Schon jeder dritte Heranwachsende ruht weniger als sieben Stunden. [...]
Smartphones tragen erheblich dazu bei, dass Teenager in der Nacht weniger Schlaf bekommen. Seit dem Smartphone-Boom im Jahr 2009 hat sich die Nachtruhe junger Menschen signifikant verkürzt. Zu diesem Ergebnis führte eine aktuelle Studie der San Diego State University.
Veränderte Jugend
„Der verkürzte Schlaf hat bei Teenagern eingesetzt, als die Mehrheit von ihnen begann, Smartphones zu nutzen“, erläutert Studienautor Jean Twenge. In Zusammenarbeit mit den Psychologen Zlatan Krizan und Student Garrett Hisler, befasste sich Twenge mit den Daten aus großen US-Umfragen, bei denen Angaben von rund 360.000 Teenagern erfasst wurden. Es zeigte sich, dass im Jahr 2015 rund 40 Prozent der Teenager weniger als sieben Stunden Schlaf pro Nacht hatten. Damit hat sich diese Zahl seit den 1990er-Jahren mehr als verdoppelt.
Wie wenig ein Teenager schläft, hängt vor allem mit der täglichen Nutzung des Smartphones zusammen. Diejenigen, die angaben, dass sie rund fünf Stunden am Tag online sind, waren um 50 Prozent anfälliger, wesentlich weniger zu schlafen als die Befragten, die nur eine Stunde am Tag im Internet waren. In den Aufzeichnungen wird deutlich, dass der Umbruch etwa 2009 begann, als Smartphones die Oberhand gewannen. Studienautor Twenge kann sich den in den folgenden sechs Jahren verzeichneten Anstieg um 17 Prozent, von Jugendlichen, die weniger als sieben Stunden in der Nacht schlafen, nur so erklären.
Schlafen am Tag
„Unser Körper versucht, sich den Schlaf zu nehmen, den er braucht. Das bedeutet, dass sich Schlaf in andere Situationen unseres Lebens einmischt. Teenager machen womöglich häufiger kleine Schläfchen am Wochenende oder schlafen in der Schule ein“, so Twenge. „In Anbetracht der Wichtigkeit von Schlaf für die physische und psychische Gesundheit, sollten Teenager und auch Erwachsene abwägen, inwieweit ihr Smartphone ihren Schlaf beeinträchtigt. Es ist recht wichtig, dass man keine Devices mit Displays kurz vor dem Schlafengehen benutzt, denn das kann beim Einschlafen hinderlich sein“, so der Experte.
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