2025 wird das Jahr der pragmatischen Umsetzung von KI-Projekten

Trotz des enormen Fortschritts im Bereich der künstlichen Intelligenz, stehen die großen Umbrüche noch bevor. 2025 werden viel diskutierte Anwendungen umgesetzt und die Automatisierung rasch vorangetrieben. [...]

Nach einer Phase des Testens und Experimentierens folgt 2025 eine Phase der pragmatischen KI, in der bisher viel diskutierte Anwendungen großflächig umgesetzt werden. (c) stock.adobe.com/Gelpi

Was gestern noch der große Trend war, ist in vielen Bereichen längst Standard: Der Wandel in der IT ist rasant und hat enorme Auswirkungen auf die Art, wie wir arbeiten, kommunizieren und leben. Mit der Verbreitung von künstlicher Intelligenz und von GenAI (generativer künstlicher Intelligenz) haben sich viele neuen Anwendungen in den Unternehmen durchgesetzt.

„Wir haben 2024 in vielen Projekten einen eindeutigen Shift wahrgenommen“, sagt Eviden-Austria-CEO Markus Schaffhauser in seinem Jahresrückblick. Das zeigt sich etwa daran, dass in den Betrieben keine Pilotprojekte mehr gestartet werden. KI wird gleich von Beginn für den Echtbetrieb gestartet und muss auch unmittelbar einen wirtschaftlichen Nutzen bringen.

Automatisierung schwächt Fachkräftemangel ab

Ein deutlicheres Bild zeigt sich auch bei den Folgen des Einsatzes: „Bis vor kurzem hieß es oft, KI wird keine Arbeitsplätze ersetzen. Der aktuelle Einsatz zeigt ein klar anderes Bild. Das ist nicht nur gut, sondern absolut notwendig“, sagt Schaffhauser zur transformativen Kraft von KI. Die neuen Technologien können bis zu 40 Prozent der Tätigkeiten im Bereich Verwaltung automatisieren, bis zu 30 Prozent im Kundenservice und immerhin noch 25 Prozent im Finanzbereich. „Diese Automatisierung brauchen wir für den Standort Österreich ganz dringend. Aufgrund des demografischen Wandels wird es bald viel zu wenig qualifiziertes Personal geben. Jede Automatisierung ist da mehr als begrüßenswert“, erklärt Schaffhauser die künftigen Problemfelder.

Welche Entwicklungen erwarten uns nun 2025? Der Einsatz von KI wird sich deutlich beschleunigen. Dabei wird auf den positiven Erfahrungen der aktuellen Projekte aufgesetzt. „Mit dem Eviden Knowledge Assistant wird bereits eine Vielzahl an Dokumenten, Verträgen oder Regelungen leicht und mit natürlicher Sprache durchsuch- und verwendbar. Damit konnten Organisationen und Unternehmen ihr Wissensmanagement auf eine neue Stufe heben“, sagt Schaffhauser. „Mit diesen positiven Erfahrungen im Backoffice, wird KI 2025 stärker dazu genutzt, auch das Geschäft zu transformieren. Nach dem Testen und Experimentieren kommen wir in eine Phase der pragmatischen KI – jetzt wird großflächig umgesetzt.“

Markus Schaffhauser ist CEO von Eviden Austria. (c) Eviden

Die Cloud-Trends 2025

Neben dem KI-Einsatz bringt auch Cloud Computing ein enormes Potenzial und weiteres Wachstum für den Standort Österreich. Ist die Cloud zwar längst fest in der Unternehmenslandschaft verankert, so zeigen sich auch hier neue Entwicklungen und klare Trends ab. KI und Machine-Learning-Ansätze werden auch hier integriert und es gibt zusätzliche Dynamik im Bereich Edge Computing. Damit wird die Verarbeitung von Daten wieder etwas näher an die Datenquelle gerückt. Das verkürzt Latenzen und macht so manche KI-Anwendung erst möglich.

Um einem Vendor-Lockin entgegenzuwirken setzten im kommenden Jahr immer mehr Unternehmen auf Multi- und Hybrid-Cloud-Ansätze und unter dem Stichwort Cloud-native Technologien werden Anwendungen künftig immer häufiger aus der Cloud heraus entwickelt und bereitgestellt. Das steigert nicht nur die Flexibilität, sondern auch die Skalierbarkeit und die Kosteneffizienz.

Datensouveränität gewinnt an Bedeutung

Nicht zuletzt müssen die Themen Datensouveränität und IT-Security in der Wahrnehmung der Unternehmen künftig einen wichtigeren Stellenwert einnehmen. International zeigt sich gerade ein stärkerer Wettbewerb und neue regulatorische Hürden. Für Unternehmen wird damit nicht nur der Einsatz von souveränen Clouds wichtiger, sondern auch eine auch die Security bekommt im unruhigeren Umfeld eine neue Relevanz.

In diesem Umfeld zeigt sich, dass 2025 für Unternehmen einige wichtige Schritte bevorstehen. Mit gezielten Maßnahmen können durch die Digitalisierung rot-weiß-rot aber schnell die richtigen Weichen für einen nachhaltig erfolgreichen Standort gestellt werden. 


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