Cloud Computing 2025: Trends und Herausforderungen

Mit zunehmender Reife der neuen Technologien und der Einführung neuer Regulierungen wird sich die Cloud-Technologie nicht nur weiterentwickeln, sondern von Grund auf verändern. Dieser Wandel eröffnet Unternehmen neue Wachstumschancen und bietet innovative Ansätze zur Reduzierung von Emissionen. [...]

Die Fortschritte in der KI haben die Nachfrage nach der Cloud angekurbelt, indem sie die Kosten der Cloud durch Optimierungsstrategien gesenkt, Sicherheitspraktiken verbessert und IT-Systeme automatisiert haben. (c) stock.adobe.com/kanpisut

2024 hat künstliche Intelligenz die Cloud-Landschaft geprägt und sowohl die Effizienz als auch die Entscheidungsfindung verbessert. Die Fortschritte in der KI haben die Nachfrage nach der Cloud angekurbelt, indem sie die Kosten der Cloud durch Optimierungsstrategien gesenkt, Sicherheitspraktiken verbessert und IT-Systeme automatisiert haben. Auch wenn die Richtung klar ist, werden 2025 zahlreiche neue Technologien die Grenzen von Cloud Computing erweitern.

Mit zunehmender Reife der neuen Technologien und der Einführung neuer Regulierungen wird sich die Cloud-Technologie nicht nur weiterentwickeln, sondern von Grund auf verändern. Dieser Wandel eröffnet Unternehmen neue Wachstumschancen und bietet innovative Ansätze zur Reduzierung von Emissionen. Gleichzeitig werden wichtige Branchen wie der Healthcare-Sektor fortschrittliche Cloud- und KI-Technologien nutzen, um beispielsweise die Arzneimittelentwicklung und das Lieferkettenmanagement effizienter zu gestalten. Unternehmen, die diese Innovations- und Transformationswelle aktiv nutzen, werden außergewöhnliche Wachstumschancen haben.

1. Nachhaltigkeit im Fokus

Der Energiebedarf für Rechenzentren wird laut Goldman Sachs bis 2030 voraussichtlich um 160 Prozent steigen, angetrieben durch die zunehmende Nutzung von künstlicher Intelligenz und Cloud Computing. Trotz intensiver Bemühungen der Technologiebranche, Emissionen zu reduzieren, könnte der steigende Energiebedarf laut einer aktuellen Studie von Morgan Stanley bis 2030 rund 2,5 Milliarden Tonnen Kohlenstoffdioxid verursachen. Cloud-Anbieter stehen künftig vor der Herausforderung, ihren Kunden umweltfreundlichere Lösungen und eine transparente CO2-Bilanz zu bieten. Dazu gehören Rechenzentren mit erneuerbaren Energien sowie effiziente Infrastrukturen für Unternehmen zur Emissionsminderung.

Durch gesetzliche Vorgaben wie die EU-Energieeffizienzrichtlinie, Rechenzentrumsbetreiber zur Offenlegung ihres Energieverbrauchs verpflichtet, gewinnen leistungsfähige Datenanalysetools an Bedeutung. Mit ihnen lassen sich nicht nur die neuen Berichtspflichten erfüllen, sondern auch Ineffizienzen aufdecken und Energieeinsparpotenziale erschließen.

Ein zentraler Baustein zur Erreichung der Nachhaltigkeitsziele wird FinOps sein – ein operatives Framework, das Unternehmen dabei unterstützt, den Geschäftswert von Cloud-Technologien zu maximieren. FinOps optimiert die Kosten und steigert die Effizienz der Cloud-Nutzung, indem es den Energiebedarf für den Betrieb von Cloud-Ressourcen senkt. Jeder Euro, der bei den Cloud-Ausgaben eingespart wird, trägt direkt zur Reduzierung des CO2-Fußabdrucks bei und verbindet so Wirtschaftlichkeit mit ökologischer Verantwortung.

2. KI auf dem Prüfstand

2025 wird die Einhaltung der Vorschriften für KI geprüft. Ab Februar treten im Rahmen der KI-Gesetzgebung der Europäischen Union Vorschriften in Kraft, die bestimmte risikobehaftete Anwendungen von KI-Systemen verbieten. Dazu gehören beispielsweise die Live-Gesichtserkennung und Technologien zur Emotionserkennung. Die vollständige Umsetzung des Gesetzes erfolgt bis 2027. Unternehmen, die KI-Systeme entwickeln oder einsetzen, müssen die Vorschriften genau verfolgen.

