In den Aufsichtsrat der Telekom Austria soll neben dem Investor Ronny Pecik noch ein zweiter Vertrauter des mexikanischen Neo-Großaktionärs America Movil einziehen, es ist dies Oscar Von Hauske Solis, Präsident der internationalen Aktivitäten von America Movil. Damit würde das Kontrollgremium auf zehn Personen anwachsen. [...]
Eine Vergrößerung des AR und die konkrete Entsendung müsste noch bei der außerordentlichen Hauptversammlung am 23. Oktober abgesegnet werden. Beantragt wurde dies von America Movil. Zeitgleich soll der neue ÖIAG-Chef Rudolf Kemler an die Spitze des Telekom-Aufsichsrates wechseln und dort Markus Beyrer ablösen, der nach Brüssel geht. Bei den beiden anderen großen teilstaatlichen Unternehmen, der OMV und der Post, hat Kemler bereits einen Posten im Aufsichtsrat übernommen.
Am Mittwoch endet die Einspruchsfrist gegen die Anklage der Staatsanwaltschaft gegen die ehemaligen Telekom-Vorstände Heinz Sundt, Rudolf Fischer und Stefano Colombo. Die Justiz wirft den Top-Managern vor, an einer Kursmanipulations beteiligt gewesen zu sein, die jedem der drei gut 300.000 Euro gebracht haben soll – was alle drei bestreiten, es gilt die Unschuldsvermutung. Die Justiz stützt sich bei ihrer Anklage unter anderem auf Aussagen des potenziellen Kronzeugen Gernot Schieszler und die forensischen Untersuchungen des Datenmaterials der Telekom durch die deutsche Wirtschaftsprüfungsagentur BDO.
Das ist aber nicht die einzige Causa, die die Justiz bei der Telekom überprüft. Im Zuge des parlamentarischen Korruptions-U-Ausschusses kamen zahlreiche Ungereimtheiten während der Regierungszeit von ÖVP/FPÖ/BZÖ unter dem damaligen Bundeskanzler Schüssel zutage. Das Wort vom „Bankomaten von Schwarz/Blau/Orange“ machte unter Politbeobachtern die Runde. Die aktuellen Telekomsprecher von SPÖ und ÖVP kamen im Zuge der Enthüllungen unter Druck, ungerechtfertigt Geld von der Telekom via dem Lobbyisten Peter Hochegger erhalten zu haben – was diese bestritten.
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