Alles zur Apple-Keynote 2019

Neue iGeräte und zwei spannende Streaming-Dienste. Die Apple Keynote hat auch diesen September einige interessante Neuigkeiten produziert. [...]

Das iPhone 11 Pro ist beeindruckend, wenn auch für den Durchschnittsnutzer völlig Overkill. (c) Apple

Apple hat an seiner alljährlichen September-Keynote das neue iPhone 11, einen Streaming-Dienst sowie weitere Hard- und Software vorgestellt. Die Leaks wurden dabei grösstenteils bestätigt. Einige Überraschungen gab es dennoch. Beginnen wir mit dem Haupt-Event: Dem iPhone 11.

iPhone 11

Das iPhone 11 wird zum direkten Nachfolger des iPhone XR, das sich laut Apple besser verkauft hat als alle anderen Modelle. Entsprechend sind auch die Spezifikationen des «günstigen» iPhones vergleichbar mit dem XR. Es gibt das gleiche 6,1-Zoll-LCD mit IPS-Panel und einer Auflösung von 1792 mal 828 Pixel (326 ppi).

Das Innere des iPhone 11 wurde jedoch im Vergleich zum Vorjahr klar verbessert. Das beginnt beim Antrieb: Der neue A13-Chipsatz liefert noch einmal mehr Rechenleistung als der bereits ordentlich flotte A12 in den iPhones des Vorjahrs.

Diese zusätzliche Rechenleistung wird hauptsächlich für die Kamera verwendet. Genauer gesagt für die Berechnungen hinter der Kamera. Die neuen iPhone-Modelle gehen in Sachen Computer-Fotografie an neue Grenzen.

Auf der Hardware-Seite verbaut Apple zwei relativ reguläre Kamerasysteme im iPhone 11. Da wäre einmal ein Weitwinkelobjektiv mit einer Brennweite von 26 mm und einer maximalen Blendenöffnung von ƒ/1.8. Die zweite Kamera ist ein Ultraweitwinkel mit 13 mm und ƒ/2.4. Beide Sensoren verarbeiten 12 Mpx, allesamt Fokus-Pixel, was für schnelleren und akkurateren Autofokus sorgt. Besonders bei schlechten Lichtverhältnissen.

Wichtiger als die Hardware ist jedoch die Software. Apple spendiert seinen neuen iPhones (und den letztjährigen Modellen) gleich einige Software-Updates, die es ordentlich in sich haben.

Neu ist hierbei der Nachtmodus, der dunkle Szenen mit Hilfe von Software aufmotzt. Die Kamera schiesst dabei mehrere Bilder mit verschiedenen Belichtungszeichen und Einstellungen. Der optische Bildstabilisator hilft hier, die Bilder besser überlappen zu können. Danach kombiniert die Software alle Teile der Bilder, die scharf sind und passt Farben und Kontrast so an, dass ein nahtloses Bild daraus entsteht. Dazu wird das Bild automatisch de-noised und wieder geschärft. Das Endergebnis soll deutlich hellere, schärfere Nachtbilder ermöglichen.

Ebenfalls verbessert wurde der Portrait-Modus. Die Personenerkennung wurde überarbeitet und erkennt neu auch gängige Haustiere. So kann der Portrait-Modus auch mit unseren flauschigen Freunden verwendet werden. Dazu gibt es einen neuen Portrait-Effekt: «High-Key Light Mono». Dabei wird eine Studio-Technik simuliert, bei der das Subjekt hell beleuchtet vor einen hellen Hintergrund platziert wird. Das im Gegensatz zu einer Low-Key-Aufnahme, die sehr spärliche Beleuchtung mit dunklen Hintergründen kombiniert.

Smart-HDR erkennt neu Personen und behandelt diese beim Tone-Mapping anders als den Hintergrund. Das hilft vor allem dabei, Hauttöne natürlich zu belassen und Personen im Gegenlicht aufzuhellen.

