Das sind die größten Digitalisierungsprofiteure

180.000 Euro für den CIO, über 90.000 Euro für den Infrastrukturexperten – IT-Mitarbeiter können sich nicht über niedrige Gehälter beklagen, wie eine aktuelle Gehaltsübersicht zeigt. [...]

Foto: pixabay.com

Die IT-Branche boomt und das auch im zweiten Corona-Jahr. „Fachkräfte in der IT-Branche sind gefragter denn je und können mit einem hohen Einstiegsgehalt rechnen“, bewertet Michael Baier, Managing Director Germany & Austria beim Personaldienstleister Michael Page, die Situation der Branche. Dass Digitalisierungsthemen Hochkonjunktur haben, zeigen auch die vielen offenen Stellenanzeigen.

„Kandidaten und Kandidatinnen erhalten viele Jobangebote und führen viele Gespräche parallel“, beobachtet Pablo Galan, Managing Director bei der Michael-Page-Tochter Page Personnel Germany. Gesucht würden qualifizierte Fach- und Führungskräfte für Positionen wie Product Owner oder Java-Softwareentwickler. In der Zeitarbeitsbranche seien hingegen IT-Support-Spezialisten sehr gefragt. Auch Quereinsteiger finden nach einer Umschulung schnell eine Stelle.

„Der Arbeitsmarkt ist auf Kurs der Arbeitnehmer“

Aufgrund des Fachkräftemangels wird das Recruiting für Unternehmen zur Herausforderung: Neben Gehältern spielen Aspekte wie Home-Office sowie Informationen zur Unternehmenskultur oder zum Bewerbungsverfahren bei der Entscheidung für oder gegen eine neue Stelle eine wichtige Rolle. Durch attraktive Jobangebote steigt auch die Wechselbereitschaft der Mitarbeiter. „Der Arbeitsmarkt ist auf Kurs der Arbeitnehmer – und richtet sich nach deren Vorstellungen und Gehaltswünschen“, kommentiert Galan die aktuelle Situation.

Eine aktuelle Gehaltsübersicht „Information Technology“ von Michael Page für Fach- und Führungskräfte sowie Page Personnel für die Zeitarbeitnehmerbranche zeigen, wie unterschiedlich die IT-Gehälter je nach Berufserfahrung und Funktionsbereich ausfallen. Die Analyse basiert auf einer Auswertung von Michael Page sowie Page Personnel für den Zeitraum von Januar bis Dezember 2021. Einbezogen wurden Datenbanken der PageGroup, Stellenanzeigen der meistfrequentierten Online-Jobbörsen und Unternehmenswebseiten in Deutschland.

IT-Gehaltsvergleich – gut dotierte (Führungs-)Positionen

Wer eine Führungsposition inne hat, kann mit Gehältern im sechsstelligen Bereich rechnen. So liegt beispielsweise das Mediangehalt eines Teamleiters Infrastruktur bei 105.000 Euro. Auf den oberen Stufen der Karriereleiter machen die Gehälter nochmals einen deutlichen Sprung. Mit einem Mediangehalt von 180.000 Euro sind die Chief Information Officers (CIOs) und Chief Technology Officers (CTOs) die Spitzenverdiener der IT-Branche.

Allerdings zeigen sich auf der Ebene der Führungskräfte auch große Gehaltsunterschiede: Das Mediangehalt eines Teamleiters SAP/ERP beträgt 116.000 Euro – 16.000 Euro mehr als das eines Teamleiters Software. Bei Fachexperten schwankt das Gehalt abhängig von der Position deutlich. Während bei Data Scientists das Mediangehalt bei 62.900 Euro liegt, verdient ein Infrastrukturarchitekt mit 91.500 Euro rund 29.000 Euro mehr im Jahr. Im Branchenvergleich liegt der Infrastrukturarchitekt gehaltstechnisch auf dem ersten Platz, gefolgt von SAP-Entwickler (90.300 Euro), Sicherheitsarchitekten (90.000 Euro) und SAP-Analysten (81.300 Euro).

In der Zeitarbeitsbranche werden Datenarchitekten (55.000 Euro), Windows-Systemadministratoren (53.000 Euro) oder Datenanalysten (52.500 Euro) unter den meistgesuchten Jobs am besten vergütet, ergab die Auswertung von Page Personnel. Je nach Position lassen sich deutliche Gehaltsunterschiede feststellen: Mit einem Mediangehalt von 55.000 Euro verdient ein Datenarchitekt 20.000 Euro mehr im Jahr als ein 1st Level Support Specialist. Abhängig der Position können sich Gehälter um bis zu 26.500 Euro im Jahr unterscheiden. Die Gehaltsangaben stellen Bruttojahresgehälter dar.

*Hans Königes ist Ressortleiter, der Computerwoche, zum Thema Jobs & Karriere und ist damit zuständig für alle Themen rund um Arbeitsmarkt, Jobs, Berufe, Gehälter, Personalmanagement, Recruiting sowie Social Media im Berufsleben.


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