CES 2021: IT-Gadgets gegen das Coronavirus

Etliche Hersteller haben auf der CES Gadgets gezeigt, die Nutzern dabei helfen sollen, besser auf ihre Gesundheit zu achten. [...]

Der Puricare Wearable Air Purifier von LG soll über Lüfter und Filter für saubere Atemluft sorgen (c) LG

Mit allerlei Gerätschaften wollen die IT-Anbieter dem Virus zu Leibe rücken. Wir zeigen Ihnen, mit welchen CES Gadgets Sie dem Coronavirus künftig den Garaus bereiten können.

CES-Gadgets für virenfreie Office-Umgebungen

Zubehörhersteller Targus hat beispielsweise das „UV-C-Disinfection Light“ vorgestellt. Das Gerät soll Keimen auf Tastatur und Maus mit UV-Strahlung den Garaus machen. Die Apparatur wird zwischen Tastatur und Monitor platziert und erkennt per Bewegungssensor automatisch, wenn der Nutzer den Arbeitsplatz verlassen hat. Dann schaltet sich das UV-Licht ein und bestrahlt das davor liegende Equipment. Registriert das Gerät über eine Bewegung die Rückkehr des Nutzers, dreht es die UV-Strahlung automatisch wieder ab. Ab März oder April soll das Gerät für knapp 300 Dollar zu haben sein.

Das UV-C-Disinfection Light von Targus soll Keimen auf Tastatur und Maus den Garaus machen (c) Targus

Wer dagegen das gesamte Büro virenfrei bekommen will, muss zu einem größeren Kaliber greifen. Mit dem „Adibot“ hat Hersteller Ubtech einen Desinfektionsroboter vorgestellt. Die Version S muss manuell bewegt werden, der Adibot-A indes kann sich selbstständig durch Räume be­wegen – ähnlich wie ein Saugroboter. Keime, Bakterien und Viren sollen mit ultra­violetter Strahlung unschädlich gemacht werden. Laut Hersteller schafft der Antivirus- Robot 1.000 Quadratmeter in 100 Minuten. Der Roboter orientiert sich dabei mit Lidar-Sensoren im Raum. Bestimmte Routen können voreingestellt werden. Angeblich erreicht das Gerät eine Desinfektionsrate von 99,99 Prozent. Eingebaut ist zudem ein Filtersystem, das die Luft­qualität in Bürogebäuden verbessern soll.

Während die großformatigen Desinfektions­roboter durchaus einen mittleren fünfstelligen Euro-Betrag kosten können, geht es auch ein paar Nummern kleiner. LG hat mit dem ­“Puricare Mini Air Purifier“ einen kompakten portablen Luftverbesserer im Programm. Das 600 Gramm schwere Gerät, das mit einer Akku­ladung etwa acht Stunden durchhält, kann zwar keine Viren abtöten, filtert aber Staub und allergene Partikel aus der Luft. Über ­Bluetooth lässt sich der Purifier mit dem Smartphone verbinden. Mittels einer App ­erhält der Nutzer Informationen über die Schadstoffbelastung der umgebenden Atemluft, und wenn der Filter gewechselt werden muss. Ähnlich funktioniert auch der „Luft Duo“ des taiwanischen Herstellers Luftqi. Neben dem Filter integriert dieses Gerät auch ein LED-Modul für UV-Licht, das Keime, Bakterien und Viren, die über den Luftstrom durch das Gerät gesaugt werden, unschädlich machen soll.

LG hat darüber hinaus mit dem „Puricare Wearable Air Purifier“ eine Gesichtsmaske im Programm, die zwar etwas sperrig daherkommt, dafür aber verspricht, Keime zuverlässig aus der Atemluft herauszufiltern. Zwei sensorgesteuerte Lüfter blasen die Luft durch spezielle Filter, die 99,95 Prozent aller Viren und Bakterien abhalten sollen. Der Clou dabei: Die 126 Gramm schwere Maske erkennt über Sensoren Rhythmus und Volumen der Atmung und passt die Stärke der Lüfter automatisch an. Je nach Lüftergeschwindigkeit halten die integrierten Akkus zwei bis acht Stunden durch. Beim Aufladen werden an der Außenseite haftende Keime durch UV-Strahlung in der Lade-Box unschädlich gemacht.

