen sich Unternehmen mit Unklarheiten hinsichtlich der Verantwortung und Zuständigkeit für die IT-Ressourcen (53 Prozent) konfrontiert und es werden zunehmend sicherheitskritische Lösungen erworben (49 Prozent). Darüberhinaus erfolgt die Dezentralisierung der IT gegen den Willen der IT-Abteilung, die Mehrheit der Befragten (59 Prozent) strebt eine zentral verwaltete IT an. IT-Führungskräfte sind der Meinung, dass Kernbereiche, wie Netzwerk-Security und Compliance (56 Prozent), Storage (34 Prozent) sowie Private Cloud Services (33 Prozent) in ihren Zuständigkeitsbereich gehören. 
Cloud hat die IT demokratisiert
„‚Transform or die‘ lautet für viele Unternehmen die Devise – angesichts eines turbulenten wirtschaftlichen Umfelds und einer komplett umgewälzten Wettbewerbslandschaft“, sagt Othmar Bienz, Director Alps Region, VMware. „Diese Veränderungen zu bewältigen, ist die große organisatorische Herausforderung für Unternehmen in der heutigen Zeit. Der Siegeszug der Cloud hat die IT mit ihrer unkomplizierten Nutzung und attraktiven Preismodellen demokratisiert, so dass die Begeisterung der Fachabteilungen wenig überrascht. Allerdings sehen wir häufig, dass den Fachabteilungen kein Einhalt geboten und ohne adäquate IT-Governance vorgegangen wird, was zu steigenden Kosten, Sicherheitsmängeln und unklaren Zuständigkeiten führt.“
Unter Führungskräften unbestritten ist, wer Impulsgeber für Innovationen innerhalb eines Unternehmens sein sollte. Laut zwei Dritteln (67 Prozent) der Befragten sollte es die IT als Wegbereiter den Fachabteilungen ermöglichen, Innovationen voranzutreiben – gleichzeitig  aber verantwortlich für die strategische Ausrichtung und die Sicherheit sein. Hier gilt es ein Gleichgewicht zwischen der zentralen Kontrollfunktion der IT auf der einen Seite und Raum für Innovationen in den Fachabteilungen auf der anderen Seite zu finden.
Schatten-IT wird zur Mainstream-IT
„Die sogenannte Schatten-IT von gestern ist die ‚Mainstream-IT‘ von heute“, so Bienz weiter. „Die zunehmende Dezentralisierung ist eine unmittelbare Folge des rasanten Entwicklungstempos der heutigen Geschäftswelt: Nie war der Bedarf an neuen, sofort verfügbaren Anwendungen, Dienstleistungen und Arbeitsformen größer. Die IT muss sich diesen Veränderungen stellen und sich anpassen, nur so kann sie weiterhin ein entscheidender Akteur und Vorreiter in diesem Prozess sein. Die neueste Technologie oder Anwendung kann nur dann zur digitalen Transformation eines Unternehmens beitragen, wenn sie auf Basis einer Cross-Cloud-Infrastruktur über verschiedene Clouds hinweg eingesetzt werden kann, sofort verfügbar ist, unkompliziert implementiert und in einer sicheren Umgebung betrieben werden kann.“


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