Test: Smartphone Oppo Reno 5G

Elegant, schnell und pfiffig dazu: Hersteller Oppo lanciert mit dem Reno 5G sein erstes 5G-Smartphone. [...]

Oppo Reno 5G: Vorder- und Rückseite.

Alleinstellungsmerkmal Nummer eins des Reno-5G-Modells, das in den Farben Ocean Green und Jet Black angeboten wird, ist sicherlich die Selfie-Kamera, die über einen Pivot-Schwenk-Mechanismus verfügt; innert nur 0,8 Sekunden, so der Hersteller, kann die Cam ausgefahren werden, womit die Frontkamera in einem Winkel von 11 Grad heraussteht. Dabei wurden, so Oppo, «strenge Qualitäts-Tests und Standards durchlaufen», um die Funktion auch über einen längeren Zeitraum sicherzustellen. Darüber hinaus soll ein integrierter Fallschutzmechanismus dafür sorgen, dass die Kamera automatisch eingefahren wird, um Beschädigungen zu verhindern, wenn sich das Smartphone im freien Fall befindet. Aufgrund der «unsichtbaren» im Smartphone-Body versteckten Front-Cam hat sich Oppo dadurch den Notch, die typische Aussparung von Smartphones für die Frontkamera (oben mittig auf der Vorderseite), also eingespart.

Ferner ist das Oppo-Modell rückseitig und etwa in der Mitte liegend mit einem speziellen Keramikstein, dem sogenannten O-Punkt, ausgestattet. Der O-Punkt soll dazu dienen, dass das Smartphone leicht angehoben wird, wenn es auf einer flachen Oberfläche liegt. Dadurch, so Oppo, «wird die Kameralinse vor direkten Kontakt mit der Oberfläche geschützt.»

Aktuelle Ausstattung: Das Reno 5G ist ferner mit der 6. Generation des Corning-Gorilla-Glass ausgestattet, um für Haltbarkeit und Schutz des Bildschirms auf der Vorderseite zu sorgen. Das Oppo Reno 5G verfügt über einen 6,6 Zoll grossen OLED-Bildschirm und ist mit einer Auflösung von 2340 × 1080 Pixeln ausgestattet. Das Breitenverhältnis beträgt 19,5:9, das Screen-to-Body-Verhältnis kommt auf bis zu 93,1 Prozent. Unser Testgerät hat ein Gewicht von 216 Gramm. Nebst dem Ladegerät liegen der Verpackung eine Hülle sowie kabelgebundene Kopfhörer bei.

Die Kamerafunktionen im Detail und Fotos

Im Folgenden nennt der PCtipp die wichtigsten Kamerafunktionen, mit denen das 5G-Handy ausgestattet ist. Danach finden Sie verschiedene Fotos, mit denen wir uns von der Kameraqualität des Reno-Smartphones überzeugen konnten.

10× Hybrid Zoom: der 10×-Zoom des Reno hat eine Triple-Kamera-Lösung, bestehend aus 48MP HD Primärlinse, 8MP Ultraweitwinkellinse und 13MP Telefotolinse. Alle drei Kameras arbeiten zusammen, um ihre jeweiligen Vorteile zu maximieren, und die Bildqualität bei verschiedenen Zooms reicht je für eine 10×-Zoom-Hybrid-Optimierung aus. Ausserdem verwendet die Hauptkamera des Reno eine optische Bildstabilisierung (OIS).

48MP Kamera hinten und 16MP AI-Schönheits-Frontkamera: Bei der Primärlinse des Reno 5Gs handelt es sich um den Sony IMX586-Sensor, mit einer 48MP grossen Ultra-Pixel-Kamera, 4-in-1-Auflösung bei schlechtem Licht, einer ƒ1.7 grossen Öffnung und einem Lasererfassungsfokus. Ausserdem mit an Bord ist eine 16MP Kamera, die mit einer ƒ2.0- Blende ausgestattet ist. Sie verwendet einen AI-Algorithmus, um Lichteffekte zu korrigieren und Hautfarbtöne automatisch anzupassen.

Ultra-Night-Modus 2.0: Der Ultra-Night-Modus 2.0 kombiniert die im Modell integrierten Funktionen «KI»-, «HDR»- und «Multi-Frame»-Rauschunterdrückung. Ein wesentliches Merkmal ist zudem die Gesichtserkennung. Wird ein Nachtporträt gemacht, kann die Kamera automatisch ein menschliches Gesicht vom Hintergrund unterscheiden und Porträtbild und Farbtöne anpassen.

4K-Video und Audio-Fokus: Das Reno 5G unterstützt 4K-Videoaufnahmen von bis zu 60 FPS. In Kombination mit dem OIS soll ein klares, stabiles Foto gewährleistet sein. Die Audio-Focus-Technologie nutzt dabei mehrere Mikrofone aus dem Smartphone, um Umgebungsgeräusche im vollen 360-Grad-Umfang aufzunehmen.