Die Kamera-App erhält ebenfalls kleinere Verbesserungen. Spannend: Ist die Weitwinkel-Kamera ausgewählt, sehen Sie stets auch den Ausschnitt der Ultraweitwinkel-Kamera im Hintergrund. So sehen Sie auf einen Blick, wie viel mehr Sie mit dem anderen Objektiv ablichten könnten. Ebenfalls interessant ist die neue QuickTake-Funktion. Halten Sie dazu einfach die Auslöser-Taste im Foto-Modus gedrückt, um eine Videoaufnahme zu starten. Eine ähnliche Funktionalität gibt es beispielsweise bereits in Instagram. Es wird so lange Video aufgenommen, bis Sie die Taste loslassen. Alternativ können Sie den Auslöser auch mit dem Daumen nach rechts wischen, um dauerhaft auf Video zu wechseln.

Apropos Video. Auch hier hat Apple aufgerüstet: 4K-Video bei 60 FPS ist neu möglich, sogar mit der Einstellung für erweiterte dynamische Reichweite. Dazu gibt es Zeitlupen in 1080p und 120 oder 240 FPS, sowie einen verbesserten optischen Bildstabilisator auf dem Weitwinkel-Objektiv.

Die Frontkamera wurde ebenfalls verbessert. Wie die Hauptkameras liefert auch sie 12 Mpx mit einer Blendenöffnung von ƒ/2.2 und sechs Portrait-Effekten. Neu kann auch die Frontkamera 4K-Video in 60 FPS aufnehmen, wenn auch mit erweiterter dynamischer Reichweiter nur bei 30 FPS. Dafür gibt es Zeitlupen in der Frontkamera, mit 1080p und 120 FPS. Apple nennt das #slowfie.

Falls Sie sich schon gefragt haben, ob sie hier eigentlich einen Kameratest lesen: Nein, es handelt sich immer noch um ein Mobiltelefon. Man kann damit sogar telefonieren, sollte man das wirklich wollen. Laut Apple sogar noch länger als mit den bisherigen Modellen. Eine Stunde länger soll der Akku im Vergleich zum iPhone XR halten. Das beim kontinuierlichen Videoschauen. Dazu hat Apple noch ein paar kleinere Dinge verbessert. FaceID reagiert schneller und aus extremeren Winkeln, und die Wasser- und Staubresistenz wurde von IP67 auf IP68 aufgebessert. Das heisst: Wasserdicht bis zwei Meter Tiefe und 30 Minuten Dauer. Kein Thema ist auch dieses Jahr USB-C. Apple hält am Lightning-Anschluss fest. 5G wurde ebenfalls mit keinem Wort erwähnt.

Das iPhone 11 ist in sechs Farben erhältlich. Neben dem üblichen Schwarz, Weiss und Rot gibt es dieses Jahr laut Apple: Violett, Gelb und Grün. In der Realität ist es eher Flieder, Gelb und Mint. Schick sind die neuen Farben aber alleweil.

Preislich ist das iPhone 11 ebenfalls mit dem XR vergleichbar. Das Smartphone ist in drei Speichervarianten erhältlich:

  • 64 GB für 799 Euro
  • 128 GB für 849 Euro
  • 256 GB für 969 Euro

Vorbestellungen nimmt Apple ab dem 13. September um 14 Uhr entgegen. Im Store erhältlich ist das iPhone 11 ab dem 20. September.

iPhone 11 Pro

Während das iPhone 11 wahrscheinlich zur Wahl der meisten Nutzer werden wird, wäre Apple nicht Apple ohne eine kleine technologische Machtdemonstration. Das iPhone 11 Pro ist beeindruckend, wenn auch für den Durchschnittsnutzer völlig Overkill. Ein wenig als würde man innerorts mit einem Porsche 911 in die Migros fahren.

