Knappe 22 Stunden verbringen Kinder wöchentlich mit ihrem Smartphone. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie des australischen Unternehmens Telstra. Vor allem weil Kinder oft schon im Internet surfen, sind Eltern verunsichert. [...]
„Schade finde ich ein bisschen, dass das Bauchgefühl vieler Eltern, was dem eigenen Kind zugetraut und zugemutet werden kann, doch immer mehr abhanden kommt. Das liegt vermutlich auch an einer massiven Verunsicherung – sämtliche Ratgeber/Apps sagen und zeigen den Eltern was gut und richtig ist“, kommentiert Psychologin Sabine Kainz auf Nachfrage des Nachrichtenportals pressetext.
An der Studie waren 1.365 australische Eltern und deren Nachwuchs beteiligt. Mehr als zwei Drittel (68 Prozent) der drei- bis 17-jährigen Kinder besaßen ein Smartphone. Durchschnittlich benutzten sie es 21 Stunden und 48 Minuten pro Woche. Die größte Sorge der Eltern sind Risiken, wie die Internet-Sicherheit ihrer Kinder und die Gefahr des Sextings. Ebenso häufig beschwerten sich die Erwachsenen darüber, dass ihr Nachwuchs das Smartphone immer häufiger zum sinnlosen Zeitvertreib nutzt.
Etwa zwei Drittel der Eltern sagen, dass sie mit ihren Kindern vor der Besitznahme des Handys ein Gespräch über die Nutzungsregeln geführt haben. Dennoch gibt etwa ein Viertel an, dass es Schwierigkeiten gibt, diese Regeln einzuhalten. Experten raten dazu, Kindern erst ab dem zwölften Lebensjahr ein Handy zu geben und klare Regeln einzuführen. „Schlaue Eltern geben ihren Kindern ein Dumb-Phone. Geräte, mit denen man nur Textnachrichten versenden und telefonieren kann, sind sehr geeignet“, rät Forscher Justin Coulson.
Beruhigend ist, dass die meisten Kinder im Durchschnitt tatsächlich erst ab zwölf Jahren ein Smartphone besitzen. Dennoch verbringen zum Beispiel Zehnjährige wöchentlich 14,7 Stunden mit dem Mobilgerät. Mit dem steigenden Alter wächst dieser Wert stark an. Mit 17 Jahren werden bereits 26,3 Stunden pro Woche mit dem Smartphone verbracht.
Über die Hälfte der Kinder (54 Prozent), die ein Smartphone besitzen, verfügen darüber hinaus auch über ein eigenes Tablet. Die befragten Eltern geben des Weiteren auch an, dass vor allem Facebook, Instant Messaging und Snapchat am häufigsten für eine dauerhafte Ablenkung ihrer Kinder sorgen. (pte)
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