Auf diese IT-Trends sollten Unternehmer 2021 achten

Ungeachtet aller unvorhersehbaren Turbulenzen, die die COVID-19-Pandemie hervorgerufen hat, sind Trendprognosen wichtig für Unternehmen, damit sie sich auf kommende Herausforderungen vorbereiten können. Danny Allen, CTO bei Veeam und Mario Zimmermann, Country Manager Austria bei Veeam, blicken in die Zukunft und beschreiben, worauf Unternehmer 2021 ihren Fokus legen sollten. [...]

Mario Zimmermann, Country Manager Austria bei Veeam (c) Veeam Software
Mario Zimmermann, Country Manager Austria bei Veeam (c) Veeam Software

Die Auswirkung der COVID-19-Pandemie auf die heimische Digitalisierung ist mittlerweile klar ersichtlich: „Die Pandemie hat in Österreich die digitale Transformation stark vorangetrieben, so dass die IT ganz klar eine Schlüsselrolle in 2020 eingenommen hat“, bringt  es Mario Zimmermann, Country Manager Austria bei Veeam auf den Punkt. „Es galt hier den exponentiell angestiegenen Bedarf an Fernarbeitsplätzen zu decken und gleichzeitig sicherzustellen, dass die Datenverfügbarkeit und Datensicherheit gegeben sind, ohne die Geschäftskontinuität zu beeinträchtigen“, beschreibt Zimmermann die Herausforderung an die IT. Der verstärkte Bedarf nach Homeoffice-Arbeitsplätzen führte wieder zu einem Ausbau der Cloud-Infrastruktur. Zimmermann: „IT-Verantwortliche haben daher vermehrt auf hybride IT-Infrastrukturen gebaut, welche eine Cloud- beziehungsweise Multi-Cloud-Nutzung in Kombination mit On-premises-Lösungen vorsieht.“ 

Dies sei ein Trend, der sich 2021 mit Sicherheit fortsetzen werde. „Dabei wird effizientes Cloud-Datenmanagement ebenso weiter an Bedeutung gewinnen, genauso wie innovative Softwarelösungen, die Applikationen wie Microsoft Office 365 und Microsoft Teams gezielt und umfassend schützen, um Datenverlust durch einfache Benutzerfehler oder externe Bedrohungen zu verhindern“, erläutert der österreichische Veeam-Country-Manager, um sodann den Fokus auf ein weiteres höchst brisantes Thema zu lenken: Security, insbesondere der Schutz gegen Cyber-Attacken und Ransomware, werde auch 2021 ein hochaktuelles Thema bleiben. „Securitykonzepte müssen nämlich kontinuierlich auf den neusten Stand gebracht werden und eine moderne Backup-Strategie ist hier unerlässlich,“ konstatiert Mario Zimmermann.

Danny Allan, CTO und SVP Product Strategy,
Veeam Software (c) Veeam Software)

Ein umfassendes Bild der IT-Trends für 2021 zeichnet Danny Allan, CTO und SVP Product Strategy bei Veeam. Nachfolgend sind seine Prognosen angeführt.

Stärkerer Fokus auf Schutz und Verwaltung von Daten auf Kollaborationsplattformen in der Cloud

„Bereits vor der Pandemie gab es viele Firmen, deren Belegschaft sowohl im Büro als auch im Homeoffice tätig war. Jedoch wurde dieser Trend durch die COVID-19 Pandemie nochmals beschleunigt. Da viele Unternehmen ihre Möglichkeiten für die Arbeit zu Hause bis Mitte nächsten Jahres erweitern, wird die Abhängigkeit von Cloud-basierten Kollaborationsplattformen wie Microsoft Teams und Slack nur noch zunehmen. Das bedeutet, dass noch mehr Mitarbeiter versuchen werden, die Möglichkeiten der Cloud zu nutzen, um einen Datenfluss aus Kollaborationsplattformen zu speichern. Im Jahr 2021 wird dies zu mehr Fokus, einem stärkeren Bewusstsein und einem höheren Bedarf an Datenschutz und -verwaltung für Kollaborationssoftware führen.“

Softwaredefinierte Modelle rücken mit Rückgang der Hardware-Nutzung stärker in den Vordergrund 

