Brexit: Zwei Drittel der Service-Unternehmen glauben, dass die europäische Wirtschaftskraft sinkt

Lünendonk & Hossenfelder-Umfrage: 28 Prozent sehen keine Auswirkungen des Brexits auf das eigene Business. [...]

Viele Teilnehmer sehen mittelbare Auswirkungen auf Besteuerung, Steuerabsprachen und Gewinnabführungsverträge. (c) Pixabay
Viele Teilnehmer sehen mittelbare Auswirkungen auf Besteuerung, Steuerabsprachen und Gewinnabführungsverträge. (c) Pixabay

Die Wirtschaftszonen der Europäischen Union (EU) und Großbritanniens gehen geschwächt aus dem Brexit hervor. Das erwarten in Deutschland tätige Business-to-Business-Dienstleistungsunternehmen (B2B). Nach einer aktuellen Online-Befragung des Marktforschungsunternehmens Lünendonk & Hossenfelder prognostizieren 65 Prozent der Teilnehmer einen Bedeutungsverlust beider Märkte. Für die meisten B2B-Service-Anbieter hat der Brexit indes keinen Einfluss auf das eigene Geschäft. Lediglich die Wirtschaftsprüfer und Steuerberater erwarten durch einen erhöhten Beratungsbedarf ihrer Mandanten positive Auswirkungen.

„Eine klare Mehrheit sieht keine Profiteure des Brexits“, sagt Jörg Hossenfelder, geschäftsführender Gesellschafter von Lünendonk & Hossenfelder. „Nur 22 Prozent glauben, dass die Eurozone profitiert. Und lediglich 8 Prozent sind der Meinung, dass Großbritannien gestärkt hervorgeht.“

Was bewegt die Umfrageteilnehmer?

Vereinzelt erwarten internationale B2B-Service-Unternehmen Auswirkungen auf den Wechselkurs. Deutlich mehr Teilnehmer sehen mittelbare Auswirkungen auf Besteuerung, Steuerabsprachen und Gewinnabführungsverträge. Hossenfelder ergänzt: „Bei einigen Angaben der Teilnehmer ist eine gewisse Unruhe festzustellen, weil für die Dauer der ausstehenden Verhandlungen zwischen der EU und Großbritannien noch Planungsunsicherheiten für die Unternehmen bestehen. Der eigentliche Brexit könnte am 1. Januar 2021 stattfinden.“

Prüfer und Berater erwarten Umsatzschub

Während sich bei der Frage nach den Profiteuren des Brexits die Mehrheit der Teilnehmer branchenübergreifend einig ist, zeigen sich bei den Auswirkungen auf das eigene Business Unterschiede. 28 Prozent erwarten keinen Einfluss auf das eigene Geschäft. 20 Prozent machen Planungsunsicherheiten wegen der anstehenden Verhandlungen aus. Für 18 Prozent müssen sich lediglich die britischen Kollegen mit diesem Thema befassen.

Während 15 Prozent der Umfrageteilnehmer angeben, der Brexit wirke sich negativ auf das eigene Geschäft aus, geben 10 Prozent einen positiven Einfluss wegen des erhöhten Beratungsbedarfs an. „Bei Betrachtung der einzelnen Servicesegmente fallen hier die Wirtschaftsprüfer und Steuerberater deutlich auf: Jeder Zweite erwartet einen Umsatzschub“, so Hossenfelder.


Mehr Artikel

Gregor Schmid, Projektcenterleiter bei Kumavision, über die Digitalisierung im Mittelstand und die Chancen durch Künstliche Intelligenz. (c) timeline/Rudi Handl
Interview

„Die Zukunft ist modular, flexibel und KI-gestützt“

Im Gespräch mit der ITWELT.at verdeutlicht Gregor Schmid, Projektcenterleiter bei Kumavision, wie sehr sich die Anforderungen an ERP-Systeme und die digitale Transformation in den letzten Jahren verändert haben und verweist dabei auf den Trend zu modularen Lösungen, die Bedeutung der Cloud und die Rolle von Künstlicher Intelligenz (KI) in der Unternehmenspraxis. […]

News

Richtlinien für sichere KI-Entwicklung

Die „Guidelines for Secure Development and Deployment of AI Systems“ von Kaspersky behandeln zentrale Aspekte der Entwicklung, Bereitstellung und des Betriebs von KI-Systemen, einschließlich Design, bewährter Sicherheitspraktiken und Integration, ohne sich auf die Entwicklung grundlegender Modelle zu fokussieren. […]

News

Datensilos blockieren Abwehrkräfte von generativer KI

Damit KI eine Rolle in der Cyberabwehr spielen kann, ist sie auf leicht zugängliche Echtzeitdaten angewiesen. Das heißt, die zunehmende Leistungsfähigkeit von GenAI kann nur dann wirksam werden, wenn die KI Zugriff auf einwandfreie, validierte, standardisierte und vor allem hochverfügbare Daten in allen Anwendungen und Systemen sowie für alle Nutzer hat. Dies setzt allerdings voraus, dass Unternehmen in der Lage sind, ihre Datensilos aufzulösen. […]

Be the first to comment

Leave a Reply

Your email address will not be published.


*