Die Telekom Austria plant angesichts des nicht nachlassenden Wettbewerbs in Österreich, teilweise schwächelnder Auslands-Töchter und Veränderungen in der Eigentümerstruktur an einer neuen Strategie. Am Montag tagt der Aufsichtsrat in einer Strategieklausur - etwaige kursrelevante Entscheidungen werden für den frühen Nachmittag erwartet. [...]
Eine Personalentscheidung gab es bereits im Vorfeld: Technikchef Walter Goldenits (42) geht mit Monatsende, Nachfolger gibt es noch keinen. Telekom-Chef Hannes Ametsreiter muss sich nach goldenen Zeiten auf ein schwächer werdendes Geschäft, einen neuen ÖIAG-Vorstand und einen Großaktionär neben dem Staat stellen – dem mexikanischen Mobilfunkriesen America Movil. Er wird vertreten durch den Investor Ronny Pecik, der schon angekündigt hat, eine aktivere Rolle im Unternehmen spielen zu wollen.
Das bisherige Osteuropageschäft beschäftigt noch den parlamentarischen Untersuchungsausschuss. Nachdem das Thema nach der Drohung der Regierung den Ausschuss mittels Fristsetzungsantrag zu beenden aber nur mehr extrem kurz behandelt wird, dürfte es wenig Erleuchtendes geben – auch wenn bei den Zukäufen in Bulgarien und Weißrussland noch viele Fragen offen sind.
Sorgen bereitet auch die Geschäftsentwicklung in Südosteuropa, insbesondere in Bulgarien und Kroatien. Und auch in Österreich läuft es nicht mehr so rund wie in den Boomzeiten der Telekommunikation. Dem Marktführer setzen die Kampfpreise von Orange und „3“ zu und das Festnetz konnte trotz Konvergenzangeboten nicht zu alter Stärke zurückgeführt werden. Außerdem stehen erhebliche Investitionen ins Netz an, wenn die Telekom bei der nächsten Mobilfunkgeneration LTE die vielgepriesene Technologiemarktführerschaft behalten will.
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