„Hardware-Geräte werden an Attraktivität verlieren, wenn wir uns softwaredefinierten Modellen zuwenden. Vor zehn Jahren gab es Hardware, die jeder haben wollte. Tatsächlich hatten diese Geräte aber nicht das vorhergesagte Durchhaltevermögen. Was wir erlebten war eine Verlagerung hin zu Backup-as-a-Service und weg von den Geräten selbst. Die Fernarbeit während der Pandemie hatte einen echten Einfluss auf den Umgang mit Hardware im Jahr 2020, der sich bis ins Jahr 2021 fortsetzen wird, da softwaredefinierte Modelle im Mittelpunkt stehen.“

Machine Learning wird in Bezug auf Daten und der Cloud demokratisiert

„Wir sehen bereits jetzt“, so Allan, „dass Organisationen die unbegrenzten Möglichkeiten erkennen, die ihnen durch bereits gesammelte Daten zur Verfügung stehen. Die Wiederverwendung von Daten wird ein großer Trend sein, den wir bis 2021 beobachten werden. Viele Unternehmen nutzen die Möglichkeiten des maschinellen Lernens, um dies zu erreichen. Diese Entwicklung befindet sich zwar noch im Anfangsstadium; die Akzeptanz wird jedoch zunehmen, wenn Organisationen erkennen, wie sie bereits vorhandene Daten analysieren und wiederverwenden können. Durch die Nutzung von maschinellem Lernen in der Cloud werden Unternehmen schließlich intelligenter werden.“

Bußgelder für die Nichteinhaltung von Vorschriften werden nicht nach oben gehen, sondern tendenziell weiter sinken

„Datenschutz und Datenschutzbestimmungen werden 2021 weiter an Bedeutung gewinnen. Es ist sehr wahrscheinlich, dass wir im neuen Jahr die ersten Vorschläge für Bundesvorschriften zum Datenschutz sehen werden. Allerdings werden die Bußgelder für die Einhaltung der Vorschriften den Abwärtstrend fortsetzen, den wir im Jahr 2020 gesehen haben. Wir sahen 2019 einen massiven Anstieg bei den Geldstrafen für die Nichteinhaltung von Vorschriften, was zeigt, wie ernst DSGVO, CCPA und andere Regularien genommen werden müssen. Jetzt, da diese Aufmerksamkeit und das Bewusstsein dafür vorhanden sind, wird die Verlagerung mehr in Richtung einer einheitlicheren Datenschutzbestimmung auf Bundesebene erfolgen.“

IT-Ausgaben werden nach 2020 wieder ansteigen – die größten Beträge werden in Sicherheit und Hardware investiert

„Trotz der wirtschaftlichen Turbulenzen, die durch die Pandemie im Jahr 2020 hervorgerufen wurden, werden die allgemeinen IT-Ausgaben im neuen Jahr um fünf bis zehn Prozent steigen. Die Schwerpunkte konzentrieren sich wahrscheinlich am meisten auf Sicherheit, allgemeine Systemmodernisierungen (Backup, Anwendungen, Cloud-Migrationen usw.) und die Aktualisierung der Hardware. Darüber hinaus werden Organisationen einen Blick darauf werfen, was im Jahr 2020 auf Eis gelegt wurde, um IT-Ausgaben zu ermitteln, die jährlich wiederkehrend anfallen. Beispielsweise sollte die Hardware alle drei Jahre ausgetauscht werden, und wenn die Pandemie die Aufmerksamkeit einer Organisation in Bezug auf die Hardware abgelenkt hat, dann kann man sicher sein, dass dieses Thema im Jahr 2021 ganz oben auf der Liste stehen wird.2

Mehr Mitspracherecht der Entwickler bei technologischer Ausrichtung und Datenstrategie von Unternehmen

„Wir werden in allen Branchen stark steigendes Mitspracherecht erleben, bei dem sich die CIOs mehr auf ihre Entwicklungsteams verlassen werden, um die technische Ausrichtung des Unternehmens zu lenken. In der Vergangenheit haben Entwicklungsteams einen Top-Down-Ansatz verfolgt, um ihre Daten in die Cloud zu verlagern. Dies hat sich jedoch – wie viele Dinge in der Welt – im Zuge der Pandemie mit dem verstärkten Einsatz von Cloud-basierten Umgebungen geändert. Im Jahr 2021 werden die DevOps-Teams weiterhin weitaus mehr Einfluss auf den Datenstrategieprozess haben. Infolgedessen wird die Mobilität der Workloads zunehmen, was mit einer Zunahme der Cloud-Datenverwaltungstechniken korreliert.“


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