Chiphersteller warnen vor einem Preisanstieg

Große Konzerne aus der Halbleiterindustrie warnen vor einem Anstieg der Chippreise um bis zu 20 Prozent. Damit wollen sie steigende Kosten und Lieferengpässe kompensieren. Gleichzeitig planen die großen Cloud-Anbieter, die Nutzungsdauer ihrer Server zu erhöhen. [...]

Foto: Joe/Pixabay

Chiphersteller wie Intel und Qualcomm warnen ihre Kunden vor einem drohenden Preisanstieg in den kommenden Monaten. Die Unternehmen wollen so die steigenden Selbstkosten und die Lieferkettenprobleme abfedern. Laut „Nikkei Asia“ könnte der Preisaufschlag für Prozessoren bis zu 20 Prozent betragen.

Ein derartiger Preisanstieg würde die Kunden hart treffen. Server-Prozessoren wie etwa solche auf Xeon-Basis werden heute in einer Preisspanne zwischen 2000 und 8000 US-Dollar angeboten.

Bei einem Preisaufschlag von 20 Prozent pro Chip stiegen die Gesamtkosten massiv an für Unternehmen, beispielsweise Cloud-Service-Provider, die gleich Hunderte von Servern auf einmal kaufen. Daher ist auch davon auszugehen, dass diese Anbieter die gestiegenen Selbstkosten zumindest teilweise auf ihre eigenen Kunden abwälzen.

Cloud-Provider verlängern die Lebensdauer

Derweil bleibt auch aufseiten der größten Cloud-Anbieter nicht alles beim Alten. So hat etwa Microsoft soeben angekündigt, die Lebensdauer seiner Cloud-Server von vier auf sechs Jahre zu verlängern.

Amy Hood, CFO bei Microsoft, kommentiert den Schritt wie folgt: „Investitionen in unsere Software, welche die Effizienz unserer Server und unserer Netzwerkausrüstung steigerten, sowie technologische Fortschritte, erlauben es uns, die Server länger zu nutzen als ursprünglich geplant.“

Durch diese verlängerte Lebensdauer allein wird Microsoft jedes Jahr Milliarden sparen – zum Nachteil der Server-Hersteller.

Auch Google und Amazon planen eine längere Nutzung ihrer jeweiligen Cloud-Infrastrukturen. So hat Google bereits im Februar eine Verlängerung der Lebenszyklen seiner Server von drei auf vier Jahre angekündigt. Amazon Web Services (AWS) will seine Server und seine Netzwerkausrüstung jeweils ein Jahr länger im Einsatz halten als bisher geplant. Das Unternehmen veröffentlichte seine Pläne dazu ebenfalls im Frühjahr 2022.

Nicht nur schlechte Nachrichten für die Produzenten

Die verlängerte Nutzung der Server durch die Cloud-Anbieter wird sich sicher wie schon erwähnt negativ auf das Geschäft der Hardware-Lieferanten auswirken.

Doch es gibt für sie nicht nur schlechte Neuigkeiten. Letzte Woche haben sowohl Facebook als auch Google zu verstehen gegeben, dass sie planen, Milliarden für neue Server auszugeben.

Dadurch wollen die Unternehmen weiteres Wachstum ermöglichen und Käufe nachholen, die während der Pandemie wegen der Lieferkettenprobleme nicht zustande kamen.

*Fabio Gerber ist Autor bei com!professional.


Mehr Artikel

News

Bad Bots werden immer menschenähnlicher

Bei Bad Bots handelt es sich um automatisierte Softwareprogramme, die für die Durchführung von Online-Aktivitäten im großen Maßstab entwickelt werden. Bad Bots sind für entsprechend schädliche Online-Aktivitäten konzipiert und können gegen viele verschiedene Ziele eingesetzt werden, darunter Websites, Server, APIs und andere Endpunkte. […]

Frauen berichten vielfach, dass ihre Schmerzen manchmal jahrelang nicht ernst genommen oder belächelt wurden. Künftig sollen Schmerzen gendersensibel in 3D visualisiert werden (c) mit KI generiert/DALL-E
News

Schmerzforschung und Gendermedizin

Im Projekt „Embodied Perceptions“ unter Leitung des AIT Center for Technology Experience wird das Thema Schmerzen ganzheitlich und gendersensibel betrachtet: Das Projektteam forscht zu Möglichkeiten, subjektives Schmerzempfinden über 3D-Avatare zu visualisieren. […]

Be the first to comment

Leave a Reply

Your email address will not be published.


*