Weil Unternehmen immer mehr auf die Cloud setzen, wird es zunehmend schwieriger, Instanzen, Ressourcen, Kosten und Workflows im Blick zu behalten. Diese Cloud-Management-Tools schaffen Abhilfe. [...]
Vor nicht allzu langer Zeit krähte kein Hahn nach Cloud-Management-Software. Webanwendungen waren klein und auf Funktionsebene sehr einfach gestrickt. Sie konnten auf einigen wenigen Servern laufen, insofern man mit Lastspitzen und sinkender Responsiveness zurechtkam. Sämtliche Menschen, die mit diesen Anwendungen zu tun hatten, passten zu diesen Zeiten außerdem noch in einen kleinen Konferenzraum und kommunizierten gut genug, um die Einhaltung der Regeln sicherzustellen. Diese Zeiten sind längst vorbei. Entwicklungsteams liefern heutzutage Berge von Daten in visuell ansprechenden, zum Klick einladenden Umgebungen. Dank Microservices können mehr Probleme gelöst werden und mehr Klicks ausgewertet werden, während entsprechend der Lastspitzen skaliert wird. Der einzige negative Nebeneffekt dabei: Sie müssen mit Dutzenden, Hunderten oder gar Tausenden von Maschinen jonglieren, um alles im Fluss zu halten.
Cloud-Management-Tools vereinfachen diese Herausforderung, indem sie Rechner tracken und den Entwicklern in Sachen Organisation unter die Arme greifen. Die Teams können ihren Code ohne Probleme bereitstellen – die Cloud-Management-Tools überwachen die Integrationspipeline kontinuierlich und setzen (Sicherheit-)Richtlinien durch. Die Cloud-Anbieter haben in diesem Bereich ein gut durchdachtes Sammelsurium von Webanwendungen in petto. Diese grundlegenden Webschnittstellen sind gut geeignet, wenn Sie nur eine Instanz einrichten und etwas Code an den Start bringen möchten. Kleine Teams, die sich auf eine einzige Cloud beschränken, kommen damit wahrscheinlich für die Verwaltung ihrer Stacks gut aus. Aber wenn die Teams größer werden und nicht mehr jeder jeden mit Namen kennt, wird es schon schwieriger, sich auf eine Standardverwaltungsoberfläche zu verlassen.
Cloud-Management-Software lohnt sich vor allem dann, wenn Sie mehrere Clouds einsetzen. Egal, ob Sie eine hybride Umgebung einrichten wollen, die auch die Bestandsmaschinen in Ihrem eigenen Rechenzentrum nutzt, die Last aus Sicherheitsgründen auf mehrere Clouds von verschiedenen Anbietern verteilt werden soll, oder Sie Ihren Code auf die günstigsten Maschinen verlagern wollen, um Kosten einzusparen: Tools für das Cloud Management können bei all diesen Zielsetzungen unterstützen.
Cloud-Management-Tools: Top 13
Wir haben die besten derzeit verfügbaren Cloud-Management-Optionen für Sie in alphabetischer Reihenfolge zusammengestellt.
Mit seiner Cloudability-Plattform will Apptio die Zusammenarbeit von Entwicklungs-, Buchhaltungs- und Operations-Teams unterstützen. Dazu werden den Teams Budgets zugewiesen – die Plattform trackt, wie das genau vonstattengeht. Die Dashboards konzentrieren sich auf den Ressourcenverbrauch, um beim Workload Management und dem Zukauf reservierter Instanzen zu unterstützen. Das Cloud-Management-Tool ist mit anderen Workflow-Werkzeugen wie Jira, Datadog und PagerDuty integriert, um sicherzustellen, dass alle Entscheidungen durch Cloudability-Daten gestützt werden können.
Das zentrale Dashboard der CloudBolt-Lösung vereint Kontrollmöglichkeiten für hybride Cloud-Umgebungen und Kubernetes-Cluster über Zugriff, Kosten und Deployment. Ein besonderer Fokus liegt bei dieser Cloud-Management-Software auf Self-Service für Entwickler und IT-Mitarbeiter: Instanzen können ohne mehrstufige Genehmigung überprüft, konfiguriert und gestartet werden. Darüber hinaus erfasst das Tool Nutzungsdaten und setzt gleichzeitig Richtlinien durch. Eine Sammlung von Reports und Dashboards hält Führungskräfte über die Aktivitäten und Kosten auf dem Laufenden.
Optimierte Sicherheit und Ressourcenzuweisung verspricht die CMx-Plattform von CloudCheckr. Die Cloud-Management-Lösung überwacht alle Instanzen, trackt deren Auslastung und sucht nach Anomalien und Möglichkeiten, Kosten einzusparen. Manche Probleme lassen sich auch automatisiert per Skript beheben – etwa die Größe der Instanz zu bestimmen oder häufige Konfigurationsfehler aufzudecken. Langfristige Bedürfnisse können dabei helfen, die zukünftige Nachfrage vorherzusagen. Das eröffnet Möglichkeiten für etwas, das CloudCheckr als „Purchase Arbitrage“ bezeichnet. Dabei geht es im Klartext darum, die Clouds hinsichtlich der Preisgestaltung für reservierte Instanzen gegeneinander „auszuspielen“. Das Tool ist auch mit Abrechnungssoftware integriert und macht so Unternehmen das Leben leichter, die ihre Kosten den einzelnen Kunden zuordnen müssen.
Die Cloud-Management-Plattform CloudSphere bietet interaktive Visualisierungen aller Cyber-Assets, die automatisch erkannt, katalogisiert und getrackt werden. Auch Raw Instances und die darauf laufenden Anwendungen sind inbegriffen. Das Berichtssystem ist mit einem Governance-Layer versehen, der Zugriffswildwuchs mit Hilfe einer funktionsreichen Sammlung von Optionen zum Monitoring und der Freigabe von Benutzern dazu beitragen soll, Datenlecks und Fehler zu verhindern.
Indem sie sicherstellt, dass alle Ressourcen auf der richtigen Hardware laufen, will die Snow-Commander-Plattform Kosten minimieren. Das On-Demand-Cloud-Management-Portal ermöglicht es Entwicklern aber auch, Instanzen mit einer dynamischen Kostenschätzung zu erstellen. Die richtige Dimensionierung der Cloud-Instanzen ist das oberste Ziel dieses Tools, das überdimensionierte Maschinen direkt per Reporting-Funktion identifiziert. Dieses Produkt verbindet Kostenkontrolle mit Cloud Governance und ermöglicht Benutzergruppen, ihre stets wachsende Sammlung von Clustern, Pods und Instanzen zu managen.
Das Hauptprodukt von Flexera ist eine umfangreiche Tool-Suite, die Kostenmanagement mit Cloud-Inventory-Tracking und Asset Management verbindet. Das Cloud-Management-Tool erstellt automatisch einen Überblick über alle Cloud-Maschinen und identifiziert dabei kostenintensive Überschneidungen. In Sachen Reporting bietet Flexera One einen bunten Mix aus visuellen Möglichkeiten, um (zu) teure Softwarepakete oder ungenutzte Rechenressourcen aufzeigen.
*Peter Wayner schreibt unter anderem für unsere US-Schwesterpublikation InfoWorld.com und ist Autor verschiedener Bücher – unter anderem zu den Themen Open Source Software, autonomes Fahren und digitale Transaktionen.
Alle nicht verkehrt, aber wenn es um (Multi-)Cloud-Governance geht, lohnt es sich einen Blick auf das deutsche Unternehmen meshcloud zu werfen: https://www.meshcloud.io/