Tenable entdeckt „ConfusedFunction“-Schwachstelle in Google Cloud Platform

Die Schwachstelle in der Google Cloud Platform (GCP) betrifft den Serverless-Compute-Service "Cloud Function" sowie den CI/CD-Pipeline-Service "Cloud Build". GCP hat die ConfusedFunction-Schwachstelle für künftige Cloud-Build-Accounts behoben. Bestehende Cloud Build-Instanzen bleiben allerdings gefährdet – Unternehmen sollten umgehend reagieren. [...]

Um sicherzustellen, dass alle Systeme abwärtskompatibel bleiben, hat Google Cloud Platform davon abgesehen, die Berechtigungen von älteren, vor dem Fix erstellten Cloud-Build-Service-Accounts anzupassen. Das bedeutet, dass viele bestehende Instanzen nach wie vor von der Schwachstelle betroffen sind. (c) stock.adobe.com/EC Tech

Bei den Cloud Functions in GCP handelt es sich um Event-getriggerte Serverless-Funktionen, die automatisch skalieren und Code ausführen, sobald sie über bestimmte Events (etwa HTTP-Requests oder Data-Changes) ausgelöst werden. Wenn ein GCP-Anwender eine Cloud Function erstellt oder aktualisiert, wird im Backend ein mehrstufiger Prozess angestoßen. Zu diesem Prozess gehört es auch, dass der neu erstellten Cloud-Build-Instanz im Zuge des Deployments standardmäßig ein Cloud-Build-Service-Account zugewiesen wird. Dieser standardmäßige Cloud-Build-Service-Account gesteht dem Anwender allerdings zu weit gefasste Rechte zu – und weil der gesamte Prozess im Hintergrund abläuft, werden gewöhnliche User nichts davon bemerken.

Ein Angreifer mit der Berechtigung, eine Cloud Function anzulegen oder zu aktualisieren, kann diesen Deployment-Prozess missbrauchen, um die Zugriffsrechte auf den standardmäßig zugewiesenen Cloud Build-Service-Account zu eskalieren und die Berechtigungen auf weitere GCP-Services wie Cloud Storage, Artifact Registry oder Container Registry auszuweiten. Indem er den Deployment-Flow und das Trust-Verhältnis zwischen den Services auf diese Weise ausnutzt, könnte der Angreifer über den Default-Cloud-Build-Service-Account zudem Code ausführen.

Viele bestehende Instanzen weiterhin betroffen

„Die ConfusedFunction-Schwachstelle ist ein gutes Beispiel für die vielen problematischen Szenarien, zu denen der hohe Komplexitätsgrad der Software und der Inter-Service-Kommunikation auf den Plattformen der Cloud-Provider führen kann“, erklärt Liv Matan, Senior Research Engineer bei Tenable. „Um sicherzustellen, dass alle Systeme abwärtskompatibel bleiben, hat GCP davon abgesehen, die Berechtigungen von älteren, vor dem Fix erstellten Cloud-Build-Service-Accounts anzupassen. Das bedeutet, dass viele bestehende Instanzen nach wie vor von der Schwachstelle betroffen sind. Wir können Kunden nur dringend empfehlen, dieses Thema umgehend zu adressieren.“

GCP hat bestätigt, dass ConfusedFunction für alle Accounts, die nach dem 14. Februar 2024 erstellt wurden, weitgehend behoben wurde. Dieser Fix hat das Gefahrenpotenzial des Problems in künftigen Deployments minimiert, letztlich aber nicht vollständig behoben. Die Empfehlung lautet daher, für jede Cloud Function, die den ursprünglichen Cloud-Build-Service-Account verwendet, stattdessen einen Least-Privilege-Service-Account zu implementieren.

Weiterführende Informationen des Teams, einschließlich einer technischen Analyse und eines Proofs-of-Concept, finden Sie im Tenable Blog und im technischen Ratgeber.


Mehr Artikel

News

Produktionsplanung 2026: Worauf es ankommt

Resilienz gilt als das neue Patentrezept, um aktuelle und kommende Krisen nicht nur zu meistern, sondern sogar gestärkt daraus hervorzugehen. Doch Investitionen in die Krisenprävention können zu Lasten der Effizienz gehen. Ein Dilemma, das sich in den Griff bekommen lässt. […]

Maximilian Schirmer (rechts) übergibt zu Jahresende die Geschäftsführung von tarife.at an Michael Kreil. (c) tarife.at
News

tarife.at ab 2026 mit neuer Geschäftsführung

Beim österreichischen Vergleichsportal tarife.at kommt es mit Jahresbeginn zu einem planmäßigen Führungswechsel. Michael Kreil übernimmt mit 1. Jänner 2026 die Geschäftsführung. Maximilian Schirmer, der das Unternehmen gegründet hat, scheidet per 14. April 2026 aus der Gesellschaft aus. […]

News

Warum Unternehmen ihren Technologie-Stack und ihre Datenarchitektur überdenken sollten

Seit Jahren sehen sich Unternehmen mit einem grundlegenden Datenproblem konfrontiert: Systeme, die alltägliche Anwendungen ausführen (OLTP), und Analysesysteme, die Erkenntnisse liefern (OLAP). Diese Trennung entstand aufgrund traditioneller Beschränkungen der Infrastruktur, prägte aber auch die Arbeitsweise von Unternehmen.  Sie führte zu doppelt gepflegten Daten, isolierten Teams und langsameren Entscheidungsprozessen. […]

News

Windows 11 im Außendienst: Plattform für stabile Prozesse

Das Betriebssystem Windows 11 bildet im technischen Außendienst die zentrale Arbeitsumgebung für Service, Wartung und Inspektionen. Es verbindet robuste Geräte, klare Abläufe und schnelle Entscheidungswege mit einer einheitlichen Basis für Anwendungen. Sicherheitsfunktionen, Updates und Unternehmensrichtlinien greifen konsistent und schaffen eine vertrauenswürdige Plattform, auf der sowohl Management als auch Nutzer im Feld arbeiten können. […]

Be the first to comment

Leave a Reply

Your email address will not be published.


*