Die innovativsten Unternehmen 2020: Apple, Alphabet, Amazon

Die Boston Consulting Group (BCG) veröffentlicht seit 14 Jahren eine Liste der innovativsten Unternehmen weltweit. Jetzt wurde das Ranking für 2020 publiziert. [...]

Innovationen bringen Unternehmen auf die Überholspur. Was es dazu braucht und welche Unternehmen die innovativsten weltweit sind, erfasst die BCG jährlich in einer Studie.
Innovationen bringen Unternehmen auf die Überholspur. Was es dazu braucht und welche Unternehmen die innovativsten weltweit sind, erfasst die BCG jährlich in einer Studie. (c) Michal Jarmoluk / Pixabay

Im Ranking der von der BCG ermittelten weltweit innovativsten Unternehmen belegt Apple Platz 1, die Google-Mutter Alphabet Platz 2 und Amazon Platz 3. Von Jahr zu Jahr steigen manche Unternehmen auf und manche ab. Dieses Jahr hat Huawei die beeindruckende Leistung vollbracht, im Vergleich zu 2019 um 42 Plätze auf Platz 6 aufzusteigen. Gleich dahinter folgt das ebenfalls chinesische Unternehmen Alibaba, das sich im Vergleich zum Vorjahr um 16 Plätze verbessert hat. Etwas mehr als die Hälfte der Top 50 der innovativsten Unternehmen stammen aus den USA, drei aus Japan (Sony (9), Hitachi (29), Toyota (41)), sechs aus Deutschland (Siemens (21), SAP (27), Adidas (28), Volkswagen (32), Bosch (33), Bayer (38)), zwei aus der Schweiz (Nestlé (42) und ABB (43)), bereits vier Unternehmen aus China (Huawei (6), Alibaba (7), Tencent (14), Xiaomi (24)). Alle Unternehmen sind in der Tabelle angeführt.

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Die Top 50 der innovativsten Unternehmen 2020 ermittelt von der Boston Consulting Group. Apple führt vor Alphabet („Google“) und Amazon. Die Werte in der Klammer bezeichnen die Vorjahresposition des jeweiligen Unternehmen. Dabei konnten sich die chinesischen Unternehmen Huawei um beeindruckende 42 Plätze und Alibaba um auch noch recht beachtliche 16 Plätze verbessern. (c) BCG

Neben dem Ranking informiert der Bericht von BCG namens The Most Innovative Companies 2020: The Serial Innovation Imperative, was es braucht, damit Unternehmen langfristig immer an der Spitze des Marktes zu liegen beziehungsweise diesen „oiutperformen“. Wichtig ist dabei jedenfalls eine klare Innovationsstrategie, die mit angemessenen Investitionen unterstützt wird, um Skalierungseffekte zu nützen und schnell auf die Herausforderungen des Marktes reagieren zu können. Denn in der heutigen schnelllebigen Zeit sei die Fähigkeit, immer wieder schnell Innovationen durchzuführen – BCG spricht von „serieller Innovation“ –, ein entscheidende Vorteil, konstatiert Michael Ringel, Geschäftsführer und Senior Partner von BCG und Mitautor der Studie. 

BCG führte die Studie für den Bericht und das Ranking 2020 vor dem Ausbruch von COVID-19 durch. Trotzdem sind die Ergebnisse, die die Vorteile der Skalierung und die Notwendigkeit für serielle Innovationen hervorheben, von von gleich hoher Relevanz, da sich Innovationsführer an sich schnell ändernde Muster von Angebot, Nachfrage, Verbraucherverhalten und Geschäftsmethoden anpassen müssen. Für die Studie von BCG wurden mehr als 2.500 Führungskräften weltweit zu Innovationstrends befragt.