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Smarte Masken und mehr auf der CES 2021

Airpop hat mit „Active Plus“ eine Maske entwickelt, die sich über einen Sensor via Bluetooth mit dem Smart­phone verbindet. Dort können sich Nutzer Informa­tionen über ihre Atmung wie beispielsweise Frequenz oder Volumen sowie die Luftqualität anzeigen lassen. Die Filter müssen regelmäßig gewechselt werden. Der Sensor sagt an, wann es so weit ist. Ab Mitte Februar soll die Airpop Active Plus Maske für 150 Dollar zu haben sein. Wearable-Spezialist Huami, der vor allem für seine unter der Marke Amazfit vertriebenen Fitness-Tracker bekannt ist, hat mit „Aeri“ eine transparente Maske mit integrierten Luftfiltern entwickelt. Diese ließen sich über ebenfalls in die Maske eingebaute UV-Strahler regelmäßig desinfizieren. Dazu muss die Maske per USB-Kabel an den Rechner angeschlossen und so mit Strom versorgt werden. Innerhalb von zehn Minuten könnten fast alle Keime im Filter abgetötet werden, verspricht der Hersteller.

Der britische Mobilfunkhersteller Binatone zeigte auf der CES das „Maskfone“, eine Atemmaske mit eingebautem kabellosen Headset. Ein in der Maske integriertes Mikrofon soll bei Telefonaten für eine gute Verständlichkeit sorgen, die beim Tragen anderer Masken oft leidet. Die integrierten Kopfhörer lassen sich zum Telefonieren und Musikhören nutzen, die Akkulaufzeit gibt der Hersteller mit zwölf Stunden an. Kosten soll das Maskfone 50 Dollar. Dazu kommen die regelmäßig zu er­neuernden Filter.

Das Maskfone von Binatone kombiniert Maske und Headset (c) Binatone

Hersteller BioIntelliSense hat mit dem „Biobutton“ einen Sensor entwickelt, der angeblich zuverlässig Corona-Symptome diagnostizieren kann. Dazu wird der etwa münzgroße Sensor mit einem medizinischen Klebstoff auf die Brust geklebt. Sensoren erfassen kontinuierlich Daten über die Temperatur, die Atem- und Herzfrequenz, das Aktivitätsniveau und den Schlaf. Verbinden lässt sich der Biobutton per Bluetooth mit dem Smartphone. Entsprechende Apps für die Auswertung der Vitaldaten gibt es für iOS und Android.

Der Biobutton von BioIntelliSense sammelt und analysiert Vitaldaten. Foto: BioIntelliSense

Die Verantwortlichen von BioIntelliSense behaupten, ihre Software sei inzwischen so gut, dass Symptome einer Infektion bereits nach wenigen Tagen erkannt werden könnten. Einziges Manko: Die Unterscheidung zwischen COVID-19 und einer Grippe sei derzeit noch nicht eindeutig möglich. Das Unternehmen arbeite jedoch mit Wissenschaftlern daran, eine Corona-Infektion klar zu identifizieren. Grundsätzlich sei aber auch jetzt schon eine kontinuierliche Über­wachung der Vitaldaten viel nützlicher als punktuelle Screening-Maßnahmen wie beispielsweise Temperaturmessungen bei Zugangskontrollen.

IT-Gefährten gegen die Corona-Vereinsamung

Wer sich im Zuge der Kontaktbeschränkungen einsam fühlt, sich aber kein Haustier zulegen kann, aus welchen Gründen auch immer – böse Vermieter, Allergien oder das fehlende Kleingeld für Futter und Tierarzt –, kann auf den „Petit Qoobo“ zurückgreifen. Der runde flauschige Fellball mit Stummelschwanz lässt sich herumtragen, auf den Schoß setzen oder als Kissen verwenden. Qoobo soll seine Besitzer beruhigen und Stress abbauen helfen, sagt der japanische Herstellers Yukai.

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Das etwa 600 Gramm schwere Fellknäuel erinnere an unbeholfene junge Tiere. Der Schwanz kann in 80 verschiedenen Bewegungsmustern schwingen, je nach Intensität und Frequenz des Streichelns oder wie und in welchem Ton Qoobo angesprochen wird. Imitiert wird sogar ein schwacher Herzschlag, den man beim Kuscheln hören und fühlen kann. Er soll sich wie ein echtes Haustier anfühlen. Der Petit Qoobo ist in vier Fellschattierungen zu haben.

*Martin Bayer: Spezialgebiet Business-Software: Business Intelligence, Big Data, CRM, ECM und ERP; Betreuung von News und Titel-Strecken in der Print-Ausgabe der COMPUTERWOCHE.


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