Digitalisierung à la Österreich

Die heimische Digitalisierung hat einen öffentlichkeitswirksamen Meilenstein erreicht: Man liegt vor Deutschland. Viel wichtiger ist, dass in den Bereichen Humankapital, Integration der Digitaltechnik, Konnektivität und digitale öffentliche Dienste Fortschritte gemacht wurden. [...]

Der Anteil der weiblichen IKT-Fachkräfte blieb mit 20 Prozent stabil (EU-Durchschnitt: 19 Prozent). (c) Unsplash
Der Anteil der weiblichen IKT-Fachkräfte blieb mit 20 Prozent stabil (EU-Durchschnitt: 19 Prozent). (c) Unsplash

Der aktuelle Digital Economy and Society Index (DESI), der von der Europäischen Kommission entwickelt wurde, um die Entwicklung der digitalen Wirtschaft und Gesellschaft in den EU-Ländern bewerten zu können, stellt Österreich ein gutes Zeugnis aus. Die Alpenrepublik verbesserte sich 2021 gegenüber 2020 um drei Plätze und liegt nun mit Platz 10 vor Belgien oder Deutschland. Dabei verzeichnet Österreich Fortschritte in allen Messdimensionen und liegt durchgehend über dem EU-Schnitt. Die höchsten Werte erzielt man beim Thema „Humankapital“ (Platz 9) und „Digitale öffentliche Dienste“ (ebenfalls Platz 9). Besonders steigern konnte sich das Land gegenüber dem Vorjahr in den Dimensionen „Integration Digitaler Technologie“ (Platz 11) durch Unternehmen sowie in der „Konnektivität“ (Platz 11).

Humankapital

Im Bereich Humankapital liegt Österreich bei allen Indikatoren über dem EU-Durchschnitt – abgesehen vom Anteil der Unternehmen, die IKT-Weiterbildung anbieten, wo unterdurchschnittliche Werte erzielt werden, so die Informationen des aktuellen Digital Economy and Society Index. Beim Anteil der Bevölkerung mit mindestens grundlegenden digitalen Kompetenzen hingegen rangiert Österreich deutlich über dem EU-Durchschnitt (66 Prozent gegenüber dem EU-Durchschnitt von 56 Prozent), und 69 Prozent der Einwohner haben mindestens grundlegende Softwarekompetenzen, während der EU-Durchschnitt bei 58 Prozent liegt.

Der Anteil der IKT-Fachkräfte stieg im Jahr 2020 leicht an und liegt weiter über dem EU-Durchschnitt. Der Anteil der weiblichen IKT-Fachkräfte blieb mit 20 Prozent stabil (EU-Durchschnitt: 19 Prozent). Der Anteil der IKT-Absolventen liegt mit 4,5 Prozent ebenfalls über dem EU-Durchschnitt (3,9 Prozent). Dennoch berichteten 74,3 Prozent der Unternehmen in Österreich, die im Jahr 2020 Personal einstellten oder einzustellen versuchten, dass freie Stellen, die IKT-Fachkenntnisse erforderten, schwer zu besetzen waren.

Mehr Frauen in technischen Bereichen

Was den Frauen-Anteil in der IT-Branche betrifft, so ist etwa WOMENinICT, eine Special Interest Group des Verbands Österreichischer Software Industrie (VÖSI) seit zwei Jahren aktiv. „Wir müssen Frauen noch viel mehr vor den Vorhang holen, ihnen eine Bühne geben und sie selbst über ihre Jobs und Karrierewege erzählen lassen“, betont WOMENin­ICT-Initiatorin Christine Wahlmüller-Schiller. Das im Februar 2020 gegründete Netzwerk umfasst derzeit 17 WOMENinICT-Botschafterinnen im Kernteam und hat aktuell 465 Mitglieder. „Wir wachsen derzeit rasant und haben einen riesigen Zulauf – die nächste Marke liegt bei 1.000 Mitgliedern.“

