Clone Phishing, die neue Masche der Cyberkriminellen

Nach aktuellen Erhebungen ist die Anzahl der Phishing-Mails noch einmal dramatisch gestiegen. Daneben werden die Methoden der Cyberkriminellen immer ausgefeilter: Neuste Masche ist das sogenannte Clone Phishing. [...]

Foto: DIDIERPETIT/Pixabay

Die Phishing-Versuche sind erneut gestiegen. Laut jüngster Statistik des E-Mail-Security-Spezialisten Vade hat das Unternehmen im dritten Quartal 2022 mehr als 203 Millionen Phishing-Mails ausgefiltert. Das sei eine Steigerung von mehr als 31 Prozent gegenüber dem Vorquartal, schreibt die Firma in einem Blog-Beitrag.

Aber nicht nur die schiere Menge an Phishing-Mails nimmt zu, auch die Qualität der Versuche steigt. Dies manifestiert sich nicht zuletzt in immer besser imitierten Mails von bekannten Dienstleistern, namentlich Banken und Paket-Services.

Abgefangene Mails werden manipuliert

Doch nun haben sich Cyberkriminelle eine noch perfidere Masche ausgedacht, die als „Clone Phishing“ bezeichnet wird. Dabei fangen die Phisher eine legitime Mail ab, erstellen eine Kopie und schicken diese unter einem Vorwand nochmals zu, etwa indem erklärt wird, dass der Kreis der Empfänger vergrößert worden sei. Allerdings wurde der Clone in der Zwischenzeit geringfügig verändert, indem etwa ein in der Ursprungsmail vorhandener Link jetzt Malware herunterlädt.

Das größte Problem bei Clone Phishing ist gemäß Vade gerade, dass weder Kontext noch Inhalt des geklonten elektronischen Briefs Anlass zu einem Verdacht bieten. Nur eine genaue Analyse, etwa des manipulierten Links, gibt Hinweise auf einen cyberkriminellen Hintergrund, da auch hier klassische Verschleierungstaktiken verwendet werden. So wird beispielsweise mit leicht abgeänderten Absendern operiert.

Clone-Phishing funktioniert in der beschriebenen Form allerdings nur, wenn die Cyberkriminellen sich zuvor Zugriff auf zumindest ein E-Mail-Konto innerhalb einer Organisation verschaffen konnten. Denn erst dann können sie die eintreffende Post analysieren, um Kandidaten – etwa interne Rundschreiben – für einen erfolgversprechenden Clone-Phishing-Angriff ausfindig zu machen.

*Jens Stark ist Autor bei PCtipp.ch.


Mehr Artikel

Frauen berichten vielfach, dass ihre Schmerzen manchmal jahrelang nicht ernst genommen oder belächelt wurden. Künftig sollen Schmerzen gendersensibel in 3D visualisiert werden (c) mit KI generiert/DALL-E
News

Schmerzforschung und Gendermedizin

Im Projekt „Embodied Perceptions“ unter Leitung des AIT Center for Technology Experience wird das Thema Schmerzen ganzheitlich und gendersensibel betrachtet: Das Projektteam forscht zu Möglichkeiten, subjektives Schmerzempfinden über 3D-Avatare zu visualisieren. […]

News

KI ist das neue Lernfach für uns alle

Die Mystifizierung künstlicher Intelligenz treibt mitunter seltsame Blüten. Dabei ist sie weder der Motor einer schönen neuen Welt, noch eine apokalyptische Gefahr. Sie ist schlicht und einfach eine neue, wenn auch höchst anspruchsvolle Technologie, mit der wir alle lernen müssen, sinnvoll umzugehen. Und dafür sind wir selbst verantwortlich. […]

Case-Study

Erfolgreiche Migration auf SAP S/4HANA

Energieschub für die IT-Infrastruktur von Burgenland Energie: Der Energieversorger hat zusammen mit Tietoevry Austria die erste Phase des Umstieges auf SAP S/4HANA abgeschlossen. Das burgenländische Green-Tech-Unternehmen profitiert nun von optimierten Finanz-, Logistik- und HR-Prozessen und schafft damit die Basis für die zukünftige Entflechtung von Energiebereitstellung und Netzbetrieb. […]

FH-Hon.Prof. Ing. Dipl.-Ing. (FH) Dipl.-Ing. Dr. techn. Michael Georg Grasser, MBA MPA CMC, Leiter FA IT-Infrastruktur der Steiermärkischen Krankenanstaltengesellschaft m.b.H. (KAGes). (c) © FH CAMPUS 02
Interview

Krankenanstalten im Jahr 2030

Um sich schon heute auf die Herausforderungen in fünf Jahren vorbereiten zu können, hat die Steiermärkische Krankenanstaltengesellschaft (KAGes) die Strategie 2030 formuliert. transform! sprach mit Michael Georg Grasser, Leiter der Fachabteilung IT-Infrastruktur. […]

Be the first to comment

Leave a Reply

Your email address will not be published.


*