Engagement zählt

Unter den Unternehmen, die für die diesjährige Studie von BCG befragt wurden, sehen 66 Prozent aller Innovationsmanager Innovation als oberste Priorität des Managements an. Dennoch sind nur 45 Prozent „engagierte Innovatoren“ – das heißt, sie sehen Innovation als oberste Priorität an und unterstützen dieses Engagement mit erheblichen Investitionen. „Skeptische Innovatoren“ (30 Prozent der Gesamtzahl) betrachten Innovation weder als strategische Priorität noch als wesentliches Finanzierungsziel. Und „verwirrte (engl. confused) Innovatoren“ (25 Prozent der Gesamtzahl) berichten von einem Missverhältnis zwischen der angegebenen strategischen Bedeutung von Innovation und ihrer Höhe der Finanzierung.

Dabei zeigt sich: Engagierte Innovatoren gewinnen. Fast 60 Prozent geben an, einen steigenden Anteil des Umsatzes mit Produkten und Dienstleistungen zu erzielen, die in den letzten drei Jahren eingeführt wurden, verglichen mit nur 30 Prozent der Skeptiker und 47 Prozent der „Verwirrten“. Der höchste Anteil engagierter Innovatoren entfällt auf den Finanz- und Pharmasektor (jeweils 56 Prozent) – und der niedrigste auf Industriegüter (37 Prozent) sowie Groß- und Einzelhandel (32 Prozent).

Grenzen sprengen

Der diesjährige Bericht zeigt ein neues und überraschendes Muster: Im Vergleich zu 2015 nannten deutlich mehr Befragte Unternehmen als führenden Innovator in ihrer eigenen Branche, die eigentlich aus anderen Branche stammten, man denke an Unternehmen wie Amazon im Gesundheitswesen oder Alibaba im Bereich Finanzdienstleistungen.

Einige Unternehmen haben schon immer Grenzen überschritten (3M ist ein gutes Beispiel), aber in einer Welt, in der jede Branche zu einem gewissen Grad zu einer Technologiebranche wird, wird diese Art von Innovation immer wichtiger. Im Vergleich zu 2016 gibt es bereits deutlich mehr branchenübergreifende Aktivitäten – eine Steigerung von 20 Prozent. Software- und Dienstleistungsunternehmen werden am häufigsten als Einstieg in andere Sektoren genannt, aber auch Autohersteller, Chemieunternehmen, Einzelhändler und Industriehersteller spielen häufiger in die ehemals abgeschotteten Bereiche anderer Unternehmen, da sie Möglichkeiten für neue technologiebasierte Geschäftsmodelle und Einnahmequellen außerhalb ihrer eigenen Kerngeschäfte sehen und erkunden.

Die Daten deuten darauf hin, dass erfolgreiche Selbst-Disruptoren von 2016 bis 2019 eine zusätzliche jährliche Steigerung der Aktionärsrendite von 2,7 Prozentpunkten gegenüber Unternehmen erzielten, die sich ausschließlich auf ihr angestammtes Geschäftsgebiet und der Verteidigung desselben konzentrierten.

Größe wird oft als Hindernis für erfolgreiche Innovationen angesehen, aber mehr als 40 Prozent der großen Unternehmen (mehr als eine Milliarde US-Dollar Umsatz) überwinden die beiden am häufigsten genannten Hindernisse: mangelnde Disziplin bei der Ressourcenzuordnung und die Schwierigkeit, die Organisation hinter der Innovationsstrategie zu vereinen. Diese Unternehmen erzielen mit Produkten oder Dienstleistungen, die in den letzten drei Jahren eingeführt wurden, einen größeren Prozentsatz des Umsatzes als der Branchendurchschnitt.

Dieser Wert ist vergleichbar mit 50 Prozent der befragten kleineren Unternehmen. Auch wenn kleinere Unternehmen die großen Unternehmen diesbezüglich geringfügig übertreffen, ist der Unterschied sehr gering und statistisch nicht signifikant.

Wichtig ist jedenfalls: Große Innovatoren, also Großunternehmen die in Sachen Innovation ihren Mitwerb übertreffen, investieren mehr Geld in ihre Innovationsprogramme und erhalten weitaus höhere Gewinne.


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