Tipps zum besseren Filmen mit der Fotokamera

Video übernimmt mehr und mehr das Internet und damit die Welt. Eine spezielle Kamera ist aber nicht unbedingt nötig. Sehr wahrscheinlich können Sie mit Ihrer Fotokamera bereits gute Videos aufnehmen. Wir zeigen, was Sie dabei beachten sollten. [...]

Foto: meineresterampe/Pixabay

Die Grenze zwischen Foto- und Videokamera ist heutzutage fliessend. Die meisten Kameras bezeichnen sich nicht einmal mehr spezifisch als Foto- oder Videokamera, sondern einfach als Kamera und beherrschen auch jeweils beide Funktionen. Foto und Video sind allerdings zwei verschiedene Paar Schuhe und gewisse Funktionen eignen sich deshalb besser für die eine oder andere Anwendung, Bild 1. In einigen Bereichen sind sich Foto und Video wiederum sehr ähnlich. Doch beginnen wir zuerst mit den Grundlagen.

Bild 1: Eine Filmkamera wie die Blackmagic 4K ist gut auf Videos vorbereitet
(Quelle: blackmagic )

Belichtung

Im Kern der Videografie stecken die gleichen Konzepte wie in der Fotografie, Bild 2. Auf die künstlerischen Aspekte gehen wir in diesem Artikel nicht ein, technisch gesehen gibt es aber ein paar spannende Gemeinsamkeiten und Unterschiede.

Eine Fotokamera Fujifilm X-T4
Bild 2: Eine Fotokamera muss sich in punkto Video nicht unbedingt verstecken
(Quelle: fuji)

Wie in der Fotografie wird auch in der Videografie die Belichtung mit drei Elementen gesteuert: Blende, Belichtungszeit und Empfindlichkeit. Diese drei Elemente funktionieren dabei fast gleich wie in der Fotografie, allerdings kommen durch den Faktor Zeit noch einige weitere Faktoren dazu, die man beachten sollte, besonders bei der Belichtungszeit. Deshalb starten wir mit dieser.

Belichtungszeit

In der Fotografie ist die Belichtungszeit simpel: Eine kürzere Belichtungszeit friert Bewegungen ein, eine längere Belichtungszeit lässt Bewegungen verschwimmen. Das ist auch bei Videos so. Allerdings kommt hier die Komponente des Motion Blur dazu. Leichtes Verschwimmen von Bewegungen wird von Menschen als natürlich wahrgenommen, weshalb es auch in Videos verwendet wird. Es ist also nicht nötig, Actionszenen mit extrem kurzer Belichtungszeit zu filmen.

Genauso sind Langzeitbelichtungen, wie sie in der Fotografie gang und gäbe sind, in der Videografie nur begrenzt nützlich. Falls Sie auf Nummer sicher gehen wollen, setzen Sie die Belichtungszeit auf das Doppelte der Bildrate: Filmen Sie also mit 25 FPS, wählen Sie eine Belichtungszeit von 1/50. Bei 50 FPS nehmen Sie 1/100.

Damit erhalten Sie garantiert eine angenehme Bewegungsunschärfe, die von den Zuschauern als natürlich wahrgenommen wird. Eine längere Belichtungszeit lässt Bewegungen stärker verschwimmen, was beispielsweise für Traumszenen oder als künstlerischer Effekt nützlich sein kann.

Im Gegenzug erhalten Sie mit einer kürzeren Belichtungszeit schärfere Bewegungen, was unnatürlich wirken kann. Dies lässt sich jedoch besser im Nachhinein korrigieren als eine zu lange Belichtungszeit und kann somit bei sehr hellen Bedingungen verwendet werden.

Und dann ist da noch die Sache mit elektrischen Frequenzen: Displays, bestimmte Lampen und andere elektronische Geräte flackern oftmals mit der Frequenz des lokalen Stromnetzes. In Europa ist das fast immer 50 Hz, weshalb hierzulande Bildraten wie 25, 50 oder 100 FPS die besten Ergebnisse liefern und auch als Standard für TV-Übertragungen und Ähnliches verwendet werden.

Problematisch wird es hingegen bei gewissen Smartphones und PC-Displays. Diese verwenden meistens Wiederholraten von 30, 60 oder 120 FPS, passend zum amerikanischen Stromnetz, das mit 60 Hz flackert.

Filmen Sie mit der exakten Bildrate des Displays oder einer Verdoppelung/Halbierung davon, sollten Sie kein Flackern sehen. Das wird aber leider schwierig, wenn Sie beispielsweise in einem Raum mit 50-Hz-Beleuchtung ein 60-Hz-Display filmen sollen.


Mehr Artikel

Gregor Schmid, Projektcenterleiter bei Kumavision, über die Digitalisierung im Mittelstand und die Chancen durch Künstliche Intelligenz. (c) timeline/Rudi Handl
Interview

„Die Zukunft ist modular, flexibel und KI-gestützt“

Im Gespräch mit der ITWELT.at verdeutlicht Gregor Schmid, Projektcenterleiter bei Kumavision, wie sehr sich die Anforderungen an ERP-Systeme und die digitale Transformation in den letzten Jahren verändert haben und verweist dabei auf den Trend zu modularen Lösungen, die Bedeutung der Cloud und die Rolle von Künstlicher Intelligenz (KI) in der Unternehmenspraxis. […]

News

Richtlinien für sichere KI-Entwicklung

Die „Guidelines for Secure Development and Deployment of AI Systems“ von Kaspersky behandeln zentrale Aspekte der Entwicklung, Bereitstellung und des Betriebs von KI-Systemen, einschließlich Design, bewährter Sicherheitspraktiken und Integration, ohne sich auf die Entwicklung grundlegender Modelle zu fokussieren. […]

News

Datensilos blockieren Abwehrkräfte von generativer KI

Damit KI eine Rolle in der Cyberabwehr spielen kann, ist sie auf leicht zugängliche Echtzeitdaten angewiesen. Das heißt, die zunehmende Leistungsfähigkeit von GenAI kann nur dann wirksam werden, wenn die KI Zugriff auf einwandfreie, validierte, standardisierte und vor allem hochverfügbare Daten in allen Anwendungen und Systemen sowie für alle Nutzer hat. Dies setzt allerdings voraus, dass Unternehmen in der Lage sind, ihre Datensilos aufzulösen. […]

Be the first to comment

Leave a Reply

Your email address will not be published.


*