Bundesministerin Schramböck sprach an der FHWien der WKW über die digitale Transformation und die Verantwortung von Unternehmen [...]
„Grenzen der Politik und die Verantwortung von Unternehmen im Jahrhundert der Digitalisierung, Globalisierung und Disruption“ – unter diesem Titel stand die Keynote, die Dr. Margarete Schramböck, österreichische Bundesministerin für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort, am 17. Oktober 2018 an der FHWien der WKW gehalten hat. Das Competence Center for Corporate Governance & Business Ethics (CGBE) der auf Management & Kommunikation spezialisierten Fachhochschule hatte Bundesministerin Schramböck dazu eingeladen. Im Anschluss beantwortete sie bei einem Gespräch mit FH-Prof. Dr. Markus Scholz, MSc (LSE), dem Leiter des CGBE, Fragen zum Thema.
Unternehmen müssen an mehr denken als nur an Profitmaximierung
Milton Friedmans Diktum, die einzige soziale Verantwortung von Unternehmen sei die Profitmaximierung, sei schon lange nicht mehr aktuell, betonte Bundesministerin Schramböck in ihrer Keynote. Ihrer Überzeugung nach ist „eine breite Stakeholder-Perspektive für den langfristigen Erfolg von Unternehmen unabdingbar“. Die Digitalisierung bringe für das Bundesministerium für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort nicht nur neue Herausforderungen, sondern biete ihm auch die Chance, mit innovativen Konzepten die Unternehmen in Österreich zu stärken.
Die Politik fördert die Digitalisierung von KMU mit „Digi-Agenturen“
Wirtschaftspolitische Maßnahmen, die österreichischen Unternehmen die digitale Transformation erleichtern, sind ein besonderes Anliegen des Bundesministeriums für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort.
Vor allem KMU (Klein- und Mittelunternehmen) sind laut Bundesministerin Schramböck durch die Digitalisierung vor große Herausforderungen gestellt. Die Bundesländer etablieren daher sogenannte „Digi-Agenturen“, die den Ideen- und Ressourcen-Austausch zwischen Start-ups und KMU fördern sollen.
Das erste digitale Stahlwerk der Welt steht in Österreich
Bundesministerin Schramböck verwies auf große Unternehmen, die im Zeitalter der Digitalisierung auf Österreich als Standort setzen. So verlegt der Chiphersteller Infineon Technologies ein Produktionswerk von China nach Kärnten; Voest Alpine baut das erste digitale Stahlwerk der Welt in der Steiermark. Das Bundesministerium sei daher gefordert, den „digitalen“ Standort Österreich auszubauen und zugleich das Vertrauen der Unternehmen zu gewinnen.
Die Vermittlung digitaler Kompetenzen als gemeinsame Aufgabe von Politik und Unternehmen
„Der Erwerb digitaler Kompetenzen ist die wichtigste Voraussetzung, um die digitale Transformation zu bewältigen“, unterstrich Dr. Schramböck. Es sei die gemeinsame Aufgabe von Politik und Unternehmen, Personen aller Altersgruppen digitale Kompetenzen zu vermitteln. Die Politik habe auch die Aufgabe, Regelwerke zu schaffen, die ein vertrauensvolles Miteinander am Wirtschaftsstandort Österreich ermöglichen. Überregulierungen sollten minimiert werden.
Zugleich müsse die europäische Politik den Mut aufbringen, Regeln einzuführen, die den Datenschutz garantieren und so Vertrauen schaffen. Schließlich gehörten die EuropäerInnen zu den wertvollsten KundInnen der „Big Five“, der fünf größten US-amerikanischen Internet-Konzerne.
FHWien der Wirtschaftskammer Wien (WKW)
Die FHWien der WKW ist seit über 20 Jahren am Markt und Österreichs führende Fachhochschule für Management & Kommunikation. Eng vernetzt mit den heimischen Unternehmen bietet die FHWien der WKW eine ganzheitliche und praxisbezogene akademische Aus- und Weiterbildung für über 2.800 Bachelor- und Master-Studierende. Zwei Drittel der Lehrenden kommen direkt aus der Wirtschaft. Ein exakt auf die Bedürfnisse der Unternehmen zugeschnittenes Lehr- und Forschungsangebot bereitet die AbsolventInnen – bislang über 10.000 – optimal auf ihre Karriere vor.
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