Vor kurzem hat die Stadt Wien eine Ausbildungsinitiative für Frauen in Digitalisierung, Nachhaltigkeit und Technik gestartet. Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke: „Der aktuelle und kommende Fachkräftebedarf in den Bereichen Digitalisierung, Nachhaltigkeit und Technik und der geringe Frauenanteil in diesen FH-Studien ist für die Stadt Wien ein ›call to action‹. Deshalb starten wir ab sofort eine Ausbildungsinitiative nur für berufstätige Frauen, um sie für diese Berufe zu motivieren und das Fachkräfteangebot für Unternehmen zu erhöhen. Ich bin überzeugt, dass sich gleichstellungspolitische und wirtschaftspolitische Ziele perfekt ergänzen. Für diese Ausbildungsinitiative nimmt die Stadt Wien 23,6 Millionen Euro in die Hand.“

Konkret will die Stadt Wien bis 2025 über den Wiener ArbeitnehmerInnen Förderungsfonds (waff) 300 zusätzliche Studienplätze an Wiener Fachhochschulen für berufstätige Frauen finanzieren. Dabei geht es um Studiengänge mit einem geringen Frauenanteil im Bereich Digitalisierung (zum Beispiel „Digital Innovation Engineering“ an der FH Campus Wien), Nachhaltigkeit (beispielsweise „Erneuerbare Energien“ an der FH Technikum Wien) und Technik (zum Beispiel „Technisches Vertriebsmanagement“ an der FH des BFI Wien). Der Fokus liegt auf jenen 41 berufsbegleitenden technischen FH-Studiengängen in Wien, in denen der Frauenanteil unter 50 Prozent liegt. Fritz Meißl, Geschäftsführer des waff, erläutert das weitere Unterstützungsprogramm der Ausbildungsinitiative: „Zuerst geht es einmal darum, möglichst viele Frauen dafür zu gewinnen, sich mit den Chancen und Anforderungen eines berufsbegleitenden Fachhochschulstudiums auseinanderzusetzen. Allen Frauen, die sich in der Folge für den Beginn eines Studiums entscheiden, wollen wir optimale Vor­bereitungskurse für die Zulassungsprüfung anbieten. Während des Studiums besteht unter bestimmten Voraussetzungen auch die Möglichkeit für ein spezielles Stipendium, um Einkommensverluste durch eine Stundenreduktion während des Studiums abzumildern.“ Für ein Bachelor-Studium gibt es bei entsprechendem Studienerfolg 10.000 Euro, für ein Master-Studium 7.500 Euro, so die Informationen des waff.

Nach den oft sehr negativen Erfahrungen aus der ersten Zeit des Corona-bedingten Fernunterrichts, hat sich die Regierung entschlossen, Versäumnisse der letzten Jahrzehnte nachzuholen und mehr in die Digitalisierung der Schulen zu investieren. Mit einem Budget von 250 Millionen Euro wird laut Ankündigung ein 8-Punkte-Plan umgesetzt. So sollen etwa Pädagoginnen und Pädagogen im Rahmen eines „Massive Open Online Course“ (MOOC) auf das Unterrichten in Blended- und Distance-Learning-Settings vorbereitet werden. Alle Bundesschulen erhalten eine auf Glasfaser basierende Breitbandanbindung am jeweiligen Standort und adäquates WLAN in allen Unterrichtsräumen. Das Portal digitale Schule (PoDS) soll zudem Schülerinnen, Schülern und Lehrkräften eine einheitliche Plattform mit Single-Sign-On-Funktionalität für alle wesentlichen Anwendungen im Schulalltag bieten.

Konnektivität

Bei der Konnektivität rangiert Österreich auf Platz 11 der 27 Mitgliedstaaten, so der aktuelle Digital Economy and Society Index. „Hinsichtlich der Gigabit-Ziele der EU hat das Land gute Fortschritte gemacht. Besonders gut sind die Ergebnisse im Bereich Mobilfunkabdeckung: Österreich ist beinahe flächendeckend an das 4G-Netz angebunden, und das 5G-Netz erreicht 50 Prozent der besiedelten Gebiete. Mobilfunkbreitband wird von 80 Prozent der Bevölkerung benutzt. Trotz guter Verfügbarkeit von Festnetzbreitband liegt die Nutzung mit insgesamt 73 Prozent unter dem EU-Durchschnitt.“

