Ausgelöst durch die Pandemie, haben sich viele Unternehmen über Nacht auf Homeoffice-Lösungen eingestellt, Meetings über Videokonferenzen virtualisiert und ein stärkeres Augenmerk auf IT-Sicherheit gelegt. [...]
„Das zeigt, wie wendig, schnell und fokussiert viele Unternehmen auf die Krisen reagiert haben. Die Pandemie hat aber auch gezeigt, dass Breitband und Hochleistungsbreitband, Stichwort Glasfaser, oberste Priorität haben und der Netz-Ausbau noch schneller voran gehen muss. Die Betriebe haben Ihre Hausaufgaben über Nacht gelöst, der Highspeed-Internet-Ausbau hinkt aber noch hinterher“, sagt Alfred Harl, Obmann des Fachverbands Unternehmensberatung, Buchhaltung und Informationstechnologie (UBIT) der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ).
Highspeed-Internet für Highspeed-Wirtschaft
Denn das Wort Highspeed-Internet, vor allem hinsichtlich Glasfasernetzausbau, ist in Österreich vielerorts noch eine Wunschvorstellung. So ist Österreich mit nur 3,3 Prozent „Anteil von Glasfaseranschlüssen an allen stationären Breitbandanschlüssen“ im OECD-Länder-Ranking beinahe Schlusslicht. Nur Belgien und Griechenland haben eine geringere direkte Glasfaser-Netzabdeckung. Erfreulich ist hingegen, dass aktuell laut Bund 43 Prozent der österreichischen Haushalte mit gigabitfähigen Anschlüssen ausgerüstet sind. Wien mit 92 Prozent und Tirol mit 62 Prozent sollen sogar im europäischen Spitzenfeld liegen. Beim 5G-Mobilfunk liegt die Versorgung genau bei der Hälfte der 4 Millionen Haushalte. Anschlüsse mit mehr als 100 Mbit-Geschwindigkeit liegen aktuell bei 68 Prozent und sollen bis 2024 bei 77 Prozent liegen. Seit 2015 wurden 905 Mio. Euro an Breitbandförderung des Bundes vergeben. Insgesamt wurden Investitionen von insgesamt 2,3 Mrd. Euro ausgelöst.
Milliarden-Wertschöpfung und Jobs durch Breitbandausbau
Der Zugang zu Breitbandinternet wirkt sich positiv auf Löhne, Beschäftigung, Unternehmensumsätze und viele andere Aspekte einer Volkswirtschaft aus. Wenn in Österreich bis 2026 zusätzlich 1,4 Mrd. Euro in den Breitbandausbau investiert werden, entsteht dadurch bis 2028 eine Wertschöpfung in Höhe von 1,5 Mrd. Euro und 13.266 zusätzliche Jobs – das zeigen die Ergebnisse des GAW-Wertschöpfungsrechners der WKÖ. Hinzu komme, dass sich der flächendeckende Zugang zu Breitbandinternet positiv auf die Arbeitsproduktivität auswirkt und die tatsächliche Wertschöpfung deshalb höher ausfallen dürfte. Davon profitieren besonders ländliche Regionen, wie Studien zeigen.
Sowohl der leitungsgebundene als auch der mobile (5G) Breitbandausbau sollen mit klaren Zielen und regelmäßigen Fortschrittsbewertungen forciert werden. Hierzu sind unter anderem eine Erhebung aller KMU ohne Breitbandanschluss und der priorisierte Ausbau nach Regionen notwendig. „Allen voran muss mehr in den Breitbandausbau investiert werden. Egal welche digitalen Neuerungen auch auf uns zukommen werden – wir benötigen ein leistungsfähiges Netz. Auch im Bereich der Cybersicherheit braucht es Investitionen und das Bewusstsein, diese auszubauen“, führt Harl weiteraus.
Mit Glasfaserausbau-Projekt zum Constantinus Award
Eine Lösung zur Finanzierung des Glaserfaserausbaus zeigt Constantinus Award-Sieger 2020 in der Kategorie „Management Consulting“, sarema | RENT A CFO, mit dem Projekt „Investorensuche für den Glasfaserausbau in NÖ“ vor. Jürgen Kaiser ist es als Interim Manager der Niederösterreichischen Glasfaserinfrastruktur Gesellschaft (nöGIG) gelungen, mit der Allianz Gruppe einen langfristigen Partner für das Land Niederösterreich zu finden. Niederösterreich erhält einen Großteil seiner Vorfinanzierung zurück, muss keine Haftungen abgeben und erhält das Projekt und somit die Infrastruktur, die mittlerweile als Daseinsvorsorge gilt, nach 30 Jahren um einen symbolischen Euro zurück. Jürgen Kaiser wurde für die erfolgreiche Umsetzung dieses Projektes zu Österreichs „Interim Manager des Jahres“ ausgezeichnet.
„Es werden in den nächsten drei Jahren rund 100.000 Haushalte mit Glasfaser versorgt. Da die nöGIG im ländlichen Raum ausbaut, sind das über 100 Gemeinden“, erläutert Jürgen Kaiser. Für Kaiser ist dieses PPP-Projekt (öffentlich-private Partnerschaften) eine Dripple-Win-Situation: BürgerInnen bekommen schnelles Internet, das Land erhält eine günstige Finanzierung aufgrund derzeitiger Niedrigzinssituation. Zudem fließt das investierte Kapital vorwiegend wieder in regionale Baufirmen und Elektroinstallationsbetriebe.
„Das Projekt und Tätigkeitsfeld von sarema und Jürgen Kaiser veranschaulicht erneut, dass unsere Beraterinnen und Berater über genau das Expertenwissen verfügen, das wir alle jetzt brauchen. Wir können uns auf sie verlassen. Und mit gemeinsamen Kräften sind wir auch für die nächste Digitalisierungswelle gewappnet“, so Alfred Harl, und ergänzt: „Um eine rasche und effiziente Projektabwicklung sicherzustellen, müssen alle Geschäftsmodelle zum Breitbandausbau unterstützt werden.“
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