Der Erfolg generativer KI-Strategien in der Cloud wird maßgeblich von einem ausgewogenen Risikoansatz abhängen, wie er in der Gesetzgebung vorgesehen ist. In einem zunehmend wettbewerbsintensiven Geschäftsumfeld wird der bloße Einsatz von KI immer weniger als Alleinstellungsmerkmal wahrgenommen. Entscheidend ist vielmehr, wie KI eingesetzt wird, um Geschäftsprozesse effizienter zu gestalten und sowohl Unternehmen als auch Kunden einen klaren Mehrwert zu bieten.

Ein zentrales Ziel der KI-Gesetzgebung ist die Förderung von KI-Kompetenzen. Um dieses Ziel zu erreichen, sollten Unternehmen proaktiv handeln: Sie müssen klare Governance-Strukturen schaffen und frühzeitig ihre Strategie und Vision in diesem Bereich definieren. Nur so können sie ihr Unternehmen auf die kulturellen, prozessualen und technischen Veränderungen vorbereiten, die der Einsatz von KI mit sich bringt.

3. Dynamische Synergie zwischen Edge Computing und 5G

Die Kombination aus Edge Computing – der Datenverarbeitung direkt am Netzwerkrand, wo die Daten entstehen – und 5G wird die Cloud-Landschaft nachhaltig verändern. Die Konvergenz dieser beiden Technologien ermöglicht eine Datenverarbeitung in Echtzeit mit minimaler Latenz. So müssen überflüssige Daten nicht mehr an zentrale Cloud-Plattformen gesendet werden, was nicht nur Bandbreite und Kosten spart, sondern auch die Skalierbarkeit von Anwendungen erheblich verbessert.

Das schnelle Wachstum von IoT- und Low-Latency-Anwendungen treibt die Nachfrage nach lokalisierter Datenverarbeitung voran. IoT-Geräte profitieren von der Möglichkeit, Entscheidungen sofort und lokal zu treffen. Dies eröffnet weitreichende Anwendungsmöglichkeiten in verschiedenen Bereichen: Im Gesundheitswesen könnten Wearables Patienten automatisch und ohne Benutzereingriff Medikamente verabreichen. In der Automobilindustrie können selbstfahrende Autos Sensordaten in Echtzeit verarbeiten und so schneller auf ihre Umgebung reagieren.

Die Kombination von Edge Computing und 5G wird in Zukunft nicht nur eine schnellere Einsatzfähigkeit ermöglichen, sondern auch die Skalierbarkeit und den Zugang zu neuen Technologien verbessern. Unternehmen, die dieses Potenzial nutzen, können sich Wettbewerbsvorteile sichern und innovative Anwendungen entwickeln.

4. Die revolutionären Auswirkungen von Quantencomputing

Quantencomputing wird die Cloud-Services-Branche bis 2025 nachhaltig verändern. Unternehmen profitieren von extrem hohen Rechengeschwindigkeiten und Effizienzgewinnen, insbesondere in den Bereichen Sicherheit und Optimierung. Prognosen zufolge wird der Markt für Quantencomputing exponentiell wachsen – von 1,1 Milliarden US-Dollar im Jahr 2024 auf 12,6 Milliarden US-Dollar im Jahr 2032. Die Investitionen in diese Technologie steigen rasant: Alle drei großen Hyperscaler entwickeln aktiv Quantenressourcen, und führende Cloud-Anbieter experimentieren bereits mit Quantum-as-a-Service-Modellen.

Obwohl sich Quantencomputing noch in einem frühen Entwicklungsstadium befindet, ist bereits jetzt klar, dass es die Art und Weise revolutionieren wird, wie Unternehmen forschen, Modelle erstellen, Sicherheit gewährleisten und Daten analysieren. Diese Technologie wird nicht nur die Datenanalyse optimieren und die Produktivität steigern, sondern auch völlig neue Produkte und Dienstleistungen ermöglichen, die heute noch wie Science Fiction erscheinen.

Insbesondere Branchen wie die Pharmaindustrie, die Kryptographie oder die Finanzmodellierung, die alle einen hohen Bedarf an komplexen Berechnungen haben, werden zu den Vorreitern bei der Nutzung des Quantencomputings gehören. Für sie wird diese Technologie zur „Wunderwaffe“, um bahnbrechende Innovationen und Transformationen zu erreichen. Dank ihrer Skalierbarkeit und Zugänglichkeit ist die Cloud der ideale Weg, um Quantencomputing einer breiten Nutzerbasis zugänglich zu machen. Unternehmen, die bereits auf Cloud-Modelle setzen, werden die Vorteile dieser Technologie schneller nutzen können, da Quantencomputing über Cloud-Plattformen leichter zugänglich wird.

* Alex Galbraith ist Chief Technology Officer Cloud Services bei SoftwareOne.


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