Der 20. DSAG-Jahreskongress, der vom 17.-19.September in Nürnberg stattfand, lockte eine Rekordzahl von 5.500 Besucher in die bayrische Stadt. Vor Ort konnten sich die Teilnehmer von der konstruktiven Zusammenarbeit zwischen DSAG und SAP überzeugen. [...]
Zum ersten DSAG-Jahreskongress 1999 reisten knapp 1.000 Teilnehmer nach Düsseldorf. Jetzt 20 Jahre später zählte der diesjährige DSAG-Jahreskongress, der vom 17. bis 19.9. in Nürnberg stattfand 5.500 Teilnehmer und Teilnehmerinnen. Damit wurde der letztjährige Rekord von rund 5.000 Besuchern in Leipzig erneut gebrochen. Das Das Motto war hochaktuell und lautete „Und Action! Digitalisierung konsequent machen“. In acht Keynotes, über 300 Vorträgen und mit 175 Partnern auf einer Ausstellungsfläche von ca. 15.000 Quadratmetern wurde den Teilnehmern die Dringlichkeit vermittelt, die Digitalisierung besser heute denn morgen in Angriff zu nehmen.
Anlässlich des Jahreskongresses hat die DSAG den Status der digitalen Transformation unter den deutschen, schweizer und österreichischen Mitgliedsunternehmen befragt (die COMPUTERWLT berichtete).
Erfolg der DSAG beim Personalwesen
Trotz aller Kritik, die die DSAG in Richtung SAP äußerst, ist die Zusammenarbeit des Verbandes mit dem deutschen ERP-Anbieter durchaus als konstruktiv zu bezeichnen. Nicht zuletzt auch deshalb weil die Kritik auch von Anwendern aus der Praxis kommt. Auch dieses Jahr war dieses Zussamenspiel wieder erfolgreich. So hat die DSAG auf dem Jahreskongress gemeinsam mit der SAP bekanntgegeben, dass Kunden ab 2022 die Lösung für das Personalwesen SAP Human Capital Management (SAP HCM) auch integriert in S/4HANA betreiben können. Das freut insbesondere die SAP-Kunden, die im zeitlichen Umfeld des Jahres 2025 noch nicht zu SuccessFactors in die Cloud wechseln wollen oder können.
Brückenlösung wird Teil von S/4HANA
Beim DSAG-Jahreskongress ist SAP jetzt einen weiteren Schritt auf die Anwender zugegangen. Es wird die neue Lösung künftig ab Release S/4HANA 2022 auch als Bestandteil innerhalb von S/4HANA geben. Die Lösung wird hierzu sukzessive für den Betrieb mit S/4HANA optimiert. Damit kommt SAP einer zentralen DSAG-Forderung nach, die insbesondere von kleineren und mittelständischen Unternehmen sowie dem Public Sector geäußert wurde. „Wir sehen die Zukunft von HR-Lösungen in der Cloud. Mit SAP Human Capital Management (HCM) für SAP S/4HANA bieten wir unseren Kunden, die nicht bis 2025 auf SAP SuccessFactors umsteigen können, eine zuverlässige Übergangslösung. Der eingebettete Betrieb dieser Übergangslösung in SAP S/4HANA soll die Migration für unsere Kunden einfach gestalten“, Thomas Saueressig, Vorsitzender des SAP-Bereichs Product Engineering.
Für die Kunden bedeutet die neue Entwicklung sowohl Planungssicherheit als auch mehr Flexibilität. Einerseits können zukünftig das Human Capital Management und S/4HANA auf einer Instanz laufen, also in einem integrierten System. Andererseits ist es weiterhin möglich, dass Kunden beide Systeme trennen. „Das Entgegenkommen von SAP bringt weitere Beständigkeit in die aktuellen Prozesse im Personalwesen, bis die Cloud-Lösungen tatsächlich alle Anforderungen der Anwender erfüllen können“, begrüßt Hermann-Josef Haag das Entgegenkommen von SAP und ergänzt: „Aus Anwendersicht ist es ein großer Erfolg, dass das HCM technisch und im bekannten Funktionsumfang voll integriert bleibt. Es ist schön zu sehen, dass die Stimme der Anwender von SAP gehört wird.“
Details zur Bepreisung stehen noch aus. Es soll jedoch möglich sein, die bisherigen Lizenzen anzurechnen. „Die DSAG befindet sich dazu bereits in intensiven Gespräche mit SAP“, fasst Hermann-Josef Haag zusammen.
Des Weiteren steht auf der DSAG-Agenda das Thema Travelmanagement. Hier fordert die DSAG eine Fortführung der On-Premise-Lösung über 2025 hinaus und ebenfalls die Integration in S/4HANA. Die von SAP positionierte alternative Software-as-a-Service-Lösung Concur wiederum reicht aus Sicht der Anwendervereinigung zum jetzigen Zeitpunkt funktional noch nicht an das On-Premise-Produkt heran. „Viele Kunden stellen zudem die Bereitstellung der Software (das Deployment) in Frage. Hier fordere ich Sicherheit für die Kunden – und wünsche mir einen intensiven Dialog mit SAP“, erläutert der DSAG-Vorstand und ergänzt: „Die neusten Entwicklungen zeigen, dass wir durch unsere Zusammenarbeit auf Augenhöhe viel im Sinne der Anwender erreichen können.“
Presonalneuheiten im DSAG-Vereins- und Fachvorstand
Bei der Mitgliederversammlung im Rahmen des DSAG-Jahreskongresses 2019 in Nürnberg wurden sowohl die Position des Schatzmeisters im Vereinsvorstand neu besetzt, als auch Fachvorstände für die neuen Bereiche Personalwesen und Public Sector sowie Produktion und Supply Chain Management gewählt.
Als neuer Schatzmeister wurde Jens Hungershausen, Bereichsleiter IT/CIO für die IT der MEGA eG in den Vereinsvorstand gewählt. Das Gremium ist für die strategische Weiterentwicklung der DSAG verantwortlich. Jens Hungershausen folgt auf Beate Werner, Fachspezialistin für Legal Requirements in der Abteilung Financial Systems der Airbus Operations GmbH, die aufgrund der befristeten Amtsperiode nicht mehr zur Wiederwahl stand.
Neu im Fachvorstand ist Hermann-Josef Haag für den Bereich Personalwesen und Public Sector. Er wurde Anfang 2019 vom DSAG-Vereinsvorstand in diese Position berufen und nun von der Mitgliederversammlung im Amt bestätigt. Hauptberuflich ist Hermann-Josef Haag verantwortlich für das Customer Center of Expertise des Landesamts für Finanzen Rheinland-Pfalz.
Des Weiteren wurde der Fachvorstandsbereich Produktion und Supply Chain Management neu gegründet. Dieser Posten ist nun mit Michael Moser, CIO bei der Käserei Champignon Hofmeister GmbH & Co. KG, besetzt.
Mit der Etablierung der neuen Vorstandsbereiche reagiert die DSAG auf den Bedarf eines gestiegenen fachlichen Diskurses mit SAP. Aus Sicht der Fachbereiche auf Unternehmens- bzw. Anwenderseite wird damit das Geschäftsprozess-Knowhow stärker in den Mittelpunkt gestellt.
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