Das beginnt beim Display. Apple hat seinem neuen Luxus-iPhone ein Display der Profiklasse spendiert. Das OLED-Display schafft zwischen dunklem Schwarz und Höhen bis zu 800 nits alle Helligkeitsstufen. Für HDR-Fotos und HDR10-Filme kann das Display sogar Spitzen bis 1200 nits darstellen. Kombiniert mit der iPhone-typischen Farbgenauigkeit und Technologien wie True Tone, dürfte das Display des iPhone 11 Pro locker an der Spitze der aktuellen Smartphones mitmischen. Das iPhone 11 Pro ist in zwei Grössen verfügbar: Einmal in 5,8 Zoll und einmal in 6,5 Zoll. Beide Displays verfügen über die gleiche Pixeldichte von 458 ppi. Das heisst beim kleineren iPhone 11 Pro eine Auflösung von 2436 mal 1125, und beim grösseren iPhone 11 Pro Max leicht höhere 2688 mal 1242 Pixel.

Wie Sie sich wahrscheinlich denken können, geht es auch beim Pro-iPhone ein gutes Stück um die Kamera. Das iPhone 11 Pro bietet die gleichen zwei Kameras wie das 11. Einmal 26 mm ƒ/1.8 und einmal 13 mm ƒ/2.4. Dazu kommt die dritte Kamera, ein 52 mm Standardobjektiv mit einer Blendenöffnung von ƒ/2.0. De facto ist das 26mm-Objektiv Standard. Das Superweitwinkel-Objektiv wird als 0,5-fache Alternative behandelt, und das 52-mm-Objektiv als zweifaches Zoom.

Apple nutzt die Leistung des neuen Chipsatzes für Maschinenlernprozesse für Foto und Video. Die Kamera des iPhone 11 Pro kombiniert für ein Foto neun verschiedene Bilder. Acht dieser Bilder sind permanent im Zwischenspeicher, solange die Kamera-App offen ist. Drückt man den Auslöser, kommt das neunte Bild dazu und alle Bilder werden in Bruchteilen einer Sekunde zu einem einzelnen Foto kombiniert. Apple nennt den Vorgang offiziell «Deep Fusion» und inoffiziell «Computational Photography Mad Science», wobei letzteres wohl akkurater ist.

Auch in Sachen Videos ist das iPhone 11 Pro noch eine Spur besser wie das reguläre iPhone 11. Die meisten Videofunktionen sind gleich, allerdings macht das Pro viel aus seiner dritten Kamera. Besonders beeindruckend: Das iPhone 11 Pro kann alle vier Kameras gleichzeitig für Video verwenden. So können Sie mit einer passenden App beispielsweise im Weitwinkel filmen und dabei gleichzeitig die Ansichten der anderen drei Kameras im Auge behalten. Dann per Fingertipp, wechseln Sie einfach auf eine andere Kamera. Währenddessen werden die Videodaten von allen vier Kameras verarbeitet. Bearbeiten kann man die Videos dann direkt in der Photos-App, welche neu die gleichen Bearbeitungswerkzeuge für Fotos auch für Videos anbietet.

Einen grossen Schritt macht Apple in Sachen Akku. Während das iPhone 11 nur mässig länger hält, ist das Pro gleich ein gutes Stück länger im Saft. Vier Stunden mehr sollen es beim 11 Pro sein, und sogar fünf Stunden mehr beim 11 Pro Max. Wie schon beim iPhone 11 handelt es sich dabei um durchgehendes Videoschauen. Anders als beim günstigeren Modell ist beim 11 Pro das 18-Watt-Schnelladegerät im Lieferumfang enthalten.

Das iPhone 11 Pro ist preislich etwa mit dem XS vergleichbar. Beide Modelle sind in den gleichen Speichervarianten erhältlich.

iPhone 11 Pro:

  • 64 GB für 1149 Euro
  • 256 GB für 1.319 Euro
  • 512 GB für 1.549 Euro

iPhone 11 Pro Max:

  • 64 GB für 1.249 Euro
  • 256 GB für 1.419 Euro
  • 512 GB für 1.649 Euro

Vorbestellungen nimmt Apple ab dem 13. September um 14 Uhr entgegen. Im Laden erhältlich ist das iPhone 11 ab dem 20. September.

