Test: Smartphone Sony Xperia 5

Sony geht mit dem Xperia-5-Smartphone nicht mit dem Trend zu immer grösseren Handy-Displays. Dafür wartet das schlanke Modell mit viel Interessantem auf. Zum Test des Spitzen-Handys. [...]

Das Sony Xperia 5 von allen Seiten. (Sc) Sony

Klein, aber fein: Das noch recht neue Xperia-5-Smartphone ist wohl so etwas wie der kleine Bruder des schon länger erhältlichen Xperia 1. Klein im übertragenen, aber auch im wörtlichen Sinne: Denn das Display ist auf 6,1 Zoll geschrumpft, kommt aber im gleichen Format daher, nämlich 21:9. Damit will Sony die Gaming- und Film-Community ansprechen. Der OLED-Bildschirm selbst löst mit 2520 × 1080 Pixeln auf. Im Innern kommt ein Snapdragon 855 zum Einsatz. Dem Taktgeber, der seine Kraft aus acht Prozessorkernen (4 × 1,79 GHz, 3 × 2,42 GHz, 1 × 2,84 GHz) bezieht, stehen 6 GB RAM sowie 128 GB an Nutzspeicher zur Seite.

Ab Start nimmt das Handy übrigens rund 16 Gigabyte an Speicher in Beschlag – nicht gerade wenig. So bleiben folglich noch 112 GB für den Anwender übrig. Neben dem System-on-a-Chip-Design erfahren aber auch die verbauten Kameras keine Änderungen zum Xperia 1, das wir hier ausführlich getestet haben. Die Triplette des 5er-Modells besteht aus einem Superweitwinkel (16 Mpx, 16-mm-Objektiv), einem Weitwinkel (16 Mpx, 26 mm) und einem Tele (52 mm) mit 12 Megapixeln. Zurückgegriffen wurde, so der Hersteller, auf die Technologie, wie sie in Sonys Alpha-Kamera-Serie verbaut ist. Um wackelfreie Aufnahmen zu erreichen, spendiert der Hersteller seinem Handy einen optischen Bildstabilisator. Optisch gezoomt werden kann zudem mit dem Faktor zwei.

Aussen mit Mehrwert

Das Xperia 5 misst 8,2 × 6,8 × 15,8 cm (H × B × L), kommt auf ein Gewicht von 163 Gramm und weist abgerundete Ecken auf. Das Display selbst besteht aus gehärtetem Gorilla-Glas (Typ 6). Summa summarum liegt es damit nicht nur gut in der Hand, sondern lässt sich sowohl mit grossen als auch mit kleinen Fingern gut bedienen. Dank des geringen Gewichts zählt es zudem fast schon zur Federklasse unter modernen Handys. Sony spezifiziert das Gerät auf die Schutzklasse IP65/IP68 – ein echter Mehrwert: Dank IP65 ist das Modell staubdicht. IP68 macht das Handy sogar komplett wasserdicht und zwar auf unbestimmte Zeit gegen das Eindringen von Wasser beim kompletten Eintauchen. Gerade am Rahmen finden sich weitere Besonderheiten. Auf der linken Seite, zum Herausziehen, findet sich der Dual-SIM-Slot, um insgesamt zwei Nano-SIM-Karten oder eine SDHC-Karte zur Speicherergänzung aufzunehmen. Gegenüber ist oben der Lauter-/Leiser-Button, unten der Einschaltknopf. Dazwischen findet sich Sony-typisch der Fingerprint-Sensor, um das Handy entsprechend entsperren zu können. Ganz unten auf der rechten Seite findet sich noch ein Direktknopf, um die Kamera zu aktivieren. Auf der Unterseite gibt es einen USB-C-Port, um das Gerät per Kabel aufzuladen oder Daten zu übertragen.

Auf eine 3,5-Millimeter-Klinkenbuchse verzichtet Sony beim Xperia 5. Stattdessen gibts in der Verpackungsbox einen USB-C-auf-Klinkenadapter. Um Kopfhörer mit dem Smartphone zu koppeln, muss folglich auf die Bluetooth-5-Funktion oder den Adapter zurückgegriffen werden.

Zum Tempo:
 Knapp 15 Sekunden vergehen ab Betätigen des Startknopfs, bis das Handy, auf dem Android 10 als Betriebssystem arbeitet, einsatzbereit ist.

Auf der Startoberfläche lehnt sich Sony zwar sehr nahe an das ursprüngliche Android-OS an, stülpt aber seine eigene Xperia-System-Software (Version 55.1.A.3.49) darüber. Die Bedienung ist flott, ruckelfrei und gewinnt eben auch aufgrund des eleganten schmalen Designs. Zu den weiteren Messwerten, die als Anhaltspunkt für die Leistungsfähigkeit des Handys zu verstehen sind: Im AnTuTu-Benchmark erreicht das Modell 359’822 Punkte, unter dem Geekbench in Version 5 sind es 2797 Punkte (Multi Core Score). Bei der 3D-Mark-Messung (Sling Shot Extreme) bleiben am Ende als Resultat 5326 Punkte (OpenGL ES) respektive 4503 Punkte (Vulkan) stehen. Im PCMark (Work-2.0-Performance-Score) sind es 9679 Punkte. Kurzum: Sämtliche Messwerte bestätigten die starke Gesamtleistung des Smartphones. Ausserdem: Das Xperia 5 besitzt bereits ein Wi-Fi-6-Funkmodul, was durchaus eine gewisse Zukunftssicherheit bietet.

