Die Bedeutung digitaler Zwillinge in der Industrie nimmt rapide zu. Erste Unternehmen nutzen virtuelle Abbilder, um Autos, Impfstoffe oder Kreuzfahrtschiffe effizienter zu entwickeln. [...]
Neue Perspektiven
Ein Industriekonzern, der die Omniverse-Plattform von Nvidia bereits nutzt, ist die BMW Group. Milan Nedeljkovic, Produktionsvorstand der BMW AG, sieht „völlig neue Perspektiven auf dem Feld der virtuellen, digitalen Planung“.
Man wolle damit „auf dem Gebiet der virtuellen Fabrikplanung neue Maßstäbe“ setzen. Ein virtuelles Abbild des Produktionsnetzwerks ermögliche dem Konzern zukünftig, einen neuartigen, integrierten Ansatz in seinen Planungsprozessen umzusetzen.
„Mit Omniverse erhöhen wir die Präzision, die Geschwindigkeit und somit die Effizienz unserer Prozesse“, so Nedeljkovic. Auch Nvidia-Chef Jen-Hsun Huang sieht darin die „Zukunft der Produktion“.
Die virtuelle Planung von Fabriken ist aber noch nichts wirklich Neues. Bisher müssen dafür jedoch zahlreiche Daten von unterschiedlichen Anwendungen transferiert und kombiniert werden. Das ist ein sehr zeitaufwendiger Prozess, der in der Praxis immer wieder zu Kompatibilitätsproblemen führt.
Durch die umständlichen Abläufe können auch nicht immer die gerade aktuellen Daten berücksichtigt werden. Die Omniverse-Plattform soll es dagegen möglich machen, Live-Daten aus allen relevanten Datenbanken leichter in einer gemeinsamen Simulation zusammenzuführen.
Auch ein späterer Re-Import von Daten soll damit überflüssig werden. Bereits in einem frühen Planungsstatus könne man Veränderungen und Anpassungen beurteilen und eine Gesamtansicht erzeugen.
Diese weit höhere Transparenz ermögliche den Planern und Produktionsspezialisten eine genauere und schnellere Planung hochkomplexer Produktionssysteme, ohne dass es dabei zu Schnittstellenverlusten und Kompatibilitätsproblemen kommt. Die Omniverse-Plattform erzeuge zudem fotorealistische Echtzeitsimulationen in einer einzigen, kollaborativ nutzbaren Umgebung.
„Mit Omniverse erhöhen wir die Präzision, die Geschwindigkeit und die Effizienz unserer Planungsprozesse.“
Milan Nedeljkovic – Produktionsvorstand der BMW AG
Überzeugt hat BMW nach eigener Aussage, dass „Mitarbeiter an unterschiedlichen Standorten in unterschiedlichen Zeitzonen jederzeit Zugriff auf die virtuelle Simulation haben und gemeinsam im Detail einen Prozess oder eine Produktionsanlage planen oder optimieren können“.
Das erleichtere die Zusammenarbeit von Planern und Produktionsspezialisten, aber auch eine Integration neuer Anlagen in Absprache mit den Lieferanten lasse sich so leichter mit entfernten Kollegen und Partnern klären.
Zusätzlich sieht der Konzern positive Effekte für die Logistik. Omniverse ermögliche eine bisher nicht bekannte Datendurchgängigkeit von der Planung bis hin zur Produktion, da es damit möglich sei, sofortige Live-Änderungen vorzunehmen.
Das erhöhe die Geschwindigkeit von Entscheidungsprozessen spürbar. Die BMW Group will daher in Zukunft für jedes ihrer weltweiten Werke den gesamten Planungszyklus visualisieren.
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