Am Rande: iOS 13

Gar nicht an der Keynote erwähnt wurde iOS 13. Die nächste Version des iPhone-Betriebssystems erscheint am 19. September und somit pünktlich zum Launch der neuen iPhones. Das Update erhalten alle iPhones bis zurück zum iPhone 6S und dem iPhone SE.

Die grösste Neuerung, zumindest optisch, ist der systemweite Dark Mode. Dieser kann entweder permanent, oder automatisch zum Sonnenuntergang aktiviert werden.

An der Foto-Front gibt es einen Slider zum Einstellen der Effektstärke im Portraitmodus. Zudem wurde die Fotos-App überarbeitet. Die Steuerung zwischen verschiedenen Zeitabschnitten ist mit der neuen Oberfläche einfacher. Auch die Bearbeitungs-Optionen in Fotos wurden überarbeitet und sollen intuitiver zu bedienen sein.

Auch hier wurden Stärke-Slider für Effekte und Filter hinzugefügt. Wie bereits im Abschnitt zum iPhone 11 erwähnt gibt es einen neuen Portrait-Effekt und fast alle Foto-Bearbeitungswerkzeuge können neu auch für Videos verwendet werden.

Apple lanciert mit iOS 13 seinen SSO-Dienst. Apple-Nutzer können sich neu mit ihrer AppleID und den verknüpften biometrischen Möglichkeiten bei Apps anmelden und einloggen. Das fügt eine weitere Ebene an Sicherheit hinzu, macht den Nutzer aber etwas mehr von Apple abhängig.

Letztlich wurden diverse weitere Apps teilweise drastisch verbessert. Unter Anderem: Maps erhält neu «Look Around», eine Konkurrenz zu Googles Street View, allerdings erst in einigen US-Städten. Neu können auch Sammlungen und Favoriten erstellt werden, alles dargestellt auf einer verbesserten Kartenansicht. Siri erhält eine neue Stimme und mehr Funktionalität für Shortcuts. QuickPath bringt Tippen per Wischbewegungen auf die iPhone-Tastatur. Eine neue Reminders-App hilft, sich an Termine zu erinnern. Und besonders wichtig: Mehr Kleidungsstücke und Gegenstände für Memojis! Zu guter Letzt soll iOS 13 noch etwas schneller laufen.

Apple Watch Series 5

Das kleinste Apple-Gerät bekommt ebenfalls eine neue Generation. Die Apple Watch Series 5 erscheint zeitgleich mit den neuen iPhones und bietet einige kleinere Upgrades. Das Hauptaugenmerk gilt dem Ziffernblatt. Wörtlich. Neu bleibt das Display der Apple Watch permanent eingeschaltet. Ähnlich wie man das von einigen Smartphones her kennt. Die Vorteile sind klar: Die Armbewegung, um das Display zu aktivieren ist nicht mehr zwingend nötig, wodurch man wirklich immer auf seine Uhr schauen kann.

Die erste Frage, die sich stellt, ist aber: Wie hält der Akku das aus? Laut Apple: problemlos so lange wie bisher, aufgrund von schlauem Energiemanagement. Statt das Display auszuschalten, wird es neu einfach gedimmt. Zudem reduziert es seine Bildwiederholrate auf 1 Hz. Das spart massiv Energie und reicht für eine Uhr problemlos aus. Hebt man den Arm, wird das Display wie gewohnt wieder aktiviert.

Längst überfällig ist das Watch Studio. Hinter diesem schön klingenden Namen versteckt sich etwas, was eigentlich von früh an hätte Standard sein sollen. Ein Watch-Käufer kann sich neu seine Uhr selbst zusammenstellen. Jede Kombination von Uhrgehäuse und Armband ist möglich.