Der DESI weiter: „Mit Unterstützung der staatlichen Förderprogramme im Rahmen der österreichischen Breitbandstrategie 2020 (BBA2020), deren Mittel aus den Erlösen aus Auktionen von 4G-Frequenzen stammen, haben viele regionale Privatanbieter und Gemeinden in ›fiber to the home‹ (FTTH)-Lösungen investiert. Langfristig wird die im August 2019 verabschiedete österreichische Breitbandstrategie 2030 an den EU-Gigabit-Zielen 2025 ausgerichtet. Die Strategie soll sicherstellen, dass bis Ende 2030 landesweit Gigabit-fähige Breitbanddienste (im Fest- und im Mobilfunknetz) zugänglich sind.“

Integration der Digitaltechnik

Bei der Integration der Digitaltechnik rangiert Österreich auf Platz 11 der EU-Mitgliedstaaten. „In Österreich erreichen 63 Prozent der KMU eine mindestens grundlegende digitale Intensität; dies liegt über dem EU-Durchschnitt von 60 Prozent. Außerdem setzen in Österreich mehr Unternehmen als der EU-Durchschnitt künstliche Intelligenz (KI) ein (37 Prozent verglichen mit dem EU-Durchschnitt von 25 Prozent). Doch nur 9 Prozent der Unternehmen verwenden Big Data (EU-Durchschnitt: 14 Prozent), und auch die Cloud-Nutzung liegt mit 20 Prozent unterhalb des EU-Durchschnitts (26 Prozent). 22 Prozent der Unternehmen verwenden elektronische Rechnungen. Damit liegt Österreich nach wie vor unter dem EU-Durchschnitt (32 Prozent). Was die Online-Distribution betrifft, vertreiben 22 Prozent aller KMU ihre Waren auch online, deutlich mehr als der EU-Durchschnitt von 17 Prozent, und 15 Prozent tätigen grenzüberschreitenden Online-Vertrieb (EU-Durchschnitt: 8 Prozent). Der Umsatz von KMU aus dem Internethandel liegt dagegen mit 10 Prozent unterhalb des EU-Durchschnitts von 12 Prozent.“

EY hat vor kurzem ein Studie über die Digitalisierung im heimischen Mittelstand herausgebracht. Eines der Ergebnisse ist, dass die Bedeutung digitaler Technologien für das Geschäftsmodell mittelständischer Unternehmen gegenüber dem Vorjahr erneut leicht gewachsen ist: 80 Prozent der Betriebe schreiben ihnen inzwischen eine mittelgroße Bedeutung zu – vor einem Jahr noch lag der Anteil bei 77 Prozent. 29 Prozent bewerten die Rolle der Digitalisierung sogar als sehr groß. Rund jeder sechste Mittelständler will Cloud Computing einführen, 12 Prozent möchten in den kommenden zwei Jahren Data Analytics nutzen und jeder zehnte Mittelständler plant den Einsatz von künstlicher Intelligenz. Dabei liegt der Fokus auf dem Aufbau digitaler Kundenbeziehungen, dem Einsatz von mobilen Endgeräten und analytischen Werkzeugen, um die Bedürfnisse der Kunden besser zu verstehen beziehungsweise die Angebote zu personalisieren.

Digitale öffentliche Dienste

Laut DESI ist Österreich vor allem bei den „Digitalen öffentlichen Diensten“ erfolgreich und erzielt bei sämtlichen Messindikatoren überdurchschnittlichen Ergebnisse. Hier ist die hohe E-Government-Nutzung als Folge des konsequenten, nutzerorientierten Ausbaus der bewährten One-Stop-Portale bedeutend, weiters der Handy-Signatur, die im Sommer zu „ID Austria“ „upgegradet“ werden soll, und dem M-Government mit der App „Digitales Amt“.

Bei den E-Government-Services für Bürgerinnen und Bürgern sowie Open Data wird Österreich sogar als europäischer Vorreiter ausgewiesen. Auch bei den E-Government-Services für Unternehmen liegt man über dem EU-Schnitt. Zusätzlich werden der Digitale Aktionsplan als strategisches Dach der österreichischen Digitalisierungsaktivitäten, das Recht auf elektronischen Verkehr mit Behörden, die E-Zustellung als Hebel für durchgängige, effiziente E-Government Prozesse grundlegend für den Erfolg gesehen.

