Test: Fujitsu Lifebook U727 vPro

In der Praxis bedeutet das: Das Lifebook U727 vPro ist sämtlichen Alltagsanwendungen locker gewachsen. Einzig bei grafisch aufwendigen Anwendungen wie Gaming kommt es an Grenzen. [...]

Das Lifebook U727 ist kein Schmuckstück, muss sich aber auch nicht verstecken.

Im Kampf darum, das nächste MacBook oder das nächste Surface zu werden, ist eine Kategorie von Nutzern vergessen gegangen: mobile Powernutzer mit vielfältigen Ansprüchen. Das Fujitsu Lifebook U727 vPro will diesen Nutzer abholen. Und zwar mit einem Notebook, das den Spitznamen Armeesackmesser verdient hätte.

Die Auswahl an Anschlüssen ist für ein so kompaktes Gerät erstaunlich: zwei USB-A-Stecker, einmal USB-C, 3,5-mm-Audio, Ethernet, VGA, DisplayPort (in voller Grösse) und dazu zwei Kartenslots. Einmal für SD-Speicherkarten und einmal für SmartCards, beispielsweise zur Identifikation. Mehr kann man von einem Notebook mit 12-Zoll-Display und nur knapp über einem Kilogramm Kampfgewicht wirklich nicht erwarten.

Trotzdem legt Fujitsu noch eins drauf: Das Lifebook kommt mit einer Dockingstation, diese bietet noch einmal vier USB-A-Steckplätze, zweimal USB-C, zweimal DisplayPort, DVI, VGA und Ethernet. Das sind mehr Anschlüsse als mancher Desktop-Tower bietet. Das Beste daran: Trotz der vielen USB-Anschlüsse wird das Notebook per Stromstecker aufgeladen. Es fehlt eigentlich nur etwas: HDMI. Falls Sie bereits auf ein HDMI-System eingerichtet sind, müssen Sie wohl oder übel ein paar Kabel austauschen.

Hardware

In Sachen Power muss sich das Lifebook auch nicht verstecken. Den Takt gibt ein Intel-i7-Prozessor der siebten Generation an. Genau genommen der weitverbreitete i7-7600U mit einer Taktfrequenz von 2,8 GHz. Dazu kommen 16 GB Arbeitsspeicher. Nutzspeicher gibt es 500 GB auf einem SSD. Davon sind rund 470 GB verwendbar.

In der Praxis bedeutet das: Das Lifebook U727 vPro ist sämtlichen Alltagsanwendungen locker gewachsen. Einzig bei grafisch aufwendigen Anwendungen wie Gaming kommt es an Grenzen. Obwohl: Bei unserem Testmodell lief der Lüfter jeweils schon bei relativ geringer Belastung und Teile der Unterseite des Lifebook wurden schnell warm. Einen negativen Einfluss auf die Akkulaufzeit scheint das aber nicht zu haben: Das U727 hielt in unserem Test rund neun Stunden durch, ohne ans Netz zu müssen.

Neben der von uns getesteten Variante sind auch andere Konfigurationen des Lifebook erhältlich. Die Unterschiede liegen in der Regel bei der verbauten CPU sowie der Menge an RAM und Nutzspeicher. Die Preise skalieren entsprechend.

Entgegen dem Trend der metallenen Unibodies ohne jegliche Upgrade-Möglichkeiten, lassen sich beim Lifebook sowohl RAM als auch Akku und SSD problemlos austauschen und upgraden.

Software

Das Fujitsu Lifebook U727 kommt mit Windows 10 Pro oder Home, je nach Variante. Das von uns getestete Modell läuft auf Windows 10 Pro. Neben Windows sind diverse zusätzliche Applikationen installiert. Einige davon gehören zu Deals von Microsoft, andere sind für den Betrieb des Lifebook notwendig und wiederum andere sind schlicht unnötig.

Für Stirnrunzeln sorgen vor allem die Video-Software YouCam von CyberLink und Apples Musikdienst/Software-Monster iTunes, das mit einer ganzen Ladung an Zusatzprogrammen auf dem PC landet. Leider ist auch wie üblich eine Antivirus-Software vorinstalliert. Immerhin handelt es sich in diesem Fall um Avira Antivirus, welches auch kostenlos verwendet werden kann. Ganz merkwürdig ist das «vorinstallierte» DivX-Installationsprogramm. Nicht DivX selbst ist auf dem Lifebook drauf, sondern ein Programm, das DivX installiert. Warum auch immer.

Äusseres

Die grösste Schwäche des Fujitsu Lifebook U727 ist das Äussere. Wobei man sagen muss, dass die Zeiten der «Nerdbooks» wohl definitiv vorbei sind, wenn das Lifebook als «eher nicht so schick» deklariert wird. Das Einzige, was am Lifebook nicht wirklich gut aussieht, sind die vielen Anschlüsse auf der Seite, allem voran der massive VGA-Klotz. Ansonsten lässt sich das U727 durchaus sehen. Mit seinem mattschwarzen Kunststoff zieht das Lifebook vielleicht nicht neidische Blicke auf sich, aber auch sicher keinen Spott.

Die Tastatur ist für ein so kompaktes Gerät ausgezeichnet. Die Tasten bieten ein angenehmes Druckgefühl und sind gross genug. Das Layout ist eine clevere Form des 75%-Layouts, das die Funktionen einer TKL-Tastatur in ein kompakteres Layout einbaut. PgUp und PgDn sind zusammen mit den Pfeiltasten leicht nach unten verschoben unter der Shift-Taste verbaut. Home, End, Insert und Delete schliessen die F-Reihe am rechten oberen Rand ab.

Schwach ist hingegen das Touchpad. Das Pad selbst ist okay, wenn auch ein wenig empfindlich und klein. Das geht nun mal bei einem so kompakten Notebook nicht grösser. Die Maustasten sind jedoch enttäuschend. Es fehlt an Feedback und Abgrenzung vom Pad selbst. Als wären die Tasten ein Mittelding zwischen den eingebauten Tasten und den externen Varianten. Mit den Nachteilen beider Varianten kombiniert. Immerhin hat man wahrscheinlich einen USB-Slot für eine Maus frei oder nutzt die eingebaute Bluetooth-Verbindung.

Fazit

Es gibt Powernutzer, die brauchen nur viel Leistung und können mit einem einzelnen USB-Port leben. Andere brauchen jedoch die maximale Flexibilität in Form von praktisch allen relevanten Steckern, die es aktuell gibt. Das Fujitsu Lifebook U727 vPro ist für letztere Powernutzer gedacht. Es ist zwar nicht so dünn wie ein MacBook Air, dafür aber leichter und für die Arbeit gemacht. Kombiniert mit der Dockingstation kann das Lifebook problemlos als vollwertiges Arbeitsgerät fungieren. Das alles für weniger als 1800 Euro ist ein ausgezeichneter Deal.


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