Test: Nokia Streaming Box 8000

Die Streaming-Box von Nokia zielt auf alte Fernseher, die man zum Smart-TV aufrüsten möchte. PCtipp hat es mit einem Philips-Dinosaurier ausprobiert. [...]

Nokia Streaming Box 8000 (c) Nokia

Wer einen (sehr) alten Fernseher Zuhause verwendet oder herumstehen hat, der kann die Flimmerkiste – unter anderem – mit Nokias Streaming-Box aufrüsten, um sie smart zu machen. Anschließend kann man Streaming-Apps wie Netflix oder Disney+ verwenden, um sich Filme und Serien anzusehen. Da ein solches TV-Relikt bei mir fast ungenutzt herumsteht, bot sich der Fernseher aus dem Hause Philips als Testobjekt an. Das TV-Gerät ist zwar neuer als ein Röhrenfernseher, aber alt genug, um keinen HDMI-Anschluss zu haben.

Wer auch noch so ein Relikt bei sich beherbergt und beispielsweise mangels HDMI-Anschluss keinen Chromecast mit Google TV verwenden kann – oder sonst keinen möchte –, kann stattdessen die Nokia-Streaming-Box verwenden, denn Chromecast ist integriert. Deshalb bietet die Nokia-Box auch Android TV (Android 10) und zeigt Videos bis zu 4K Ultra HD. Einmal aufgerüstet, hat der Fernseher Zugriff auf 7000 Apps via Google Play und auch der Google Assistant ist an Bord.

Lieferumfang und Anschlüsse

Die schwarze Nokia Streaming Box 8000 kommt mit einem HDMI-Kabel, Netzteil, einer Fernbedienung mit Sprachsteuerung, zwei (AAA-)Batterien für letztere sowie einer Kurzanleitung. Die Kurzanleitung ist zwar sehr minimalistisch gehalten, aber der enthaltene QR-Code führt rasch zum Handbuch.

Lieferumfang (c) Nokia

Auf der Rückseite finden sich ein Netzanschluss, 1 × LAN, 1 × HDMI, 1 × AV Out, 1 × Audio Out (Digital Audio) sowie ein USB-C-Anschluss.

Die Anschlüsse auf der Rückseite und ein USB-A-3.0-Anschluss seitlich für Musik oder Bilder per externem Datenträger (c) Nokia

Für die Wiedergabe von Videos, Musik oder Bildern von einem externen USB-Gerät – einem Stick oder einer externen Festplatte – findet sich seitlich noch ein weiterer USB-A-3.0-Anschluss.

Inbetriebnahme mit altem Philips-TV

Kabel: Klinken-Cinch-Kabel (AV-auf-Cinch/-AV-Audio-und-Video/Composite)
Befindet sich nicht im Lieferumfang (c) cma/PCtipp.ch

Die Streaming-Box war nach circa zehn bis fünfzehn Minuten mit einem Klinken-Cinch-Kabel (AV-auf-Cinch/-AV-Audio-und-Video-Composite-Kabel, nicht im Lieferumfang) via Scart-Cinch-Adapter (Scart auf S-Video-Adapter, nicht im Lieferumfang) am Philips-TV angeschlossen.

Scart-Cinch-Adapter (Scart auf S-Video-Adapter, 3 x Cinch-Audio-Video/Composite-Buchse)
Befindet sich nicht im Lieferumfang (c) cma/PCtipp.ch

Das Anschließen eines LAN-Kabels (nicht im Lieferumfang) zur Fritzbox erübrigte sich, da die Box 8000 WLAN-fähig ist. Die Nokia-Streaming-Box leitet Sie durch den Prozess, siehe auch unsere Bildergalerie unten.

Weitere Google-Apps, die man auswählen kann – darunter sind Play Suisse (SRF) und Zattoo (c) cma/PCtipp.ch

Anschließend kann man sich beim Google-Konto anmelden, um später den Google Assistant zu nutzen und den Fernseher so zu steuern. Bei den weiteren Google-Apps ist übrigens auch Play Suisse von SRF in der Liste zu finden.

4K-Qualitäts-Test auf Samsung Smart Monitor

Mit der Nokia-Box kann man Videos bis zu 4K Ultra HD schauen. Mein alter Philips-Fernseher (für Interessierte: Philips Cineos Widescreen Flat TV, aus 2006) schafft nur HD-Qualität. Da der Philips-Fernseher zu schrottig für 4K ist, hängte ich die Nokia-Streaming-Box zusätzlich noch an einen aktuellen, UHD-(4K)-fähigen Smart Monitor von Samsung. Dies, um die 4K-Streaming-Qualität zu überprüfen.