Soweit der Digital Economy and Society Index. Wie die aktuelle Digitalisierung in Österreich konkret aussieht, soll der Finanzbereich illustrieren. Spannend ist auch der Blick in die Zukunft: Anhand der Digitalisierung der Landwirtschaft soll gezeigt werden, dass die digitale Transformation von zentraler Bedeutung ist.

Banken und Versicherungsunternehmen

„Nahezu alle Unternehmen [des Finanzsektors] haben heute die Digitalisierung in ihre Strategie integriert, fast die Hälfte von ihnen – und damit doppelt so viele wie 2018 – hat ihre Digitalisierungsstrategie mit messbaren Zielen und Budget unterlegt. Der Bedarf an externer Unterstützung in der Kommunikations- und Informationstechnologie nimmt dabei zu. Der Grad der Vernetzung mit externen Dienstleistern steigt im gesamten Finanzsektor, wodurch IT-Risiken zunehmend auch an die Schnittstelle zu Dritten verlagert werden. Gleichzeitig hat sich die Qualität der eigenen IT-Sicherheitsmaßnahmen der Finanzdienstleister signifikant verbessert, insbesondere bei der Cyber- und Cloud-Security.“ So lautet das Resümee der vor kurzem veröffentlichten FMA-Studie Digitalisierung auf dem Finanzmarkt Österreich 2021.

Besonders stark sei in die Nutzung von Cloud-Dienstleistungen investiert worden, die bereits von rund drei Viertel aller beaufsichtigten Unternehmen eingesetzt werden. „Noch 2018 konnten sich lediglich 60 Prozent der Marktteilnehmer einen Einsatz in absehbarer Zeit vorstellen. Auch die Nutzung von Robotic Process Automation ist signifikant gestiegen und insbesondere bei Banken, wo sie bereits von 60 Prozent genutzt wird, schon weit verbreitet.“ Beim Thema Machine Learning seien die Versicherer mit fast 40 Prozent die Vorreiter, gefolgt von den Banken mit etwa 30 Prozent. „Auch viele Produkte und Dienstleistungen der Finanzwirtschaft werden Schritt für Schritt an die neuen digitalen Möglichkeiten angepasst. Hier steht aber nach wie vor im Vordergrund, herkömmliche Produkte und Dienstleistungen auf die neuen Technologien umzustellen, weniger neue und kreative digitale zu schaffen. Sehr schnell schreitet die Digitalisierung im Vertrieb und Kundenkontakt voran, wo zunehmend digitale Kanäle wie Social Media, Chats oder Videokommunikation eingesetzt werden, insbesondere im Pre-Sales-Bereich. Konventionelle Wege des Vertriebs verlieren durch den Einsatz von digitalen Vertriebsplattformen, Vergleichsportalen und Robo Advice zunehmend an Bedeutung“, so die FMA-Studie.

Interessant ist, dass die konzessionierten Finanzdienstleister kaum in Krypto-Assets investieren. „Das gilt sowohl für den Eigenbestand als auch für die Kundengelder. Wegen offener regulatorischer Fragen hat sich die Blockchain-Technologie bislang auch noch nicht als Basis für neue Produkte beziehungsweise Dienstleistungen etablierter konzessionierter Anbieter durchsetzen können.“ Hier seien aber durch das regulatorische Digital Finance Package, das gerade auf EU-Ebene verhandelt wird, neue Impulse zu erwarten.

Die Zukunft der Landwirtschaft

„Unsere Landwirtschaft ist von zwei besonderen Spannungslagen geprägt: der globalen Erderwärmung mit den nationalen Konsequenzen in Form zunehmender Unwetterextreme und dem heimischen Bodenverbrauch. Diese beiden Herausforderungen gefährden massiv die Versorgungssicherheit als Megathema in den nächsten drei Jahrzehnten“, sagt Kurt Weinberger, Vorstandsvorsitzender der Österreichischen Hagelversicherung. Anlässlich des 75-Jahr-Jubiläums hat das Unternehmen die Studie Die Zukunft der Landwirtschaft in Österreich 2050+ beim Zukunftsinstitut rund um Matthias Horx in Auftrag gegeben.

