Es könnte das Ende der Spielekonsolen bedeuten: Die amerikanischen Telekom-Firmen ATT und Verizon Communications sowie Time Warner Cable verfolgen einem Medienbericht zufolge Pläne, Spiele schon bald direkt über den Fernseher anzubieten. [...]
Traditionelle Konsolen wie die Playstation von Sony oder Microsofts Xbox 360 könnten dann für die Nutzer überflüssig werden. „Jeder hat einen Fernseher“, sagte Atul Bagga, Analyst bei Lazard Capital Markets in San Francisco gegenüber Bloomberg. Kabelbetreiber und Telekomfirmen hielten derzeit nach neuen Geschäftsmodellen Ausschau. Und mit populären Spielen über den Fernseher, das Internet und Mobiltelefon könnten Provider ihren Kunden einen neuen Service bieten.
Dabei sei geplant, über Online- und Gelegenheitsspiele wie Farmville von Zynga oder Tetris und Solitär hinaus auch ausgereifte Action-Spiele etwa von Electronic Arts anzubieten. Für die Technologie zur schnellen Übertragung ohne Zeitverzögerung seien die Provider in Gesprächen mit Start-ups wie die Streaming-Dienstleister Playcast Media Systems, CiiNOW und Agawi, hieß es. Diese Unternehmen hätten entsprechende Gespräche mit amerikanischen Providern bestätigt, allerdings keine Namen genannt. Eine Sprecherin von ATT erklärte Bloomberg zufolge, das Unternehmen suche nach einzigartigen Wegen, um TV- und Breitbandkunden Cloud-Gaming-Services anzubieten.
Für die großen Konsolen-Hersteller könnten damit schwere Zeiten anbrechen. Dem Marktforschungsunternehmen NPD zufolge war der Spielekonsolenmarkt 2011 allein in den USA rund 24,1 Mrd. Dollar (18,7 Mrd. Euro) schwer. Die Branche hat zuletzt bereits deutliche Einbrüche erlebt, da Gelegenheitsspiele auf Smartphones und Tablets zu einer wachsenden Konkurrenz werden. Auch Online-Games am PC sind durch die inzwischen gute Verbreitung von Breitband-Internet zu einer großen Herausforderung geworden.
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