Die Nokia-Box an einem UHD-Smart-Monitor (M7) von Samsung (c) cma/PCtipp.ch

Inbetriebnahme Smart Monitor: Da die Box zuvor eingerichtet war, schloss man einfach das Netzteil an und die Box via HDMI-Kabel an den smarten Monitor und los gings.

Die Nokia-Box wählte automatisch und korrekt den 4K-Display-Modus (Bildschirmauflösung: 3840 × 2160 Bildpunkte). Beim Streamen von 4K-Inhalten gab es keinerlei Ruckler, der Sound war prima.

Hinweis: Die Nokia Streaming Box unterstützt Dolby Vision nicht, aber sie unterstützt HDR10. Die Box unterstützt die meisten digitalen Audioformate.

Die Fernbedienung

Praktisch sind die Netflix-, YouTube-, Prime-Video- und Google-Play-Tasten. Auch eine für den Google-Assistant ist dabei.

Die Fernbedienung der Streaming Box 8000 (c) Nokia

Mühsam ist es halt, wenn man eine Mailadresse bzw. ein Passwort für z.B. das Google Konto/den Assistant oder später für die Streaming-Anbieter via Fernbedienung eingeben muss. Die Navigationstaste, die mittig platziert ist, fand ich dabei angenehm.

Die Form der Fernbedienung-Rückseite, bei der das obere Drittel schmaler ist, hat mich irritiert. Sie soll wohl zur angenehmeren Bedienung der Zahlentasten dienen. Vermutlich ist meine Hand zu klein, irgendwie hielt ich die Fernbedienung immer zu weit unten oder oben und fand es unbequem. Passte ich meine Hand ergonomisch an, gelangten meine Finger nicht bis zu den numerischen Tasten oberhalb bzw. nur durch unbequemes Anheben des Handballens. Bei Männern ist dies vermutlich kein Problem.

Die (ergonomische?) Form auf der Rückseite der Fernbedienung (c) cma/PCtipp.ch

Hinweis: Die Taste, die wie das Zattoo-Logo aussieht, führt nicht zu Zattoo, sondern soll verfügbare Live-TV-Internetkanäle öffnen. Dies hat nicht funktioniert. Im Test kam jeweils die Meldung: «This function is on developing» (diese Funktion ist in der Entwicklung).

Die Taste, um verfügbare Live-TV-Internetkanäle zu öffnen, funktioniert (noch) nicht (c) cma/PCtipp.ch

Apps installieren via Google Play

Dank der Play-Store-Integration können Sie weitere Apps installieren. Am einfachsten öffnen Sie den Play Store, indem Sie auf der Fernbedienung die entsprechende Taste drücken. Der Assistant wird ebenfalls per Taste aktiviert, dann können Sie losreden.

Einrichten von Play Suisse auf meinem alten Philips-Fernseher (c) cma/PCtipp.ch

Als hiesige App gibts beispielsweise die Streaming-Plattform Play Suisse von SRF. Diese wird über die jährlichen Medienabgaben finanziert und kostet somit nicht extra.

Yay, angemeldet! (c) cma/PCtipp.ch

Nach dem Klicken auf Anmelden wird ein Aktivierungscode auf dem TV-Bildschirm angezeigt. Anschließend ruft man die Play-Suisse-Webseite auf dem Smartphone auf, loggt sich ein und gibt diesen Code ein.

Dann ist man auf dem Fernseher bei Play Suisse eingeloggt. Der Google Assistant hatte übrigens mehrfach Mühe damit, wenn er die App Play Suisse öffnen sollte, oft verstand er mich nicht. Mal öffnete er stattdessen Netflix, mal YouTube…Weitere verfügbare Streaming-Apps sind Teleboy, Wilmaa, Zattoo oder ZDF.

Preis und Verfügbarkeit

Preislich bewegt sich die Nokia Streaming-Box ziemlich genau bei Google Chromecast mit Google TV (EU-Version). Derzeit ist die Box 8000 für ab 88 Euro zu haben (Stand: 12.11.21). Dies entweder via Hersteller oder bei den gängigsten Elektronikhändlern im Online-Shop.

Kurzfazit

Für die rund 88 Euro müssen Sie keinen teuren neuen Smart-TV kaufen, können die liebgewonnene Flimmerkiste weiterhin auf moderne Art und Weise weiterverwenden und Android TV sowie Streaming-Apps wie Netflix, Play Suisse oder Zattoo sowie Gaming-Apps via Play Store herunterladen.


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