In Sachen Gesundheit kann die Watch 5 die elektronische Herzfrequenz überprüfen und auf mögliche Probleme hinweisen. Eine neue Lärm-App meldet hohe Umgebungslautstärke und warnt vor potenziellen Schäden. Für Frauen gibt es neu eine App, mit der sich der Menstruationszyklus leichter aufzeichnen und beobachten lässt.

Weiter wird die Watch ein wenig unabhängiger vom iPhone. Mit der SIM-Version können Anrufe getätigt werden, ohne dass ein iPhone in der Nähe sein muss. Auch Apple Music, der App Store und Siri sind auf der Watch zu Hause. Für Abenteuerlustige gibt es neuerdings sogar eine Kompass-App.

Die Apple Watch Series 5 ist ab dem 20. September erhältlich. Der Preis variiert je nach gewähltem Armband. Mit den Standard-Armbändern ergeben sich die folgenden Preise:

  • 40mm Gehäuse ohne mobile Daten für 449 Euro
  • 40mm Gehäuse mit mobilen Daten für 549 Euro
  • 44mm Gehäuse ohne mobile Daten für 479 Euro
  • 44mm Gehäuse mit mobilen Daten für 579 Euro

Apple legt das reguläre iPad neu auf. Zumindest teilweise. Optisch sieht das iPad der siebten Generation jedenfalls noch genau gleich aus wie das Vorgängermodell. Grösser ist der Sprung dafür beim Betriebssystem. Doch der Reihe nach:

iPad 7. Generation

Es gibt ein neues iPad. Und zwar einen Nachfolger für das reguläre iPad, also nicht das Air, Pro oder Mini, sondern einfach das iPad. Apple lockt mit einem fantastisch klingenden Einstiegspreis von Fr. 379.-. Allerdings kommt dieses Modell mit lächerlichen 32 GB Speicherplatz daher. Die einzige andere Konfiguration bietet 128 GB, kostet aber bereits Fr. 489.-. Für mobiles Netz legt man dann gleich noch einmal 150 Franken drauf, oder bastelt sich per Handy einen Hotspot.

Wie bereits erwähnt ist das neue iPad optisch praktisch identisch mit dem Vorgänger. Das ist zwar nicht per se schlecht, die breiten Ränder sehen 2019 aber schon ein wenig altbacken aus. Bedenkt man allerdings, dass Apple sein iPad mittlerweile als Einsteigergerät vermarktet, macht das durchaus Sinn. Entsprechend fällt auch der etwas in die Jahre gekommene A10-Chipsatz kaum auf. Fans des Home-Buttons können sich freuen, denn der ist beim iPad von 2019 noch immer prominent platziert.

Neu ist vor allem das Display. Mit 10,2 Zoll ist es ein wenig grösser als zuvor und bietet mit 3,5 Millionen Pixel ein schärferes Bild als bisher.

Wo das iPad jedoch besonders punkten kann ist nicht bei der Hardware selbst. Vielmehr sind es das Zubehör und das Betriebssystem, welche das neue iPad durchaus zu einem ernstzunehmenden Laptop-Konkurrenten machen. Das neue iPad ist mit dem Smart Connector für diverse Tastaturen kompatibel und kann so einfach zu einem soliden Arbeitsgerät umgewandelt werden. Der Rest kommt vom neuen iPadOS:

iPadOS

Ist es ein neues OS für Tablets? Ist es MacOS für das iPad? Nein, iPadOS ist iOS mit einem neuen Anstrich. Das neue «Betriebssystem» von Apple ist komplett auf iOS basiert, bietet aber einige Zusatzfunktionen nur für das iPad. Dabei handelt es sich vor allem um Multitasking-Aufgaben. Apps können leichter nebeneinander platziert werden und der Wechsel zwischen Apps gelingt auch per Wischbewegung. Neu können auch mehrere Fenster der gleichen App geöffnet werden, was beispielsweise für Office-Apps sehr nützlich ist.

Der Home-Bildschirm wurde für iPadOS komplett überarbeitet. Die Icons rücken etwas näher zusammen und machen dafür Widgets platz. Diese können in iPadOS auch an den Startbildschirm angehängt werden und bleiben so permanent sichtbar.