Zur Fotoqualität: Solange gute bis sehr gute Lichtverhältnisse vorherrschen, gibt es nichts an der Fotoqualität auszusetzen. Bei mittelmässigen oder schlechteren Lichtverhältnissen fällt auch die Bildqualität merklich ab. Bitte betrachten Sie hierzu auch die zusätzlichen Fotos in der Bildergalerie.

AR und Zeitlupe: Sony hat für das Smartphone ein paar interessante Kamerafunktionen in petto. Dazu gehören der Porträt-Selfie-Modus, der AR-Effekt sowie die Zeitlupen-Funktion. Zum AR-Effekt: Der AR-Effekt, steht für «Augmented Reality» (erweiterte Realität), dient dazu, Fotos oder Videos in Fantasiewelten zu verwandeln und Avatare sowie Sticker erstellen zu können. Konkret kann dabei aus einer Reihe von Masken, Miniatur-, Comic-Figuren, Dinosaurier und weiteren Motiven gewählt werden, um eben diese Formen oder Gestalten in ein aktuelles Foto einfliessen zu lassen. Unter «Zeitlupe» lassen sich Videoaufnahmen mit einem Zeitlupe-Effekt hinzufügen. Dabei kann die Weitwinkelkamera ein sogenanntes Superzeitlupen-Video mit bis zu 960 Bildern pro Sekunde und in Full-HD-Auflösung (1920 × 1080 Bildpunkte) festhalten.

Besonderes Augenmerk gilt dem Akku. Die Kapazität fällt mit 3140 mAh gering aus, gerade im Vergleich zu anderen Smartphones. Dafür hebt der Hersteller die implementierte Adaptive Ladetechnik für das Xperia 5 hervor. In der Praxis vergehen gerade mal 24 Minuten, bis das Handy bereits wieder zur Hälfte aufgeladen ist. Für die zweite Hälfte benötigt das Handy allerdings weitere 80 Minuten, bis der Smartphone-Akku mithilfe des beigelegten Netzgeräts (max. 1,5 Ampere Ladestrom) komplett aufgeladen ist. Schön: Mit dem «Stamina»-Modus können Anwender «Hintergrundaktivitäten, optische Effekte oder weitere Funktionen mit hohem Energiebedarf abschalten, um so die Akkulaufzeit zu verlängern».

Zudem lassen sich in den Einstellungen unter «Batteriepflege» Aufladezyklen nach Start- und Endzeit definieren, um nur in dieser festgelegten Zeitspanne den Akku zu betanken und schonend aufzuladen. Kabelloses Laden unterstützt das Xperia 5 dagegen nicht. Mit einem vollen Akku können Anwender das Gerät etwa knapp zwei Tage benutzen, dann muss es allerdings auch wieder aufgeladen werden. Unterm Strich kann die Konkurrenz nicht nur schneller laden, sondern auch noch kabellos – ein Nachteil für das Xperia 5. Immerhin hat das Handy einen langen Akku-Atem – und das, obwohl die Konkurrenz meist einen deutlich grösseren (und damit schwereren) Akku verbaut. Ein richtig cooles Feature des Handys ist die Möglichkeit, das Gerät mit einem Dual-Shock-4-Controller zu koppeln. Damit avanciert das Smartphone zur wohl kleinsten mobilen Spielekonsole der Welt. Hier gibt es dazu einen kleinen Vorgeschmack als Hands-on-Video.

Fazit

Sonys Xperia 5 gehört zu den Top-Handys. Tempo, Verarbeitung, Ausstattung und Design sind auf hohem Niveau. Einziger Schwachpunkt: Das Gerät bietet keine kabellose Aufladefunktion. Tipp: Derzeit gibt es eine sehr interessante Aktion von Interdiscount. So verlangt Interdiscount für das Bundle (Xperia-5-Handy plus In-Ear-Kopfhörer WF-1000XM3) lediglich 700 Euro.





Mehr Artikel

Gregor Schmid, Projektcenterleiter bei Kumavision, über die Digitalisierung im Mittelstand und die Chancen durch Künstliche Intelligenz. (c) timeline/Rudi Handl
Interview

„Die Zukunft ist modular, flexibel und KI-gestützt“

Im Gespräch mit der ITWELT.at verdeutlicht Gregor Schmid, Projektcenterleiter bei Kumavision, wie sehr sich die Anforderungen an ERP-Systeme und die digitale Transformation in den letzten Jahren verändert haben und verweist dabei auf den Trend zu modularen Lösungen, die Bedeutung der Cloud und die Rolle von Künstlicher Intelligenz (KI) in der Unternehmenspraxis. […]

News

Richtlinien für sichere KI-Entwicklung

Die „Guidelines for Secure Development and Deployment of AI Systems“ von Kaspersky behandeln zentrale Aspekte der Entwicklung, Bereitstellung und des Betriebs von KI-Systemen, einschließlich Design, bewährter Sicherheitspraktiken und Integration, ohne sich auf die Entwicklung grundlegender Modelle zu fokussieren. […]

News

Datensilos blockieren Abwehrkräfte von generativer KI

Damit KI eine Rolle in der Cyberabwehr spielen kann, ist sie auf leicht zugängliche Echtzeitdaten angewiesen. Das heißt, die zunehmende Leistungsfähigkeit von GenAI kann nur dann wirksam werden, wenn die KI Zugriff auf einwandfreie, validierte, standardisierte und vor allem hochverfügbare Daten in allen Anwendungen und Systemen sowie für alle Nutzer hat. Dies setzt allerdings voraus, dass Unternehmen in der Lage sind, ihre Datensilos aufzulösen. […]

Be the first to comment

Leave a Reply

Your email address will not be published.


*