Chefinnen bringen Teams zu Höchstleistungen

Frauengeführte Arbeitsgruppen erzielen bessere Prüfungsergebnisse. Trotzdem beurteilen männliche Team-Mitglieder die Führungsleistung von Frauen schlechter. Zu diesem Schluss kommen Forscher des Bonner Forschungsinstituts zur Zukunft der Arbeit (IZA) in ihrer neuen wissenschaftlichen Erhebung. [...]

Ein Feldexperiment mit 430 Studenten zeigt von Frauen häufig aufopferndes Verhalten als große Motivationsstütze. (c) pixabay
Ein Feldexperiment mit 430 Studenten zeigt von Frauen häufig aufopferndes Verhalten als große Motivationsstütze. (c) pixabay

Das Experiment umfasste 430 Studierende, die sich freiwillig entschieden hatten, einen Teil ihrer Prüfung als Teamarbeit zu absolvieren. Die Zusammensetzung der Dreier-Teams und die Führungsrolle wurden ausgelost. So ließ sich der Effekt unterschiedlicher Geschlechterkonstellationen in einem realen Arbeitsumfeld messen. Bislang waren Teamwork-Experimente meist nur unter Laborbedingungen durchgeführt worden.

Trotz gleichem Zeiteinsatz erzielten die frauengeführten Teams signifikant bessere Abschlussnoten. Ausschlaggebend hierfür waren laut den Experten die individuellen Leistungen der Team-Mitglieder. „Insbesondere Frauen liefen unter weiblicher Führung zu besserer Form auf. Dieser Effekt war den Team-Leiterinnen gar nicht bewusst – sie beurteilten ihre eigene Führungsleistung nicht besser als männliche Team-Leiter“, heißt es in dem Paper.

Wohl des Teams wichtiger

Die Team-Leiterinnen selbst aber erbrachten schwächere Prüfungsleistungen als weibliche Team-Mitglieder. Die Vermutung: Frauen investieren mehr Zeit zum Wohle der Gruppe, etwa durch betreuende Tätigkeiten, auch wenn dabei ihr eigenes Lernpensum zu kurz kam. Dafür spricht auch, dass Team-Leiterinnen ihre Aufgabe als besonders zeitintensiv empfanden und das Engagement der anderen Mitglieder kritischer beurteilten als Männer.

„Männer scheinen immer noch Vorbehalte gegen weibliche Führung zu haben, obwohl – oder vielleicht gerade weil – diese sich als besonders effektiv erweisen kann“, so IZA-Fellow Vincenzo Scoppa von der Universität Kalabrien, der die Studie gemeinsam mit Maria De Paola (ebenfalls Universität Kalabrien und IZA) sowie Francesca Gioia von der Universität Mailand verfasst hat.


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