TGM-Schüler basteln an Mars-Rover

Schüler des TGM in Wien bauen das Modell eines intelligenten Mars-Rovers, der einem Astronauten nachfahren kann. Die Aufgabe stammt vom Österreichischen Weltraumforum ÖWF. Die Ergebnisse könnten einmal in eine bemannte Mars-Mission einfließen. [...]

Wenn Menschen auf dem Mars landen, werden sie einen kleinen Begleitwagen brauchen, der Steine oder Sauerstoff für sie tragen kann. Das Fahrzeug sollte einem Astronauten automatisch folgen, wie ein Hund dem Herrchen, und schnell genug sein, um mit ihm Schritt zu halten. Der Mars-Rover „Curiosity“, der zurzeit den roten Planeten erkundet, könnte das noch nicht. „Curiosity“ bewegt sich sehr langsam und schafft höchstens zweieinhalb Meter pro Minute.

Deshalb forscht das ÖWF, in Zusammenarbeit mit der Europäischen Weltraumorganisation ESA, an der Technologie für einen flotteren Rover. Das Modell soll drei bis fünf Stundenkilometer erreichen und über einen Bordcomputer mit automatischer Navigation verfügen. Norbert Frischauf, einer der Wissenschaftler im ÖWF-Vorstand, nutzte seine Kontakte zum TGM, der größten HTL Wiens, und vergab die Aufgabe als Diplomprojekt für Schüler.

„Wir haben das TGM eingeladen, weil es dort große Kompetenz sowohl in der Elektronik als auch in der Mechanik gibt“, meint Frischauf. Nachsatz: „Ich weiß, dass die Schüler das können, ich bin selbst ein TGM-Absolvent.“

Nun arbeitet eine vierköpfige Schülergruppe daran, bis zum Sommer ein fahrtüchtiges Modell zu entwickeln. Die Konstruktion muss auf die harten Umweltbedingungen der Marsoberfläche Rücksicht nehmen. Deshalb hat das Modell sechs Räder statt vier – so kann es noch fahren, falls eines der Räder ausfällt. Außerdem ist das Fahrzeug bewusst klobig angelegt, damit ein Astronaut mit dicken Raumhandschuhen eine Chance hat, es notfalls zu reparieren. Für die Steuerung bauten die Schüler einen Raspberry Pi ein, einen Mini-PC in der Größe einer Kreditkarte. Nun geht es vor allem um die Programmierung der Software, mit der der Bordcomputer den richtigen Weg findet und die Räder lenkt.

„Für die Schüler ist das Projekt eine Gelegenheit, in die Weltraumtechnik hineinzuschnuppern“, erklärt Frischauf, „Wir freuen uns, wenn wir junge Talente für die Raumfahrt interessieren können.“ Sobald das Modell funktioniert, wird das ÖWF die Entwicklungen in sein eigenes Rover-Projekt übernehmen und in der Wüste einem Härtetest unterziehen. Das ÖWF tauscht sich wissenschaftlich mit der ESA aus und so könnte die Arbeit der TGM-Schüler letztendlich in einer echten Mars-Mission Verwendung finden. (pi)


Mehr Artikel

News

42 Prozent der Österreicher:innen sind gestresst im Job 

41,5 Prozent der Arbeitnehmer:innen sind bei der Arbeit gestresst. Zudem sagt in einer Studie von kununu nur rund jede dritte angestellte Person (35,7 Prozent) in Österreich, dass ihr Arbeitsplatz eine gesunde Work-Life-Balance sowie das mentale oder körperliche Wohlbefinden unterstützt oder aktive Pausen fördert. […]

News

KMU wollen neue Virtual Desktop Infrastrukturen

Konfrontiert mit steigenden Kosten und zunehmender Komplexität ihrer bestehenden virtuellen Desktop-Infrastruktur (VDI) sind 63 Prozent der Mittelständler laut einer Studie von Parallels aktiv auf der Suche nach alternativen VDI- oder DaaS-Anbietern (Desktop-as-a-Service). […]

News

KI macht Jagd auf Borkenkäfer

Das Interreg-Projekt SMARTbeetle hat ein klares Ziel: wirksamere und umweltfreundlichere Lockstoffe für den Borkenkäfer. Die Partner aus Österreich und Tschechien lassen sich bei der Entwicklung auch von künstlicher Intelligenz unterstützen. […]

News

Suchergebnisse als Falle

Immer mehr Internetnutzer geraten unbewusst in die Fänge von Cyberkriminellen – nicht über dubiose E-Mails oder Links, sondern direkt über beliebte Suchmaschinen. Mit SEO-Betrugsmaschen gelangen gefälschte Webseiten durch die Manipulation der Suchergebnisse an prominente Positionen. Das hat teils gravierende Folgen für die Nutzer. […]

News

84 Prozent mehr Phishing-E-Mails als im Vorjahr

In Europa wurde 23 Prozent aller 2024 weltweit erfassten Attacken registriert. Damit belegt Europa den dritten Platz der am meisten angegriffenen Wirtschaftsregionen. Innerhalb Europas waren das Vereinigte Königreich (25 Prozent), Deutschland (18 Prozent) und Österreich (14 Prozent) die meistattackierten Länder. […]

Be the first to comment

Leave a Reply

Your email address will not be published.


*