Der Zukunftsforscher hat sechs Megatrends definiert, auf deren Basis er mögliche Szenarien für die Zukunft der heimischen Landwirtschaft skizziert. Megatrend-Beispiel Neo-Ökologie: „Umweltbewusstsein wird vom individuellen Lifestyle zur gesellschaftlichen Bewegung, Nachhaltigkeit vom Konsumtrend zum Wirtschaftsfaktor: Das Landleben wird neu gedacht, regionale und nicht zuletzt biologische Lebensmittel gewinnen weiter an Bedeutung“, so Horx. Beispiel Urbanisierung: „Immer mehr Menschen sehnen sich auch durch die pandemiebedingten Lockdowns nach der ›ländlichen Idylle‹ und versuchen, diese zunehmend in den städtischen Raum zu integrieren. In der neuen Urbanität wird damit versucht, das Beste aus beiden Welten zu kombinieren, wie den Wunsch nach Regionalität und auch lokaler, städtischer Autarkie mit gemeinschaftlichen Urban-Farming-Initiativen. Neben der ›Verdörflichung‹ der Stadt kommt es zu einer ›Verstädterung‹ des Landes.“

Beispiel Konnektivität: „Digitale Technologien und künstliche Intelligenz nehmen eine zentrale Rolle ein. So kann eine gesunde, vielfältige und sichere Ernährung für eine wachsende Bevölkerung sichergestellt, gleichzeitig der Klimawandel bewältigt und die Auswirkungen auf die Umwelt begrenzt werden.“ Dazu kommen Maßnahmen wie die Rückholung vieler Wertschöpfungsketten in regionale Kontexte oder die allgemeine Stärkung der Resilienz. „Ausgehend von den Megatrends sind vier Szenarien denkbar, wie eine österreichische Landwirtschaft 2050 aussehen könnte – von radikal bis zu einer ausgewogenen und strukturierten Landwirtschaft. Jedenfalls wird und muss sich einiges ändern, um das Megathema der Versorgungssicherheit in den nächsten drei Jahrzehnten zu erreichen“, so Horx.

Im ersten Szenario gibt Österreich die Landwirtschaft weitgehend auf. Am anderen Ende der Skala, im vierten Szenario, verfügt die Republik über eine robuste, smarte Landwirtschaft: „Satelliten und Drohnen ersetzen weitestgehend die Augen und Ohren der Bauern auf dem Feld, Roboter ihre Hände. Im Einklang mit der Natur und dank Big Data [Analytics] lassen sich Anforderungen und Erträge in der Landwirtschaft präziser vorhersagen, wobei die Erträge durch die Zunahme der Wetterextreme zunehmend volatil werden. Die Lebensmittelversorgung ist durch den Erhalt der noch bestehenden Agrarflächen gewährleistet, Klimaschutz ist ein Gebot der Stunde“, sagt Horx. „Faktum ist: Nur ein hoch digitalisierter Agrarsektor mit ausreichend Agrarflächen kann die Balance zwischen Ernährungssicherheit, Umweltgesundheit und hochwertigen Produkten herstellen. Politik, Gesellschaft und (Agrar-)Wirtschaft müssen schon jetzt auf diese Handlungsempfehlungen reagieren, damit diese smarte und nachhaltige Landwirtschaft 2050 keine Utopie bleibt.“ Dazu gehört laut Horx die Förderung des Verständnisses für Landwirtschaft und Landleben. „Zudem muss die Qualität der heimischen Ernährung in der Schulausbildung Berücksichtigung finden. Der ländliche Raum gehört durch Digitalisierungsoffensiven gestärkt.“ Außerdem solle mehr in Nachhaltigkeit investiert werden: „Österreich muss zum Forschungs- und Entwicklungsstandort für Nachhaltigkeit werden. Mehr Digitalisierung, moderne Tierwohlkonzepte, verstärkter Klimaschutz und wegweisende Pflanzenzüchtungen schaffen Sicherheit unter unsicheren klimatischen Bedingungen. Appell: Gestalten, nicht zerstören!“

Der Artikel ist in transform! 01/2022 erschienen.


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