Test: Nokia 8.3 5G

Die Finnen haben sich auf dem Smartphone-Markt zurückgemeldet. Was vermag ihr neues Prunkstück zu leisten? Erfahren Sie es in unserem Test. [...]

Ist das Nokia 8.3 5G nun ein Flaggschiff? Im Nokia-Sortiment ist es das, ja. Insgesamt kann man es als obere Mittelklasse bezeichnen (c) HMD Global

Mit dem Nokia 8.3 5G setzen sie ihr neues Flaggschiff auf den Markt. Die Finnen setzen dabei auf Metall und Glas samt einem Farbton namens Polar Night, der von Aurora borealis inspiriert wurde. Deshalb lautet der Slogan auch: Nordish by Nature. Die Vorder- und Rückseite sind jeweils in Glas gehalten, wobei die Vorderseite von Gorilla Glass 6 geschützt wird – bruchsicher. Das Display weist darüber hinaus eine Größe von 6,81 Zoll und eine Auflösung von 2400 × 1080 Pixeln auf. Dies entspricht einem Seitenverhältnis von 20:9. Damit ist das Gerät ein ziemlicher Brocken und das zweitgrößte Phone, welches ich persönlich jemals getestet habe (die Nummer 1 war das Mate 20 X von Huawei mit einer Diagonale von 7,2 Zoll). Das Nokia 8.3 5G kann daher guten Gewissens als Zwei-Hand-Gerät beschrieben werden. Die Bedienung mit einer Hand barg im Testverfahren eine latente Gefahr des Fallenlassens. Auf der Front gibt’s schmale Ränder mit einem dezenten Nokia Branding.

Die einzige Unterbrechung, wenn man so will, ist ein Punch Hole auf der linken Seite. Dieses beherbergt die 32-Megapixel-Frontkamera. Wir stellen fest: Die Selfie-Cam löst zwar hoch auf – für Social-Media-Enthusiasten reicht das dicke – allerdings verzichtet Nokia auf OLED-Technologie für sein Display, weswegen die Farben frontal zwar gut und satt sind, aber einen gewissen Verblassungseffekt haben, sobald sich der Betrachterwinkel zur Seite neigt.

Hardware und Kamera

Rückseitig finden sich vier Linsen. Nokia hat wieder mit Zeiss zusammengearbeitet, was in einer 64-Megapixel-Hauptkamera, einer 12-Megapixel-Ultraweitwinkellinse, einem Tiefensensor und einem 2-Megapixel-Makro-Objektiv resultierte. Dafür wurde auf optisches Zoom und Bildstabilisation verzichtet. Die Bilder sind absolut solide und schön anzusehen. Vor allem der Cinema-Mode beim Filmen ist spannend: Er ermöglicht es dem Benutzer, verschiedene Videoauflösungen und -formate (21:9, 24fps, 4K usw.) einzustellen und zeigt Werte für ISO, Verschlusszeit, Belichtung und weiteres an. Es gibt auch Bedienelemente für Audio – beispielsweise für Wind-bedingtes Rauschen.

Der Nokia-Nachtmdus sieht gut aus, aber weniger Detailreich als die teurere Konkurrenz (c) PCtipp.ch

Im Innern werkeln ein Snapdragon 765G als Prozessor, der 5G unterstützt, sowie 8 GB RAM und 128 GB Speicher. Letztere lassen sich natürlich durch eine MicroSD-Card erweitern. Die Akkukapazität beträgt 4500 Milliampèrestunden, was mit dem aufgespielten Android One je nach Nutzung auch über einen Tag hinaus reicht. Zudem werden Dual-SIM, Bluetooth 5, LTE Cat 6, WLAN-AC, NFC und natürlich 5G unterstützt. Und: Ein 3,5-Millimeter-Klinkenport ist ebenfalls vorhanden.

Fazit

Ist das Nokia 8.3 5G nun ein Flaggschiff? Im Nokia-Sortiment ist es das, ja. Insgesamt kann man es als obere Mittelklasse bezeichnen. Für die Elite-Liga fehlen aber Dinge wie ein OLED-Display, ein stärkerer Prozessor – und auch zumindest eines zwei- bis dreifach optischen Zooms hätte es bedurft. Dafür – das sei gesagt – kostet das Nokia 8.3 5G auch schlankweg die Hälfte eines absoluten Premium-Telefons.


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