Die Telekom Austria Group hat sich vom Wirtschaftsforschungsinstitut "Economica" mit einer Studie ihre "große volkswirtschaftliche Bedeutung für Österreich" bescheinigen lassen. [...]
Das Wirtschaftsforschungsinstitut „Economica“ hat in einer Studie die Bedeutung der Telekom Austria Group für den Wirtschaftsstandort Österreich untersucht. Ziel war es, den Wertschöpfungs- und Beschäftigungsbeitrag der Telekom Austria Group sowie die volkswirtschaftliche Bedeutung ihrer Investitionen festzustellen. Dazu wurden die volks- und regionalwirtschaftlichen Effekte des Headquarters in Österreich einer Analyse unterzogen. Die Ergebnisse der Studie zeigen den Angaben zufolge eine „große volkswirtschaftliche Bedeutung der Telekom Austria Group für Österreich“.
Durch die Telekom Austria Group entstünde demnach österreichweit eine Bruttowertschöpfung von fast 3 Mrd. Euro, was über 1 Prozent des BIP oder jedem hundertsten in Österreich erwirtschafteten Euro entspricht. Im Vergleich zum produzierenden Sektor, der einen hohen Anteil an Großunternehmen aufweist, sind es mit 90 Prozent vor allem Klein- und Mittelbetriebe, die die Wertschöpfungskette der Telekom Austria Group abdecken. Jeder erwirtschaftete Euro löst weitere 46 Cent Bruttowertschöpfung aus, wovon vor allem österreichische KMU profitieren würden, so die Telekom in einer Aussendung.
Auf dem gesamten Bundesgebiet sind derzeit 9.244 Personen direkt im Unternehmen beschäftigt. Aufgrund von indirekten sowie induzierten Faktoren sichert die Telekom Austria Group laut der Studie in Summe jedoch über 21.000 Arbeitsplätze. Mit jedem im Unternehmen geschaffenen Arbeitsplatz werden 1,3 weitere Jobs geschaffen oder abgesichert.
MILLIARDEN-INVESTITIONEN UND MILLIONEN STEUERN
Leistungsstarke Netze sind – da sind sich Politik, Wirtschaft und Interessensvertretungen einig – von großer Bedeutung für die Zukunft des Wirtschaftsstandorts Österreich. Durch flächendeckende, moderne und hochqualitative Infrastruktur steigt die Produktivität, bei Fehlen derselben wird sie hingegen gehemmt.
Die Telekom Austria Group hat in den letzten fünf Jahren mehr als 4,8 Mrd. Euro im CEE-Raum investiert, davon knapp 3,5 Mrd. Euro (72 Prozent) in Österreich. Das entspricht einem Anteil von 62 Prozent der gesamten Investitionen des heimischen Telekommunikationssektors. Damit liegt der ehemalige Monopolist klar an erster Stelle im Vergleich zu ihren Mitbewerbern.
Die jährliche Fiskalleistung des „Netzwerks Telekom Austria“ an den österreichischen Staat, d. h. alle Steuern und Abgaben, die aufgrund der wirtschaftlichen Aktivitäten der Telekom Austria Group direkt, indirekt und induziert im Wirtschaftsjahr 2013 angefallen sind, betrugen rund 850,2 Mio. Euro. Dieser Wert stellt laut der Studie allerdings eine Untergrenze des tatsächlich anfallenden Aufkommens dar, da etwa die Ertragssteuern der Unternehmen, die im Wertschöpfungsprozess der Telekom Austria Group eingebunden sind, nicht erfasst sind.
Um die Größenordnung abzuschätzen wird folgender Vergleich gemacht: Die Fiskalleistung des „Netzwerks Telekom Austria“ lag 2013 knapp unter dem Niveau des Gesamtaufkommens der Energieabgaben (886 Mio. Euro) und war höher als das Aufkommen aus der Grunderwerbssteuer, das 790 Mio. Euro betrug.
WIENER HEADQUARTER
Die starke Partnerschaft zwischen der ÖIAG und América Móvil erlaubt es der Telekom zufolge, „Wachstumspotenziale insbesondere in Zentral- und Osteuropa zu realisieren, während gleichzeitig der Hauptsitz des Unternehmens sowie die F&E-Zentrale weiterhin in Wien verbleiben“. Damit würden zusätzliche Investitionen in moderne Telekommunikationsinfrastruktur gewährleistet und gleichzeitig bestehende Arbeitsplätze abgesichert.
Eine Verlegung des Konzernsitzes würde beträchtliche volkswirtschaftliche Schäden für Österreich im Allgemeinen und das Bundesland Wien im Speziellen auslösen, so das Unternehmen weiter. Da ist was dran: Denn alleine im Jahr 2013 belief sich der Wertschöpfungseffekt des Headquarters auf knapp 700 Mio. Euro, wobei 99,7 Prozent in der Hauptstadt wirksam wurden.
Mit einem Abzug des Telekom Austria Group-Headquarters wären auch negative Arbeitsmarkteffekte verbunden. Zum einen würden die direkt mit dem Headquarter verbundenen Arbeitsplätze, derzeit 175 Personen, wegfallen. Über die wirtschaftlichen Verflechtungen und die geringeren Konsumausgaben wären aber auch noch die indirekten und induzierten Beschäftigungseffekte zu berücksichtigen, sodass sich der totale Effekt auf 489 Arbeitsplätze beläuft.
Hinzu kommt, dass ein Wegfall der Headquarter-Funktion auch potenziell den Verlust von Besteuerungsrechten im Inland zur Folge haben würde. Insbesondere durch die Verlegung des Sitzes der Geschäftsleitung ins Ausland würde bei Vorliegen entsprechender Doppelbesteuerungsabkommen das Besteuerungsrecht für maßgebliche Anteile an der Körperschaftsteuer auf den neuen Sitzstaat übergehen. Ebenso würden allfällige Einnahmen aus der Gesellschaftssteuer verloren gehen. Alleine für die lohnabhängigen Steuern und Abgaben lassen sich jährliche Mindereinnahmen in Höhe von 15 Mio. Euro berechnen, die auf den Verlust an direkten, indirekten und induzierten Arbeitsplätzen im Inland zurückgeführt werden können. (pi)
Be the first to comment