Tipps gegen zu nebulöse IT-Kosten

Das Beratungsunternehmen Actinium Consulting beschreibt systematische Bedingungen für eine höhere Transparenz bei den IT-Kosten. [...]

Angesichts der kontinuierlich steigenden IT-Komplexität in den Unternehmen wächst nach den Beobachtungen des Beratungsunternehmens Actinium Consulting die Gefahr, dass die traditionell meist geringe Übersicht bei den IT-Kosten noch weiter abnimmt. Actinium-Geschäftsführer Klaus Hüttl hat einige Empfehlungen zusammengestellt, die einer höheren Transparenz dienen:

  • Betriebswirtschaftliche Aspekte nicht als lästige Pflicht verstehen: Die meisten und vor allem kritisch geführten Diskussionen zur Wirtschaftlichkeit der IT leiden darunter, dass typischerweise nur gefühlte Aussagen zu den tatsächlichen Kosten für Technik, Personal oder externe Dienstleister gemacht werden können. Doch wo konkrete Aufwendungen entstehen, lasse sie sich auch in konkreten Zahlen darstellen. Es gilt also, am Selbstverständnis in den IT-Organisationen zu rütteln, weil ohne eine grundlegende und konsequente Positionierung Optimierungen der Kostentransparenz nur eine geringe Wirkung entfalten können.
  • Klare Organisation der Kostenverantwortung: IT-Kosten lassen sich nur in dem Umfang analysieren, wie entsprechende Daten ermittelt worden sind. Da sie selten zentral vorliegen, ist konkret festzulegen, wer welche Informationen zur Verfügung stellt. Ebenso ist zu definieren, wer der Empfänger der Daten und für die weitere Bearbeitung zuständig ist sowie in welchem Rhythmus und in welcher Form sie zu übermitteln sind. Diese Verfahrensregeln müssen für alle Beteiligten mit einer hohen Verbindlichkeit versehen sein, damit der organisatorische Aufwand begrenzt bleibt.
  • Strukturierung der IT-Produkte und Services als Raster für die Kostenanalyse: Transparenz ist eine Frage der Ordnung. Deshalb hat es sich in der Praxis bewährt, eine Strukturierung nach Art der IT-Produkte (Hardware, Applikationen, sonstige Software, Tools, Kommunikationslösungen etc.) und der IT-Services vorzunehmen. Durch zusätzliche Untergliederungen kann auf diese Weise ein Gesamtbild der IT samt ihrer kostenrelevanten Faktoren und Nutzenbewertungen in dem erforderlichen Differenzierungsgrad geschaffen werden. Und wurde dieses Raster einmal erarbeitet, lässt es sich kontinuierlich fortschreiben.
  • Aufwände im Zusammenhang mit den IT-Services nicht aus dem Blick verlieren: Ein genauer Blick auf die IT-Servicekosten führt vielfach zu sehr überraschenden Ergebnissen, weil bei einer konkreten Analyse plötzlich Aufwendungen zutage treten, die selten bewusst wahrgenommen wurden oder sich in einer unerwarteten Größenordnung präsentieren. Deshalb muss das Prinzip gelten, im Interesse einer aussagefähigen wirtschaftlichen Bewertung die Kostenstrukturen äußerst differenziert darzustellen und nicht an Details zu sparen. Insbesondere gilt es, die mit den IT-Services in Zusammenhang stehenden komplementären Aufwendungen genau zu identifizieren. Ebenso sind die bestehenden Outsourcing- und Dienstleistungsverträge genau unter die Lupe zu nehmen, weil sie erfahrungsgemäß einen Fundus unzureichend geplanter Kosten beinhalten.
  • Kostenmanagement funktioniert nicht ohne Tools: Die Darstellung der Aufwendungen für Personal, Produkte und Dienstleistungen ist sowieso schon sehr komplex. Aber werden weitere Analysedimensionen wie etwa die strategische Bedeutung bestimmter Investitionen, das Verhältnis von Kostenaufwand und Nutzen etc. herangezogen, droht das Kostenmanagement im Dickicht der Zahlen und Bewertungsparameter zu versinken. Spezialisierte Tools, auch wenn sie in ihrer Funktionalität und Analysemethodik meist nicht optimal konzipiert sind, unterstützen in den wesentlichen Aufgaben. Sie bieten zumindest Hilfestellungen zur systematischen Vorgehensweise und übersichtlichen Darstellung der Kennzahlen. Gleichzeitig mindern solche Tools den Aufwand.
  • Über Benchmarks bzw. Ausschreibungen Kostenvergleiche vornehmen: Nichts ist für die wirtschaftliche Effizienz gefährlicher als die Gewohnheit. Gehen Aufträge immer an die Adresse der gleichen Lieferanten und Dienstleister, sprechen zwar oftmals Qualitäts- und Flexibilitätsgründe für ein solches Vorgehen. Aber die Kosteneffizienz droht dadurch oftmals auf der Strecke zu bleiben. Deshalb sollten regelmäßige Vergleiche als selbstverständliche Prozesse installiert werden, damit keine heimlichen Kostenspiralen entstehen. Der einfachste Weg hierfür sind Ausschreibungen, über die sich praktikable Orientierungshilfen zu marktaktuellen wirtschaftlichen Größen erzeugen lassen. Geht es um intern entstehende Kosten, bedarf es systematischer Benchmark-Projekte, die zumindest exemplarisch durchgeführt werden sollten. (pi)

Mehr Artikel

Frank Schwaak, Field CTO EMEA bei Rubrik (c) Rubrik
Kommentar

Der Paradigmenwechsel in der Abwehr von Cyberangriffen

Für Unternehmen stellt sich heute nicht mehr die Frage, ob oder wann sie Ziel eines Cyberangriffs werden, sondern wie oft: Die Bedrohungslage in Österreich hat sich verschärft – Angriffe auf die Unternehmensnetzwerke und wertvolle Daten sind zur neuen Normalität geworden. Daher müssen Unternehmen ihre Sicherheitskonzept neu ausrichten – in Form einer umfassenderen Cyber-Resilienz-Strategie. […]

News

Das große TV-Abc

Bildqualität, Ausstattung, Bedienung und Design sind beim Fernsehkauf matchentscheidend. Wir erklären die wichtigsten Fachbegriffe von A wie „App-Shop“ bis Z wie „Zoll“ und verraten, was beim Kauf wirklich zählt. […]

News

Das Tempo zieht an: Technologietrends 2025

In einer Welt, die sich mit atemberaubender Geschwindigkeit verändert, steht der Technologiesektor vor einem entscheidenden Wendepunkt. Das Jahr 2024 erlebte den Übergang von KI-Experimenten zur alltäglichen Anwendung, doch 2025 wird uns vor eine noch größere Herausforderung stellen: die Balance zwischen rasanter Innovation und robuster Sicherheit. […]

Be the first to comment

Leave a Reply

Your email address will not be published.


*