Die Bildqualität

Bei sehr guten Lichtbedingungen liefert die Kamera hervorragende Fotos. Selbst kleine Details und Übergänge sind sichtbar. Hier wurde das zweifache optische Zoom eingesetzt.

Bei sechsfachem, hybridem Zoom zeigt das Kamerasystem mit integriertem Bildstabilisator (OIS) durchaus seine Stärken. Das Foto wirkt noch einigermassen knackig, die Farben sind kräftig, die Übergänge fallen allerdings etwas ab.

Bei mittelmässigen Lichtverhältnissen bleiben feine Übergänge meist unberücksichtigt. Dennoch zeigt das Foto eine ordentliche Präzision und Detailschärfe.

Bei sehr dunklem Licht sollte der Ultra-Night-Modus verwendet werden. Dabei liefert die Kamera noch akzeptable Fotos, obgleich ein Kräuseln zu sehen ist.

Innenleben

Das Reno 5G verfügt über den leistungsstarken System-on-a-Chip-Baustein Qualcomm Snapdragon 855. Dies ist ein performanter Komplett-Chip von Qualcomm, der mit einem 5G-Modem gekoppelt werden kann. Ferner kommt beim Modell ein 4065-mAh-Akku zum Einsatz; als Betriebssystem verwendet Oppo das hauseigene ColorOS 6, einem neuen UI auf Android-P-Basis (Android 9.0). Nach eigenen Angaben soll ColorOS 6 den Smart- und Game-Assistenten optimieren, wie auch die Navigationsleiste und das Management des Smart-Systems verbessern, um die Lebensdauer der Batterie zu erhöhen. Das Startmenü unseres Testexemplars ist sehr nahe an den ursprünglichen Vorgaben des Google-Betriebssystems konzipiert. Der Prozessor-Chip besteht aus insgesamt 8 Kernen, vier davon arbeiten mit einer Taktfrequenz von 1,8 GHz, drei mit 2,42 GHz und der leistungsstärkste taktet mit 2,84 GHz. Unterstützt werden CPU und GPU von insgesamt 8 GB an Arbeitsspeicher (RAM), der Nutzspeicher unseres Testexemplars ist 256 GB gross. Allerdings waren davon ab Start bereits 20 GB vorbelegt.

Fazit

Oppo will mit dem neuen Reno 5G bezüglich des Designs, der verbauten Innovationen und Funktionalität punkten. Das ist aber gerade in Zeiten ultraschneller Produktzyklen alles andere als einfach. Ein cleverer Schachzug ist es sicherlich, dass man sich mit Swisscom den potenten Telko-Partner der Schweiz mit ins Boot geholt hat – und zwar von Anfang an. Das dürfte über kurz oder lang manch bisher verschlossene Tore öffnen.

Produkteseitig gefallen haben uns durchweg das Tempo, die Verarbeitung und Bedienung. Das Handy liegt sehr gut in der Hand, reagiert schnell und bietet eine hohe Akkulaufzeit. Punkten kann das gesamte Kamerasystem. Das beginnt mit dem integrierten Frontknipser, der dem Gerät ein Notch-freies Display ermöglicht. Rückseitig gefällt hingegen das 5-fache optische respektive 10-fache Hybrid-Zoom. Die Kameraqualität liegt dabei in etwa auf Höhe von Huaweis P30 Pro. Und nicht zuletzt ragt auch die 5G-Funktion heraus, die dem Modell eine Zukunftssicherheit gibt. Ausstattungsseitig kann ausserdem die hohe Leistung in Kombination mit dem grossem Speicher überzeugen. Einzig die Möglichkeit, das Telefon kabellos aufzuladen, hat Oppo bei diesem Handy leider aussen vor gelassen.

Dennoch: Summa sumarum ist es das gelungene Gesamtpaket, das dieses Smartphone attraktiv macht. Denn der Hersteller Oppo kreiert mit dem Reno 5G etwas Eigenes, was es von anderen Spitzenmodellen positiv abhebt.

Kann das Handy dabei vom massiven Geschwindigkeitsvorteil von 5G Gebrauch machen, lässt es die 4G-Konkurrenz alt aussehen. Das Feature ist aber auch zugleich Bestandteil unserer Hauptkritik: Denn wenn das Handy im Betrieb «lediglich» auf 4G zurückgreifen kann, und das ist, Stand heute, leider immer noch (zu) oft der Fall, muss sich Oppo die Frage gefallen lassen, weshalb man solch ein teueres Handy (zu diesem Zeitpunkt) auf den Markt bringt. Genau das könnte dann den einen oder anderen Nutzer vom Kauf des Gerätes abhalten. Letztendlich ist es aber der Kunde, der die Gretchenfrage für sich beantworten muss, nämlich, ob das Handy dann noch die Investition von 1000 Franken tatsächlich rechtfertigt.


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