Die "Texting Gun" könnte Autofahrern, die während der Fahrt SMS schreiben oder telefonieren, künftig auf die Schliche kommen. [...]
Denn die sogenannte „Sniffer Sleuth II“, welche von dem in Virginia ansässigen Unternehmen ComSonics entwickelt worden ist, stellt präzise fest, ob ein Anruf, ein Datentransfer oder das Senden einer Textnachricht erfolgt. Derzeit wartet die Firma auf die Zulassung. Die Behörden müssen erst noch prüfen, ob die geltenden Datenschutzbestimmungen eingehalten werden.
„Ich halte dieses Gadget für unzulässig und unrealistisch, da hiermit nicht unterschieden werden kann, ob der Fahrer oder der Beifahrer ein mobiles Gerät benutzt. Daher müsste dies jedes Mal von der Polizei kontrolliert werden“, betont Datenschutz-Experte Thilo Weichert vom Unabhängigen Landeszentrum für Datenschutz Schleswig-Holstein gegenüber dem Nachrichtenportal pressetext. Zusätzlich sei es nicht möglich zu differenzieren, ob mit einem Headset, was beispielsweise in Deutschland legal ist, oder ohne telefoniert werde.
„Außerdem ist zu bezweifeln, dass bei intensiverem Straßenverkehr exakt festgestellt werden kann, aus welchem Auto das Signal tatsächlich empfangen wird. Wenn zwei Fahrzeuge dicht hintereinander stehen, wird sich das als problematisch erweisen“, gibt der Fachmann zu bedenken. „Zusammenfassend lässt sich sagen, dass dieses System, welches technisch noch eher unausgereift ist, vorerst in Deutschland keine Chance haben wird“, resümiert Weichert.
Die Texting Gun ist seit kurzem in Serienproduktion. Dennoch haben die Hersteller noch keinen genauen Preis und Verkaufszeitpunkt bekannt gegeben. Dem Nachrichtenportal „The Virginian-Pilot“ zufolge ist die Sniffer Sleuth II in der Lage, die Frequenzen einer Textnachricht, eines Telefonats sowie einer Datenübertragung voneinander zu unterscheiden. In US-Staaten wie Virginia, wo das Telefonieren während des Fahrens erlaubt, das SMS-Schreiben jedoch verboten ist, könnte ein derartiges Gadget von großem Nutzen sein. (pte)
Be the first to comment