Weitere Highlights von iPadOS sind: Mit Sidecar können Sie das iPad als zweiten (Touch-)Bildschirm für einen Mac verwenden. Die Tastatur kann schwebend über Apps gelegt und auf Wunsch in die Ecke verkleinert werden. Neu werden externe Laufwerke wie Festplatten als eigene Datenträger unterstützt, nicht nur als Import-Quellen. Neuerungen an Apps, die bereits in iOS 13 besprochen wurden, gelten auch für iPadOS.

Apple TV+

Die meisten Gerüchte und Spekulationen gab es im Vorfeld der Keynote um den Streamingdienst Apple TV+. Jetzt ist die Katze aus dem Sack: Apple lanciert einen Streamingdienst für Serien und Filme aus Eigenproduktion. Das TV+-Angebot wird über die neue App «Apple TV» vertrieben, wo auch andere Anbieter wie HBO einen Platz haben. Die App ist sowohl auf Apple-Geräten als auch auf diversen Smart-TVs von Herstellern wie Sony oder Samsung verfügbar.

Noch etwas unklar ist das genaue Angebot des Dienstes. Bisher sind nur diverse Eigenproduktionen bekannt, sowie einige weitere Serien, die in den Monaten nach dem Launch veröffentlicht werden sollen. Ob allenfalls lizenzierte Serien und Filme von anderen Produktionshäusern angeboten werden sollen ist noch nicht ganz klar. Angesichts des eher tiefen Preises von Apple TV+ scheint das aber unwahrscheinlich.

Apple TV+ startet am 1. November und kostet 6 Franken pro Monat für die gesamte Familie (bis zu sechs Personen). Beim Kauf eines neuen iPhone, iPad, Apple TV oder Mac ist ein ganzes Jahr Apple TV+ inbegriffen.

Apple Arcade

Als zweiten Abodienst neben TV+ lanciert Apple das Game-Abo Apple Arcade. Dabei handelt es sich um ein monatliches Abo für Games auf iOS- und macOS-Geräten. Für 6 Franken pro Monat erhalten bis zu sechs Familienmitglieder Zugang zu über 100 Games, die im Laufe dieses Herbstes veröffentlicht werden.

Technisch gesehen bringt die Arcade einige interessante Features. So werden Spielstände fliessend zwischen Geräten synchronisiert. Aller Games sind zudem kompatibel mit Bildschirmzeit und der Kindersicherung. Für Reisen könne Games auch komplett heruntergeladen werden und sind so ohne Internetverbindung spielbar.

Die Arcade ist also weniger ein Abo für die breite Masse an iOS-Games, sondern ein Zugang zu ausgewählten Titeln, die diversen Anforderungen entsprechen müssen. Das hat durchaus positive Auswirkungen auf teilnehmende Games. Spiele in der Apple Arcade enthalten keine Werbung oder weitere In-App-Käufe, sondern sind komplett und ohne ständiges Betteln und Nörgeln spielbar. Umstrittene Geschäftsmodelle wie Lootboxen oder Gacha-Systeme sind somit ebenfalls tabu. Das könnte sogar den grössten Abo-Gegnern das Angebot schmackhaft machen.

Es erstaunt daher auch kaum, dass sich Apple für die ersten Arcade-Games nicht nur an gestandene Mobile-Entwickler, sondern auch einige namhafte Konsolen-Entwickler gewandt hat. Aktuell klingt die Arcade ein wenig wie ein Abo für eine Reise in eine Zeit, in der Games noch mehr durch ihren Inhalt als durch ihr Geschäftsmodell definiert wurden. Spannend ist das vor allem auch dadurch, dass mit macOS ein Desktop-System unterstützt wird.

Die Apple Arcade öffnet Ihre Pforten am 19. September, zusammen mit iOS 13. Das Abo kostet 6 Euro pro Monat für bis zu sechs Familienmitglieder. Der erste Monat ist kostenlos.


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