Test: Smartphone Blackberry Keyone

Mit dem Keyone lanciert Hersteller Blackberry ein edles Mittelklasse-Smartphone mit einer Hardware-Tastatur und cleveren Funktionen. [...]

Dem Keyone des Hersteller Blackberry merkt man die lange Erfahrung an, die der Hersteller im Mobilemarkt hat. Das beginnt beim Äusseren. Wenn man das Blackberry Keyone zum ersten Mal in der Hand hält, spürt man die Robustheit des Modells. Mit einem Gewicht von 187 Gramm gehört das Android-7-Smartphone zwar nicht mehr zur Federklasse unter den Handys.

Dafür ist es griffig, liegt gut in der Hand, ist hervorragend verarbeitet und wirkt dadurch sehr wertig. Die Ecken rings um das Gerät herum sind abgerundet, die Rückseite ist hartgummiert, wodurch das Handy auch bei sehr schrägen Haltewinkeln noch gut in der Hand bleibt. Der 4,5 Zoll grosse, berührungsempfindliche Bildschirm (Auflösung 1620 × 1080 Pixel) wird vom silbernen Chassis nahtlos umgeben. Schmutz- oder Staubpartikel haben es schwer, sich irgendwo in den Zwischenräumen einzunisten. Mit einem Verkaufspreis von rund 600 Euro gehört das Blackberry bereits zur gehoben Mittelklasseschicht unter den Smartphones.

Dass man bei dem Gerät durchaus von einer Art Retrodesign sprechen kann, zeigt sich aber an einem für den Hersteller typischen Merkmal, einer vorhandenen, vollwertigen Hardware-Tastatur, die so etwas wie die DNA des Herstellers ist. Die konnte im Test gefallen. Ihr Druckpunkt ist prima austariert, der gesamte Tastaturblock bis hin zu den einzelnen Tasten sind gut in das Gerät integriert. Man gewöhnt sich – gerade als Vieltipper – schnell an die Bonsai-Tasten, die selbst bei dicken Fingern nur wenig Falschtippen zulässt.

Ausstattung und Tempo
Angetrieben wird das Keyone von einem Octacore-Prozessor, der im Detail aus zwei Prozessoreinheiten mit je vier Kernen besteht. Die beiden Einheiten takten mit 2 GHz und sind an einen 3 GB grossen Arbeitsspeicher angebunden. Als Grafikchip kommt der Adreno 605 (Takt: 650 MHz) zum Einsatz, eine Mittelklasse-GPU («GPU» steht für Graphic Processing Unit). 
 
Der Nutzspeicher liegt mit 32 GB gerade noch im Soll, für ein Gerät der gehobenen Mittelklasse ist das etwas dürftig. Daneben sind im Keyone noch Bluetooth (Version 4.2), eine USB-C-Schnittstelle (inklusive Quick-Charge-3.0-Funktion), NFC und ein Micro-SD-Karten-Slot verbaut. Vorne findet sich eine 8-Mpx-Kamera, die hintere ist mit einem 12 Mpx grossen Bildsensor ausgestattet. 

Zu den Benchmarks: Unter Antutu erreicht das Smartphone 64318 Punkte, im 3D Mark Ice Storm (Unlimited) stehen am Schluss 13876 Punkte als Endergebnis fest. Unterm Strich ordnet sich das Gerät damit im Mittelfeld ein. Umso überzeugender ist der USB-Typ-C-Anschluss, den der Hersteller in der schnellen Version 3.1 integriert. Ist der 3505-mAH-Akku leer, benötigt das Keyone dank Quick-Charge-3.0-Funktion knapp eine Dreiviertelstunde um wieder auf 50 Prozent Ladekapazität zu sein. Ist der Akku voll, hält das Smartphone im normalen Praxisbetrieb rund 1,5 Tage durch bis es wieder an die Steckdose muss.

Der verbaute Kamera-Sensor ist mit dem im Google-Handy Pixel identisch. Das bedeutet im Detail: Der Hersteller verbaut den Sony-IMX378-Chip mit einer Auflösung von 12 Megapixel und einer 1/2,3 Zoll Sensorgrösse. An den geschossenen Fotos (siehe nachfolgend) gibt es bei guten bis sehr guten Lichtverhältnissen nichts zu bemängeln. Bei mittelmässigen Lichtbedingungen und Nachtaufnahmen tendieren die Bilder aber zu Unschärfe und Rauscheffekten. Zwar ist im Gerät ein elektronischer Bildstabilisator verbaut, eine optische Variante fehlt hier leider.

Zu uns geliefert wurde das Keyone mit der Android-Version 7.1.1 (Nougat). Hier die wichtige Nachricht: Laut unseren Informationen gibt es für das Handy definitiv (!) das 8er-Update auf Oreo. Zurück zum Handy: Mit dem Keyone lässt sich flott navigieren, Menüs öffnen sich ohne spürbare zeitliche Verzögerungen. Auf einen besonders angepassten Startscreen hat Blackberry Mobile allerdings verzichtet. Hervorzuheben sind dafür zwei Dinge: Zum einen ist das der sogenannte Blackberry-Hub, eine Art Nachrichten-Bündelfunktion, die sämtliche Dienste (Whats App, Skype, Google Mail usw.) zusammenfasst. Das kann durchaus mehrfaches Tippen sparen, führt direkt zu neuen Nachrichten.

Und zweitens gibt es einen cleveren Schnellzugriff auf ausgewählte Apps. Dazu drückt man eine Taste und wählt dann die passende App aus, um diese beim Tippen auf diese Taste schnell zu öffnen. Auf diese Weise lassen sich häufig benutzte Miniprogramme einer einzelnen Taste zuordnen respektive direkt aufrufen. Schön: Die Space-Taste dient zudem auch als Fingerabdrucksensor. Daran angeknüpft bietet Blackberry Mobil ausserdem die Möglichkeit, mit dem am rechten Rand angebrachten Button eine App frei zu belegen, um dann direkt darauf zuzugreifen.

Fazit: Mit dem Blackberry Keyone gelingt Blackberry ein prima Spagat: Das Mittelklasse-Handy mit Real-Hardware-Touch und Android 7 ist erstklassig verarbeitet und kommt in einem eleganten Design. Dabei würzt der Hersteller die Hardware-Tastatur mit nützlichen Funktionen.
*Der Autor Daniel Bader ist Redakteur von PCTIPP.


Mehr Artikel

News

Bad Bots werden immer menschenähnlicher

Bei Bad Bots handelt es sich um automatisierte Softwareprogramme, die für die Durchführung von Online-Aktivitäten im großen Maßstab entwickelt werden. Bad Bots sind für entsprechend schädliche Online-Aktivitäten konzipiert und können gegen viele verschiedene Ziele eingesetzt werden, darunter Websites, Server, APIs und andere Endpunkte. […]

Frauen berichten vielfach, dass ihre Schmerzen manchmal jahrelang nicht ernst genommen oder belächelt wurden. Künftig sollen Schmerzen gendersensibel in 3D visualisiert werden (c) mit KI generiert/DALL-E
News

Schmerzforschung und Gendermedizin

Im Projekt „Embodied Perceptions“ unter Leitung des AIT Center for Technology Experience wird das Thema Schmerzen ganzheitlich und gendersensibel betrachtet: Das Projektteam forscht zu Möglichkeiten, subjektives Schmerzempfinden über 3D-Avatare zu visualisieren. […]

Be the first to comment

Leave a Reply

Your email address will not be published.


*