Corona-Effekt: 68 Prozent der Beschäftigten wollen nach der Krise nicht dauerhaft zurück ins Büro

ESET-Studie belegt: Unternehmen müssen den digitalen Arbeitsalltag langfristig neu denken. [...]

Nur 27 Prozent der Befragten wurden von ihrem Arbeitgeber mit kompletter Technik und Verhaltensrichtlinien für die Arbeit im Home-Office ausgestattet. (c) Pixabay
Nur 27 Prozent der Befragten wurden von ihrem Arbeitgeber mit kompletter Technik und Verhaltensrichtlinien für die Arbeit im Home-Office ausgestattet. (c) Pixabay

41 Prozent der Beschäftigten arbeiten derzeit von zu Hause. Das ist ein Ergebnis der repräsentativen ESET-Studie „Veränderung der Arbeitswelt durch Corona“, die im Auftrag des europäischen IT-Sicherheitsherstellers von YouGov im April 2020 durchgeführt wurde. Doch wie sieht es nach der Corona-Krise aus? 68 Prozent der Beschäftigten wünschen sich eine Lockerung der Regelungen. Sie wollen entweder mindestens einen Tag in der Woche von zu Hause arbeiten (29 Prozent), flexibel entscheiden können, ob sie im Heimbüro oder in der Dienststelle tätig sind (31 Prozent). Acht Prozent der Mitarbeiter können sich sogar ein Arbeitsleben ohne festen Arbeitsplatz im Firmengebäude vorstellen. Die Ergebnisse zeigen: Das Thema Digitalisierung ist auch nach Ende der Ausnahmesituation dringlicher denn je. Unternehmen kommen auf Dauer nicht umhin, ihren Mitarbeitern ein verändertes Arbeitsumfeld zu bieten. Das bedeutet, dass das Thema IT-Sicherheit schnellstmöglich wieder auf die Unternehmensagenda zu setzen, damit Heimarbeitsplätze nicht zu „trojanischen Pferden“ für den Schutz von Firmendaten werden. Auch hier zeigt die Studie einen großen Nachholbedarf nach der Krise.

„Die Corona-Krise hat die Digitalisierung in den Unternehmen beschleunigt und auch vielen Mitarbeitern ungewohnte Freiheiten in ihrer Arbeitswelt eingeräumt. Beim Thema IT-Sicherheit sehen wir bei Firmen noch einen gravierenden Nachholbedarf“, erklärt Holger Suhl, Country Manager DACH bei ESET. „Nicht einmal jeder Dritte hat für die Arbeit in den heimischen vier Wänden eine volle technische Ausstattung und IT-Richtlinien von seinem Arbeitgeber erhalten, 14 Prozent nutzen für berufliche Zwecke ihre privaten Geräte – nicht nur aus Sicht der Datensicherheit ein GAU.“

Anzahl der Heimarbeit ist rasant gestiegen

Fast die Hälfte der Beschäftigten (41 Prozent) sind derzeit von zu Hause tätig. Davon wurden fast 70 Prozent erst durch die aktuelle Situation ins Home-Office geschickt. „Es mussten von einem Tag auf den anderen Infrastrukturen geschaffen werden, die es Mitarbeitern erlauben, in den eigenen vier Wänden zu arbeiten. Improvisieren stand auf der Tagesordnung. Das gilt es, für die Zukunft auf stabile Füße zu stellen“, so Suhl.

Rüstzeug für das Arbeiten von zu Hause häufig nur unzureichend

Nur 27 Prozent der Befragten wurden von ihrem Arbeitgeber mit kompletter Technik und Verhaltensrichtlinien für die Arbeit im Home-Office ausgestattet. Ein Viertel hat keinen IT-Leitfaden bekommen, was es im Heimbüro zu beachten gilt. „Die Ergebnisse sind erschreckend. Gerade der Einsatz einer VPN-Software sowie einer Multi-Faktor-Authentifizierung ist essenziell, um die Zuverlässigkeit des Unternehmensnetzwerks sicherzustellen. Benutzername und Passwort reichen in dieser Situation bei weitem nicht mehr aus“, erklärt Holger Suhl. Überraschend: Rund 30 Prozent der Befragten haben gar keine technische Ausstattung erhalten (16 Prozent) oder nutzen ihre privaten Geräte für berufliche Zwecke (14 Prozent). „Mit Blick auf die Datensicherheit und die Sicherheit des Unternehmensnetzwerks ist das grob fahrlässig. Im Schadensfall ist es zweifelhaft, ob zum Beispiel eine Cyberversicherung hier einspringt.“

Und nach den Beschränkungen? Beschäftigte sind gespalten

Fast jeder Dritte möchte nach dem Ende der Corona-Krise wieder dauerhaft zurück ins Büro. Ganze acht Prozent wollen gar nicht mehr zurück ins Büro. 60 Prozent der Beschäftigten wünschen sich eine Lockerung der Regelungen. Sie wollen entweder mindestens einen Tag in der Woche im Home-Office tätig sein (29 Prozent) oder flexibel entscheiden können, ob sie von zu Hause oder im Büro arbeiten (31 Prozent). „Unternehmen, die vor Corona strikt gegen Home-Office waren, werden zukünftig umdenken und ihren Mitarbeitern flexible Arbeitsmodelle einräumen müssen. Nach gut einem Monat im Home-Office ist es an der Zeit, die Absicherung der Arbeitsplätze in den eigenen vier Wänden in den Fokus zu rücken. Hierbei ist ein sicherer Zugriff auf das Firmennetzwerk durch Multi-Faktor-Authentifizierung elementar“, so Suhl.


Mehr Artikel

News

Bad Bots werden immer menschenähnlicher

Bei Bad Bots handelt es sich um automatisierte Softwareprogramme, die für die Durchführung von Online-Aktivitäten im großen Maßstab entwickelt werden. Bad Bots sind für entsprechend schädliche Online-Aktivitäten konzipiert und können gegen viele verschiedene Ziele eingesetzt werden, darunter Websites, Server, APIs und andere Endpunkte. […]

Frauen berichten vielfach, dass ihre Schmerzen manchmal jahrelang nicht ernst genommen oder belächelt wurden. Künftig sollen Schmerzen gendersensibel in 3D visualisiert werden (c) mit KI generiert/DALL-E
News

Schmerzforschung und Gendermedizin

Im Projekt „Embodied Perceptions“ unter Leitung des AIT Center for Technology Experience wird das Thema Schmerzen ganzheitlich und gendersensibel betrachtet: Das Projektteam forscht zu Möglichkeiten, subjektives Schmerzempfinden über 3D-Avatare zu visualisieren. […]

Be the first to comment

Leave a Reply

Your email address will not be published.


*