Tizen: „Könnte schlechtester Code sein“

Auf Samsungs Entwickler dürfte einiges an Arbeit zukommen. Ein Sicherheitsforscher fand angeblich gravierende Schwachpunkte im Tizen-Betriebssystem der Koreaner. [...]

Der IT-Sicherheitsforscher Amihai Neiderman hat nach eigenen Angaben 40 zuvor unbekannte Schwachstellen in Software von Samsung-Geräten entdeckt, durch die Hacker zum Beispiel die Kontrolle über vernetzte Fernseher übernehmen könnten. „Alles, was man falsch machen kann, ist auch falsch gemacht worden“, sagte Neiderman dem Magazin „Motherboard“. „Es könnte der schlechteste Code sein, den ich jemals gesehen habe“, fügte er an.

Besonders gefährlich wirkt eine Sicherheitslücke in der App-Plattform für das Betriebssystem Tizen. Ihm sei es gelungen, über die Schwachstelle im Tizen Store Schadsoftware auf seinen Samsung-Fernseher einzuschleusen, erklärte der israelische IT-Experte. Man könne auf diese Weise ein Tizen-System mit jedem beliebigen schädlichen Softwarecode infizieren, sagte er.

Tizen in Smart-TVs, Wearables und Smartphones
Von Samsung gab es zunächst keine Reaktion auf den Bericht. Nach eigenen Angaben habe Neiderman Samsung bereits vor einigen Monaten mit seinen Entdeckungen konfrontiert, darauf jedoch nur eine automatische Antwort erhalten. Eine erste Anfrage von Motherboard ist laut dem Portal ebenfalls nur mit einer Standartantwort quittiert worden. Nach der Veröffentlichung des Berichts erklärte Samsung schliesslich, man nehme die Sicherheit der Geräte ernst und stopfe Schwachstellen schnell, wenn sie entdeckt würden. Gemäss Neiderman muss Samsung seinen Code komplett überarbeiten, damit die Sicherheitsprobleme behoben werden können.

Samsung setzt Tizen nicht nur bei vernetzten Fernsehern, sondern auch bei seinen Computer-Uhren sowie einigen in Asien verkauften Smartphone-Modellen ein. Ausserdem sollen in Zukunft immer mehr vernetzte Hausgeräte mit Tizen laufen.


Mehr Artikel

News

6 Grundsätze für eine KI-taugliche Datenbasis

Wer Künstliche Intelligenz nutzen will, muss über eine vertrauenswürdige Datengrundlage verfügen. Daten sind das Lebenselixier von KI-Systemen und bestimmen maßgeblich die Qualität und Zuverlässigkeit der Ergebnisse. Nur so können KI-Modelle robust, anpassungsfähig und vertrauenswürdig arbeiten. […]

News

Cybersicherheitsbudgets werden falsch priorisiert

Der ICS/OT Cybersecurity Budget Report 2025 von OPSWAT deckt erhebliche Lücken in den Cybersicherheitsbudgets sowie einen Anstieg von ICS/OT-fokussierten Angriffen auf. Ferner wird deutlich, wie durch eine unzureichende Finanzierung, falsch gesetzte Prioritäten und uneinheitliche Abwehrmaßnahmen kritische Infrastrukturen immer raffinierteren Bedrohungen ausgesetzt sind. […]

News

Nach dem Hype: Diese vier KI-Trends werden 2025 weiterhin prägen

Die vergangenen zwei Jahre haben einen regelrechten KI-Boom erlebt. Insbesondere generative Modelle (GenAI) haben sich rasant weiterentwickelt und etablieren sich zunehmend als feste Größe in den Arbeitsprozessen von Organisationen weltweit. Angesichts dieser Dynamik fragen sich nun viele Unternehmen, welche Entwicklungen das Jahr 2025 bestimmen werden und welche Potenziale sich daraus ergeben. […]

News

Generative KI als Sicherheitsrisiko

Eine neue Studie von Netskope zeigt einen 30-fachen Anstieg der Daten, die von Unternehmensanwendern im letzten Jahr an GenAI-Apps (generative KI) gesendet wurden. Dazu gehören sensible Daten wie Quellcode, regulierte Daten, Passwörter und Schlüssel sowie geistiges Eigentum. Dies erhöht das Risiko von kostspieligen Sicherheitsverletzungen, Compliance-Verstößen und Diebstahl geistigen Eigentums erheblich. […]

Be the first to comment

Leave a Reply

Your email address will not be published.


*